Thor war ein solider Start für Marvels Donnergott, Thor - The Dark Kingdom allerdings gilt gemeinhin als einer der (wenigen) Tiefpunkte im Marvel Cinematic Universe. Dann kam Thor - Tag der Entscheidung und krempelte alles um. Taika Waititi hauchte dem festgefahrenen Franchise neues Leben ein, bei ihm durfte Thor (Chris Hemsworth) sein ungeahntes komödiantisches Talent entfalten und ein so abgedrehtes kosmisches Abenteuer erleben wie noch nie - er hatte sogar einen Hulk (Mark Ruffalo)!
Wenn Waititi nächstes Jahr für Thor - Love and Thunder hinter der Kamera steht, wird es nur noch abgedrehter: Der Film werde größer, lauter und bombastischer, kündigt er an. Für ihn sei es nur interessant, wenn man auf den Irrsinn von Thor - Tag der Entscheidung noch einen draufsetze. Hemsworth ist natürlich zurück (und wieder der Hauptdarsteller), ebenso wie Tessa Thompson als Walküre, jetzt König von Neu-Asgard, und Waititi selbst in der Sprech- und Motion-Capture-Rolle seines Publikumslieblings Korg. Und etwas überraschend auch Natalie Portman, die schon mit dem MCU abgeschlossen zu haben schien. Aber Waititi hatte gute Argumente, um sie zur Vollzeit-Rückkehr zu bewegen: Er lässt Portmans Jane Foster als "Mighty Thor" den Hammer, also Mjölnir, schwingen, inspiriert von der gleichnamigen Comic-Storyline.
Bei Variety erzählt Waititi, er habe sie einfach gefragt, ob sie daran interessiert wäre, zurückzukehren, aber etwas ganz anderes zu machen. Niemand wolle sich doch ständig wiederholen und die ganze Zeit über denselben Charakter spielen. Auf Portman bezogen: Diese Rolle wieder aufzunehmen, aber auf diese frische, völlig neue Art und Weise, sei etwas, von dem er denke, dass es jeden interessieren würde. Denn wenn man in Superheldenfilmen kein Superheld sei, wolle man das wirklich immer weitermachen? Er würde es nicht wollen, meint Waititi. Er würde wiederkommen und Dinge verändern wollen.
Ob die Brustkrebs-Komponente aus den Comics Eingang in den Film findet, wie es sich wahrscheinlich viele Fans wünschen würden, weiß Waititi noch nicht. Er sagt nur so viel: Bis zu einem bestimmten Punkt wolle man auf die Fans hören, aber man wolle auch keinen vollständig von Fans geschaffenen Film haben, ihnen also nicht alles geben, was sie wollen. Vielmehr wolle man die Leute überraschen. Das versucht Waititi mit Thor - Love and Thunder ab dem 4. November 2021.