Viele werden schon von Anfang an daran gezweifelt haben, ob das Dark Universe von Universal Pictures eine so gute Idee ist. Kultige Monster längst vergangener Tage sollten wiederbelebt werden, um das Publikum in einer Reihe von Filmen das Fürchten zu lehren. Ähnlich den Comicvorbildern Marvel und DC sollte ein Universum geschaffen werden, das aus Filmen besteht, die untereinander vernetzt sind. Ein ehrgeiziges Projekt.
Das auch schon wieder begraben wurde, könnte man aufgrund der neuesten Meldungen meinen. Wie berichtet wird, sollen Alex Kurtzman und Chris Morgan, die treibenden Kräfte hinter dem Dark Universe, aus dem Vorhaben ausgestiegen sein. Kurtzman konzentriert sich nun aufs TV, speziell auf Star Trek - Discovery, während Morgan zum Fast & Furious-Franchise zurückkehrt und das Hobbs/Shaw-Spin-off schreibt. Ferner wurden offenbar auch die Büros geräumt, die den Monstermachern zur Verfügung gestellt wurden. In Anbetracht der Tatsache, dass derzeit keiner der kommenden Filme einen Kinostart aufweist, liegt der Schluss nahe, dass Universal seine Monster zu Grabe getragen hat.
Aus allen Wolken würden wir angesichts solcher Neuigkeiten nicht unbedingt fallen. Während sich nach wie vor darum gezofft wird, ob Dracula Untold nun zum Dark Universe gehört oder nicht, blieb Die Mumie an den Kinokassen vieles schuldig. International mag sie das Publikum zwar um den Finger gewickelt haben, in den USA zog sie allerdings nur Zuschauer mit einem Gegenwert von 80 Mio. $ in ihren Bann.
Da scheinen es auch Tom Cruise, Johnny Depp, Russell Crowe und Javier Bardem nicht mehr herauszureißen, die sich noch für ein Promofoto neben Sofia Boutella in Schale geschmissen hatten. Dabei hatten sich Bardem als Frankensteins Monster und Depp als der Unsichtbare doch erst kurz zuvor ihre Rollen gesichert. Ob diese nun hinfällig sind, werden wir hoffentlich bald auch von offizieller Seite erfahren. Allzu sehr freuen sollten sich Dwayne Johnson und Angelina Jolie jedenfalls nicht, die bislang als Wolfsmensch und Frankensteins Braut im Gespräch waren.
Natürlich könnte sich Universal aber auch einfach nach einem neuen Mastermind fürs Dark Universe umsehen, der das Konzept überholt. Und sich in Geduld üben, bis Schauspieler/-innen verfügbar sind und das Publikum bereit ist, neben oben erwähnten Kultcharakteren auch das Phantom der Oper, den Glöckner von Notre Dame, einen (neuen?) Dracula und den Schrecken vom Amazonas auf der Leinwand zu begrüßen. Eine andere Option wäre, von den Universumsplänen abzurücken und stattdessen auf eigenständige Filme zu setzen. Für eine Kurskorrektur ist es noch nicht zu spät.