Die PG-13-Altersfreigabe gab Anlass zur Skepsis, und die meisten Kritiker haben an Venom auch einiges auszusetzen. Und doch muss man jetzt schon sagen: Alles richtig gemacht, Sony! Denn die Zahlen sprechen für sich. Bereits über 205 Mio. $ hat die Marvel-Comicverfilmung eingespielt, ein sehr starkes Ergebnis, wenn man bedenkt, wie lange sie noch im Kino läuft und wie viel noch dazukommen könnte.
Einer Fortsetzung steht damit wohl nichts im Wege, Anknüpfungspunkte gibt es ja. So wird per Post-Credit-Szene Carnage angeteast, Venoms Erzfeind aus den Comics. Ein bösartiger Symbiont im Körper eines Serienmörders, wäre für Venom 2 da nicht ein R-Rating angebracht? Produzent Avi Arad räumt ein, dass man nur "R-Rated" denken könne, wenn man den Namen Carnage höre. Aber wenn man seine Geschichte und die Comics richtig kenne, wisse man, dass gar kein R-Rating nötig ist. Carnage sei eine gequälte Seele. Es geht nicht darum, was er tut, meint Arad. Man brauche nie zu zeigen, wie das Messer von hier nach dort schlitzt und das Blut spritzt. Was man zeigen müsse, sei die Motivation dahinter. Wurde er so geboren, oder ist er jemand, mit dem man mitfühlen sollte? Denn wenn es einem gelingt, einen Schurken so darzustellen, dass man mit ihm mitfühlen kann, dann - Jackpot!
Der Anfang des Films, der eine Vorstellung von dem vermittelt, wozu Symbionten imstande sind, ohne allzu viel über sie zu verraten, hätte beinahe etwas anders ausgesehen. Weniger vage, sagt Venom-Regisseur Ruben Fleischer im Interview mit CinemaBlend: Die Frage war, wie viel von der Hintergrundgeschichte erzählt werden sollte, und sie war nicht leicht zu beantworten. Es habe eine Version mit einem Planeten gegeben, auf dem es von Symbionten nur so wimmelt. Die Life Foundation sammelt sie ein und nimmt sie mit zur Erde, nachdem sie darauf gestoßen ist. Sein Instinkt habe ihm jedoch gesagt, dass es besser wäre, es mysteriöser zu halten und uns nur wissen zu lassen, dass die Life Foundation etwas aus dem Weltall mitgebracht hat, so Fleischer. Man müsse gar nicht genau wissen, wie. Der Symbionten-Planet könnte später aber immer noch besucht werden. Man habe mit Concept-Art herumgespielt, und es sei alles da draußen, alles Teil dieser Mythologie, dieser Hintergrundgeschichte, erklärt Matt Tolmach, Arads Co-Produzent. Und fügt hinzu: Wer weiß, was als nächstes kommt?