
Gut gegen Böse, so läuft es in Filmen meistens. Die Guten werden vom Publikum bejubelt und angefeuert, die Bösen gefürchtet und ausgebuht. Nur dass diese simple Rechnung manchmal nicht ganz aufgeht...
Manchmal, ob von den Filmemachern beabsichtigt oder nicht, sind wir für die Schurken, weil sie zwar miese Typen und auf Weltherrschaft, Chaos oder Zerstörung aus, aber einfach zu einnehmend sind.
Ein Bösewicht als Sympathieträger, geht das denn? Und wie das geht! Schaut euch mal die folgenden Charaktere an - wetten, dass kaum einer dabei ist, den ihr nicht irgendwie sympathisch findet? Eventuell fallen euch ja auch noch welche ein, die wir hier nicht aufgeführt haben.
Severus Snape
Gemobbt, verbittert, verknallt. Einer der missverstandensten Schurken überhaupt, der gute Professor Severus Snape (Alan Rickman). Ständig hat er Harry Potter (Daniel Radcliffe) auf dem Kieker und piesackt ihn, wo er nur kann. Zwischendurch zur halben Witzfigur degradiert, entpuppt er sich am Ende als echter Held, aus Liebe zu der Frau, die er nicht haben konnte. Wenn das nicht sympathisch ist!

Tyler Durden
Er prügelt uns die Regeln des Fight Club ein und bringt Leute dazu, ihr wahres Ich auszuleben, frei von den Fesseln der Gesellschaft. Chaos und Anarchie sind sein Ding. Trotzdem - oder gerade deswegen? - und obwohl er sich letztlich als Hirngespinst erweist, gewinnt Tyler Durden (Brad Pitt) mit seiner Rebellion gegen die herrschende Ordnung schnell unsere Sympathien. Ist schon ein cooler Typ.

Sandman
Spider-Man 3 steckt voller Unzulänglichkeiten, darunter die Tatsache, dass der Film mit Superschurken überladen ist. Einer aber hätte mehr Screentime verdient gehabt: Flint Marko (Thomas Haden Church), der Sandman. Eigentlich ein guter Kerl, der nur auf die schiefe Bahn gerät, weil er für seine todkranke Tochter sorgen will - rührend. Wie kann man so jemanden nicht mögen?

Frankensteins Monster
Wir müssen mal eine Lanze für eines der ältesten Filmmonster brechen: Frankensteins Kreatur ist nicht das tumbe Ungeheuer, zu dem sie oft gemacht wird, sondern nur das Opfer wissenschaftlichen Wahnsinns, eine tragische, missverstandene Figur. Der wahre Bösewicht ist ihr Schöpfer, so! Egal, wer Frankensteins Monster spielt, immer schimmert eine gewisse Menschlichkeit durch. Und das finden wir sympathisch.

Boba Fett
Ein Phänomen, dieser Boba Fett. Sagt in der Original-Trilogie keine dreißig Wörter, stirbt einen der lächerlichsten Filmtode überhaupt und gehört trotzdem zu den beliebtesten Star Wars-Charakteren. Wie kann das sein? Vielleicht liegt es an seiner mysteriösen, badass-mäßigen Aura oder daran, dass er es als einer der wenigen wagt, gegen Darth Vader aufzumucken. Macht ihn ja schon sympathisch.
