Bewertung: 4 / 5
Die Teenage Mutant Ninja Turtles sind weltweit bekannt. Das Jahr 2014 holt die vier Schildkröten auf die Kinoleinwand zurück. Auf eben dieser Leinwand waren sie bereits im Jahr 1990 in der ersten Spielfilm-Umsetzung zu bestaunen. [b]Story[/b] New York in den 90er Jahren, die Stadt wird von einer Welle von organisierter Kriminalität heimgesucht. Bei dieser Organisation scheint es sich um einen fernöstlichen Kult zu handeln. Die Polizei wirkt weitestgehend machtlos und muss sich die kritischen Fragen der Reporterin April ONeil gefallen lassen. Als April eines Abends im U-Bahnhof selbst Opfer der mysteriösen Bande wird, bekommt sie unerwartete Hilfe... Vier in der Kanalisation New Yorks aufgewachsene Krieger wollen es mit der Kriminalität in der Stadt aufnehmen. Sie sind Brüder, sie sind Teenager, sie sind Ninja und sie sind Schildkröten. [b]Kritik[/b] Die Turtles sollten inzwischen jedem Mensch der Welt ein Begriff sein. Ihren Ursprung hatten die grünen Ninjas im Comic, eine beliebte Zeichentrickserie machte sie weltweit berühmt. Im Jahr 1990 gab es schließlich die erste Realfilmumsetzung auf der großen Leinwand. Der eher unbekannte Regisseur Steve Barron, welcher später noch mit Coneheads auf sich aufmerksam machen konnte, übernahm für die Filmumsetzung der Turtles die Verantwortung. Ihm ist es damals gelungen, eine sehr stimmige, etwas mysteriöse und natürlich auch humorvolle Darstellung der bekannten Geschichte zu kreieren. Vor allem wird dieser Film aber für die tollen Kostüme der Turtles gelobt. An CGI war vor 24 Jahren in dem Ausmaß noch gar nicht zu denken. Stattdessen steckt jeder der vier Turtles-Darsteller hinter einem sehr detaillierten und liebevoll gestalteten Kostüm. Die Darsteller, David Forman, Leif Tilden, Josh Pais und Michelan Sisti blieben weitestgehend unbekannt. Ohne Kostüm kamen Judith Hoag, Elias Koteas, James Saito aus. Sie stellen die Fernsehreporterin April ONeil, den Verbrechensbekämpfer Casey Jones und den finsteren Widersacher Shredder dar. Splitter, der Lehrmeister der vier Turtles in Rattengestalt wurde in Form einer sehr guten Puppe zum Leben erweckt. Neben der Kostümierung glänzt diese Verfilmung vor allem durch Atmosphäre. Zum einen wurde das New York der 90er Jahre richtig gut eingefangen. Der Lifestyle der Stadt fühlt sich greifbar an und wenn man zusätzlich noch die Skyline inkl. World Trade Center sieht, dann fühlt man sich tatsächlich in die 90er Jahre zurück versetzt. Aber nicht nur der Schauplatz wirkt toll, auch die Geschichte der Turtles wird weitestgehend mystisch erzählt. Dabei wurde ein dunkles und abgenutztes Szenenbild gewählt, was einfach gut zur gesamten Atmosphäre hervorragend passt. Die musikalische Untermalung von John Du Prez ist dabei ruhig, dezent aber sehr stimmig. Die Entstehungsgeschichte der Helden sowie die Widersacher unterscheiden sich teilweise etwas verglichen zur Zeichentrickserie. So gibt es in diesem Film keinen Krang aus einer fremden Dimension und die Protagonisten haben eine leicht geänderte Hintergrundgeschichte, welche dem Film aber sehr gut steht. Neben all der Atmosphäre und dem Mythos wird in diesem Film glücklicherweise nicht vergessen, dass es sich hier um eine Comicadaption für Kinder handelt. Der Humor kommt nicht zu kurz und die vier Turtles werfen mit tollen One Linern umher und sorgen für viele lustige Aktionen. In der deutschen Synchronisation wurden die Kämpfe zusätzlich mit Geräuschen untermalt (z.B. Ding, Dong, Klingeln) was etwas die Ernsthaftigkeit herunterschrauben soll. Das ist zwar überflüssig aber zu verschmerzen. Weiterhin wurden in der deutschen und britischen Version des Films einige Szenen herausgeschnitten, welche den Einsatz von Nunchakus zeigten. Grund dafür war ein Verbot in den jeweiligen Ländern. Daher lief der Film bis zur DVD Veröffentlichung ausschließlich geschnitten. Auf dem digitalen Medium ist eine ungeschnittene Version aufzufinden, wobei die "neuen" Szenen nur in ihrer Originalsprache vorliegen und mit Untertitel unterlegt sind. Insgesamt macht das aber nur einen Unterschied von zwei Minuten aus. Die vier Schildkröten sind für ihre Kampfkunst bekannt und auch diese sind weitestgehend ordentlich choreografiert wurden. Wobei hier alles einen recht unspektakulären Rahmen hat. Wer also bei den Turtles einen großen Film der Kampfkunst erwartet, der wird etwas enttäuscht werden. Jedoch kauft man den vier Teenagers durchaus ab, dass sie was drauf haben. Neben Kostümen, Atmosphäre und Humor wird auch auf Werte, wie beispielsweise das Vater-Sohn-Verhältnis, eingegangen. Dies geschieht selbstverständlich nicht in letzter Konsequenz, ist aber eine interessante Beigabe. [b]Fazit[/b] Gesamt betrachtet ist [b]Turtles[/b], ein Film aus einer Zeit, in der es nur wenige Comicverfilmungen gab, ein richtig guter Streifen geworden. Die Vielschichtigkeit aus Humor, Ernsthaftigkeit und Kampfkunst ist stimmig geworden und vor allem überzeugt der Film durchgehend durch eine eher etwas dunklere Atmosphäre. Insgesamt macht das [b]4 von 5 Hüte[/b] für die Turtles. Es folgten in diesem Stil noch zwei Fortsetzungen im selben Jahrzehnt. Diese nahmen qualitativ jedoch etwas (Teil 2) bis stark (Teil 3) ab.
Turtles Bewertung