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Annabelle

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Hommage ist kein Erfolgsgarant

Annabelle Kritik

Annabelle Kritik
2 Kommentare - 02.10.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Annabelle" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Annabelle

Bewertung: 2.5 / 5

Als die schwangere Mia (Annabelle Wallis), eine Puppensammlerin, die antike Puppe Annabelle von ihrem Gatten (Ward Horton) geschenkt bekommt, ist sie überglücklich. Doch schon bald verwandelt sich Glück in blutiges Grauen, denn Annabelle will weitaus mehr als nur in Mias Puppensammlung prima hineinpassen. Und wie das junge Paar recht bald merken muss, wird man sie auch nicht so leicht wieder los...

Die Erwartungen zu John R. Leonettis Annabelle, dem Prequel-Spin-off zu James Wans Conjuring - Die Heimsuchung, waren aufgrund des sehr guten Originals hoch, doch der ebenfalls mit Hommage-Szenarien arbeitende Film kann dem Original nicht das Wasser reichen. Das mag zum einen daran liegen, dass die Hommage doch zu deutlich erkennbar ist und nicht wie im Original durch eine gute dennoch eigenständige Story genug zu überzeugen weiß. Rosemaries Baby meets Chucky meets Insidious ist der allzu auffällige Grundtenor, dem die Story um die antike Puppe einfach nicht genug dichten Grusel abzugewinnen vermag. Dabei zeigte ein guter Start, ein ähnliches Nostalgiefeeling in Ausstattung und Inszenierung wie im Original mit zum Teil wirklich guten Gänsehautszenen und tollen Kameraeinstellungen, wo die Reise hätte hingehen können.

Trailer zu Annabelle

VIDEOKRITIK

Damit kommen wir zum zweiten Problem von Annabelle - den Schockeffekten an sich. Abgesehen von ein paar Highlights würden einige Stellen ohne Musik nicht funktionieren und tun es auch nicht, wenn diese dann tatsächlich mal ausbleibt, dabei hätte man selbst schon Ideen, was noch fehlt, um es anders wirken zu lassen. Da hilft es auch nicht, dass die musikalische Untermalung ansonsten gut gelungen ist. Aber ein knarzender Schaukelstuhl in der Stille reicht einfach nicht, da fehlt denn doch noch das Quentchen mehr an Gruseleffekt, um wirklich zu erschaudern.

Es ist zwar passend und gut, dass im Sinne einer antiken Puppe und zeitlich noch vor Conjuring liegenden Zeitepoche man nun keine so lebendige Puppe wie Chucky geboten bekommt. Zumal sonst auch der Vergleich zu nah geraten wäre. Doch ein bisschen mehr Lebendigkeit hätte es an mancher Stelle schon sein dürfen. Wie auf andere Weise dann doch Leben und zum Teil erstaunliche Kräfte von Annabelle ausgehen, passt in einigen Szenen nicht ins angebotene Logikkonzept. Das gilt leider auch für den Schluss.

Zudem ist ein langsamer Start zwar gut als Spannungsaufbau, doch wenn sich die Langsamkeit dann in konstruiert und abgearbeitet wirkenden immer gleich langsam ablaufenden Etappen wiederholt, bekommt der Spannungsbogen einen Vor-und-zurück-Drive, der eher ermüdend wirkt. Annabelle kutschiert sich dann auch noch zum Teil in den Schockeffekten selbst in eine so langsame Schnittfolge, dass man dem plötzlich erschreckt werden sollen viel zu entspannt zugucken kann, hier darf die Schere gern noch mal nachbessern.

Annabelle hat das Problem, dass zwar Erwartungshaltungen gebrochen werden sollen, um noch zu überraschen, doch was dann statt der erahnten Szene folgt, befriedigt nicht, Überraschungen im Storyverlauf allein reichen nicht aus. Das Böse, um das es hinter allem geht, ist bezüglich seiner visuellen Umsetzung zudem Insidious einfach zu nah, selbst manche Kameraeinstellung in Bezug darauf haben wir genauso schon in Wans Filmreihe gesehen, was mit daran liegen wird, dass Leonetti neben eigenen Regieprojekten (Butterfly Effect 2) auch Wans Langzeitkameramann ist.

Schade für die Darsteller in Annabelle, denn hier gibt es rein gar nichts zu meckern. Annabelle Wallis (X-Men - Erste Entscheidung) und Ward Horton (The Wolf of Wall Street) sind ein authentisches Paar, die Chemie passt zwischen ihnen und sie wissen auch in ihren Soloszenen zu überzeugen - für manch unlogisches Verhalten können sie schließlich nichts, wenn es nun einmal so im Drehbuch steht. Auch die Nebenrollen sind gut besetzt, die mit zur Irreführung in der Erwartungshaltung positiv beitragen. Die Verbindung zu Conjuring wird am Ende leider recht plump dingfest gemacht und sorgt zudem für einen ungewollten Lacher. Raum für einen zweiten Teil bliebe ebenfalls, doch was ein weiteres Prequel-Spin-off bieten könnte hätten wir lieber in Annabelle selbst gesehen.

Wir hoffen daher eher auf eine gute Fortsetzung des Originals mit The Conjuring 2, die ab dem 12. November 2015 im deutschen Kino zu erleben ist. Mehr als Mittelmaß kann man zum Teil für Annabelle nicht als Wertung vergeben, doch wegen manch wirklich guter Gruselszene mit Tendenz zum halben Hut mehr.

Annabelle Bewertung
Bewertung des Films
510

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2 Kommentare
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stevorocks : : Moviejones-Fan
12.10.2014 12:04 Uhr
0
Dabei seit: 19.12.09 | Posts: 51 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Der Film hätte besser "ANGELA" heißen sollen... geht es nur mir so? oder sieht die Puppe aus wie Angela Merkel? muhaha
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ComicFan88 : : Kingsman
03.10.2014 12:58 Uhr
0
Dabei seit: 28.12.11 | Posts: 2.416 | Reviews: 0 | Hüte: 23
Hmm sehr schade, dass daraus nicht mehr geworden ist. Aber die Meinungen scheinen sich wirklich größtenteils zu decken. Anderswo kommt der Film auch nicht grade gut weg. Hätte durchaus mehr erwartet! Für einen Kinobesuch kommt er daher für mich nicht in Frage.
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