Bewertung: 3 / 5
Zwei nette Vollnerds erwecken eine Puppe zum Leben und fortan wird ihr Leben völlig auf den Kopf gestellt, denn die beiden Versager werden zu angesagten Typen. Klingt vertraut? Kein Wunder, wurde uns diese Geschichte doch schon 1985 in dem Teenie-Klassiker L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn erzählt. In leicht abgewandelter Form wird die Story nun wieder ausgegraben und von Mike Marzuk in Verrückt nach Fixi in die Kinos geschickt.
Tom (Jascha Rust) ist richtig nett und da liegt der Hund auch schon begraben. Denn Frauen wollen keine netten Typen, Frauen wollten echte Kerle! Als ihm dann noch auf der Abi-Party eine lebensgroße Gummipuppe namens FIXI geschenkt wird, ist anscheinend alles vorbei: Tom wird wohl ewig Jungfrau bleiben... Doch oh Wunder, durch ein Missgeschick verwandelt sich FIXI am nächsten Morgen in eine echte Traumfrau (Lisa Tomaschewsky) und Tom wird ihretwegen plötzlich zu jedermanns Liebling! Nun scheint er endlich dort angekommen zu sein, wo er immer hin wollte, jedoch verliert er dabei zunehmend seinen besten Kumpel Dodie (Roland Schreglmann) aus den Augen...
Trailer zu Verrückt nach Fixi
Verrückt nach Fixi Bewertung
Man muss das Rad nicht neu erfinden, man kann aus bekannten Elementen etwas basteln. Wie in der Küche kommt es einfach darauf an, was man aus Zutaten, die einem zur Verfügung stehen, macht und wenn das Ergebnis am Ende schmeckt, sind alle glücklich. Und so folgt Regisseur Mike Marzuk mit Verrückt nach Fixi ganz klar diesem Antrieb. Richtige Akzente setzt er nur leider nicht, dafür ist die Geschichte zu einfach gestrickt und das, was passiert, vorhersagbar. Ein wenig derber Teenie-Spaß, ein wenig bei L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn gekupfert und fertig ist die Komödie.
Gut, die Story ist einfach, aber Freundschaft und die erste Liebe sind starke Motive, die immer dann zünden, wenn die Darsteller dies auch rüberbringen können. Und hier setzt Marzuk auf ein bunt gemischtes Schauspielerensemble deutscher aufstrebender Künstler, die Verrückt nach Fixi einen frischen und spritzigen Anstrich geben. Egal ob Jascha Rust als Tom mit seinem besten Kumpel Dodie (Roland Schreglmann) abhängt, Toms Bekannte Mia (Helena Siegmund-Schultze) ihm fröhlich Comics vorbeibringt und immer ein Lächeln auf den Lippen hat oder eben Fixi selbst, die Besetzung macht Laune. Und besonders gut hat sie uns gefallen, Lisa Tomaschewsky, die lebendig gewordene Puppe, die ihre Rolle großartig spielt. Zwar ist die Figur eine echte Hohlbratze, aber Tomaschewsky bringt dieses Puppendasein so sympathisch rüber, dass es viel Spaß macht, ihr zuzusehen.
Das alles hätte ein noch größerer Spaß werden können, wenn noch etwas mehr Liebe in die Story geflossen wäre. So ist es eine Sache, wenn eine Geschichte vorhersagbar ist, etwas anderes, wenn in dieser Wendungen gezeigt werden, die sich nicht aus dem harmonischen Erzählfluss ergeben und in diesem Moment nicht zur Handlung passen. So kommt es mehrmals vor, dass Szenen eingestreut werden, auf die nicht hingearbeitet wird, sondern die plötzlich in der Handlung passieren, um diese voranzutreiben. Hier war Marzuk mit seinem Schnitttechniker etwas zu forsch bei der Sache.
Verrückt nach Fixi Bewertung
An den Klassiker L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn kommt Verrückt nach Fixi nicht heran, auch wenn es die eine oder andere Parallele gibt. Dafür fehlt dieser Komödie dann doch das gewisse Etwas. Dennoch trifft Fixi insgesamt den richtigen Ton mit einer klaren Botschaft, sympathischen Darstellern und Figuren. Lisa Tomaschewsky stiehlt allen die Show und wer kein Problem mit einer einfach gestrickten, aber herzlichen Komödie hat, der kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten.