Bewertung: 3 / 5
Es ist Pinguinzeit und nachdem Skipper, Kowalski, Rico und Private bisher nur als Nebenfiguren in den Madagascar-Filmen auftauchten, erleben sie jetzt ihr eigenes großes Abenteuer. Denn zusammen mit der Spionageorganisation Nordwind, angeführt vom coolen Agent Classified, gilt es, die Welt vor dem bösartigen Dr. Octavius Brine zu retten! Der hat nichts anderes im Sinn, als einen diabolischen Plan auszuhecken, den es mit allen Mitteln zu verhindern gilt. Warum sollte auch ein Pinguin nicht imstande sein, die Welt zu retten?!
Seit 2005 begleitet uns die Madagascar-Reihe inzwischen und während sich die bisherigen drei Teile (Madagascar 4 soll 2018 erscheinen) vor allem auf Alex, Melman, Marty und Gloria konzentrierten, stahlen ihnen die vier Pinguine nicht selten die Schau. Was Scrat für Ice Age und die Minions für ICH - einfach unverbesserlich sind, sind eben die Pinguine in der Welt von Madagascar - Sidekicks, die das Herz mit kurzen humoristischen Einlagen erfreuen. Diese Nebenfiguren nun mit Die Pinguine aus Madagascar ins Rampenlicht zu holen, ist ein mutiger Schritt, löst man sich damit doch deutlich von der Reihe und hofft, dass die allgemeine Bekanntheit den Erfolg befeuert.
Trailer zu Die Pinguine aus Madagascar
Problematisch dabei ist nur, dass Sidekicks in der Regel nur in einem gewissen Kontext funktionieren, oft als Lückenfüller fungieren und dann auf sich allein gestellt einen ganzen Film füllen müssen. Nicht selten leben Sidekicks von Slapstickmomenten, kurzen prägnanten Gags, die ihren Ruhm befeuern und auch ihre Liebenswürdigkeit ausmachen, fehlt normalerweise der ganze unnötige Ballast wie eine Story. Sind sie aber auf einmal mit einer Handlung konfrontiert, ist es nicht selten schwer, den Zuschauer dauerhaft bei der Stange zu halten, denn dieser erwartet natürlich den üblichen Charme - nur auf Spielfilmzeit gestreckt. Die Macher von Die Pinguine aus Madagascar waren sich dieses Problems glücklicherweise bewusst und stecken die vier Pinguine in eine alberne, wenn auch passende Rahmenhandlung mit Spionageflair. Dabei ist man glücklicherweise nicht auf die Idee gekommen, den Film eklatant zu strecken, sondern hat sich mit unter 90 Minuten für eine überschaubare und passende Laufzeit entschieden, bevor die Pinguine dann doch beginnen zu nerven.
Generell liefert Die Pinguine aus Madagascar genau den Erwartungen entsprechende Kost, schräge Witze, ein buntes Abenteuer und vier kleine Kerle, die alle ihre Stärken und Schwächen haben und dank des Filmkonstrukts auch jeder seinen Moment im Rampenlicht. Aber dennoch bleiben sie der kleine Ableger und bereits die Madagascar-Reihe war nie der große kreative Wurf und dies plagt auch diesen Film ein wenig. Zu vorhersehbar, zu berechnend, ein Film für den kurzen Lacher zwischendurch. Kein großes Kino, aber gerade Familien mit Kindern werden ihn dankend annehmen und die Kleinen werden ihn lieben. Dafür wurde er letzten Endes auch gemacht und wer die Originalreihe bereits mochte, macht auch hier nicht viel verkehrt.