Bewertung: 4 / 5
Justice League. 2 Worte, die jedem Comicfan bekannt sind. Worte, die jedem DC Fan die Augen glitzern lassen. Das Zusammentreffen der größten Helden der Erde.
Doch lassen diese 2 Worte auch den Film-Liebhabern die Augen glitzern?
Trailer zu Justice League
Die Antwort lautet: Nein und Ja.
Wie kann das sein? Justice League hat seine Schwächen, über die ich persönlich als DC Fan gerne hinwegsehen kann, die aber nunmal da sind.
Fangen wir geordnet an.
Der Cast:
Zack Snyder hat hervorragende Arbeit geleistet. Er musste doch seit den Arbeiten an Batman v Superman sehr viel Kritik einstecken, bezüglich seiner Casting Entscheidungen. Doch tatsächlich ist keine seiner Schauspieler hinter den anderen zurückgeblieben oder hätte nicht zu den Anderen gepasst. Die Chemie stimmt einfach. Das heißt jedoch nicht, dass mir jeder Charakter gut gefallen hat. The Flash war mir etwas zu viel Splapstick. Ezra Miller hat ihn toll gespielt, man merkt The Flash die Unsicherheit förmlich an. Aber es waren für meinen Geschmack zu viele FunnyFlash Momente. Zudem hätte man dem Flash auch aus der Geschchte herausschreiben können und mit Superheld X ersetzen können, es wäre der gleiche Film geblieben. Aquaman war eines der Highlights im Film. Momoa hat ihn deutlich besser gespielt, als man es ihm zugetraut hätte. Und der Tiefgang der Charakters und seiner Geschichte wurde auch schon angedeutet. 2018 kann kommen. Sehr positiv ist mir auch Cyborg aufgefallen. Zerrissen aber geradlinig. Bereit zu tun, was getan werden muss. Nimmt sich selbst aus der Rechnung. Ray Fisher hat ihn zudem mit der nötigen Tragig und Kälte gespielt. Zu den Bekannten aus vorherigen Filmen sage ich nur, dass sie weiterhin einen guten Job gemacht haben. Ciaran Hinds macht seine Sache solide, jedoch nicht gut. Mehr konnte man leider auch nicht erwarten. Der Charakter war zu eindimensional.
Die Handlung:
Einmal losgetreten nimmt der Film auch recht schnell Fahrt auf. Er kommt schnell zum Punkt. Es wird ohne Umschweife erklärt wer Steppenwolf ist und was er will. Der Film hat aufgrund der knackigen Erzählweise keine Längen, die hätten ihm jedoch gut getan. Bruce Wayne begibt sich auf die Suche nach Verbündeten und erzählt erstmal jedem, dass er Batman ist. Nicht seine Art, die man aus den Comics kennt. Nachdem sich alle verbündet haben wird auch relativ schnell klar, auch als Team hat man keine Chance gegen Steppenwolf. Superman muss zurückkehren. Der Moment der Rückkehr war leider weniger episch als ich es erwartet habe. Der große dramatische Moment blieb aus. Trotzdem hätte ich in 1-2 Momenten auch wieder Anflüge von Gänsehaut. Schnell kommt es zum Endkampf, der natürlich gewonnen werden kann.
Die Atmosphäre:
Justice League ist zu kurz. Man merkt es dem Film an einigen Szenen leider an. Ich hätte gerne mehr längen im Film gehabt. Ein paar mehr Ruhepausen. Ruhepause musste sich auch erstmal Clark Kent nehmen. Dies war sehr logisch in den Film eingebunden. Keiner kommt von den Toten zurück und geht erstmal kämpfen, wenn er seine Geliebten in den Arm nehmen kann. Die Atmosphäre wurde leider durch die Gesichtsanimationen von Henry Cavill getrübt. Die Musik hat den Film ganz gut getragen, ist aber nicht wirklich im Kopf geblieben, auch wenn es einige Aha Momente gab. Der meiste Humor sitzt und wirkt, bis auf wenige Ausnahmen ungezwungen. Die Kostüme sind stark designt und sehen im keinem Moment billig aus. Cyborg hat mich hierbei überrascht. Gefiel mir besser als erwartet.
Das Fazit:
Justice League glänzt auf vielen Ebenen. Aber er hat sein Potential auch nur angedeutet. Besonders leidet hier die Story. Ein wenig mehr Zeit, mehr Handlung hätte den Film spannender gemacht. Es ist noch so viel mehr übrig. Aber der Film mag auch als Versprechen an die Zukunft gesehen werden. Man of Steel, Batman v Superman und Justice League bilden quasi eine Triologie, die in sich nun abgeschlossen ist. Ich bin angefixt und werde weiterhin dabei sein. Das DC Universum hat eigentlich gerade erst begonnen. Justice League ist bei weitem kein schlechter Film, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es ist eben nicht alles Gold, aber er glänzt.