Bewertung: 2.5 / 5
Alle Jahre wieder erfreut uns Hollywood mit einem Versuch, die Geschichte des ewig jung gebliebenen Peter Pan und seines Erzfeindes Kapitän Hook neu zu erzählen. Mal geht die Idee auf, wie es bei Disneys Peter Pan (1953) oder der gelungenen Neuverfilmung Peter Pan (2003) der Fall war. Doch manchmal geht es auch mächtig schief und selbst ein Regisseur wie Steven Spielberg scheitert dann trotz Starbesetzung mit einem Film wie Hook. Wie schlägt sich also Pan, der zeitgemäß als Prequel eine große Trilogie einleiten soll?
Jung und frech, so ist Peter (Levi Miller), ein kleiner Junge der in einem trostlosen Waisenhaus in London aufwächst. Doch in einer Nacht passiert etwas Unglaubliches und Peter wird aus dem Waisenhaus gezaubert und findet sich in der magischen Welt Nimmerland wieder. Dort gibt es Piraten, Indianer, Feen und noch vieles mehr. Dies ist der Beginn eines unglaublichen Abenteuers für Peter, der dort in Nimmerland auch neue Freunde findet, darunter James Hook (Garrett Hedlund) und Tiger Lilly (Rooney Mara). Gemeinsam müssen sie es mit dem furchtbaren Piraten Blackbeard (Hugh Jackman) aufnehmen, der eine Gefahr für ganz Nimmerland darstellt und zwischen Peter und seinem Schicksal steht...
Trailer zu Pan
Pan Kritik
Wenn die Geschichte von Peter Pan erzählt wird, hält man sich üblicherweise an den bekannten Konflikt zwischen Peter und Kapitän Hook. Mit Pan will Regisseur Joe Wright dieses Konzept etwas aufbrechen und da heute alle Welt nach mehrteiligen Franchises schreit, wird seine Neuadaption als Prequel-Geschichte ausgelegt. So erfahren wir endlich, wie Peter zu jenem Jungen wurde, den die Welt kennt und liebt.
In Levi Miller hat Wright sogar einen passenden und frechen Hauptdarsteller gefunden, der durchaus in der Lage ist, die markante Rolle zu schultern. Unterstützt wird er von einem üppigen und gut ausstaffierten Cast, der von Garrett Hedlund, Rooney Mara und einem mal wieder komisch frisierten Hugh Jackman. Nach Chappie gingen wir eigentlich davon aus, dass wir 2015 von weiteren Frisurexzessen verschont bleiben. Doch dies nur am Rande, denn im Kern geht es natürlich darum, jede Figur nebst Vorgeschichte zu zeichnen. Dies gelingt Wright zu Beginn auch ganz gut, doch mit fortschreitender Laufzeit verliert sich dieser Fokus sehr schnell. Im Vordergrund stehen bunte und effektüberladene Bilder, die jegliche Sinne sofort reizüberfluten und spätestens nach 30 Minuten beginnen zu langweilen. Statt Akzente zu setzen, wird hier die grobe Keule rausgeholt und dann helfen auch die guten Ideen nicht, wenn viele Figuren viel zu verrückt gezeichnet sind.
Effektenthusiasten kommen bei dieser Herangehensweise natürlich voll auf ihre Kosten und das 3D wird bis zum Anschlag eingesetzt. Bei dieser Zielgruppe kann Pan auf jeden Fall punkten, doch geht eben das Filigrane flöten und von der eigentlich als Parabel zu verstehenden Geschichte ist nichts mehr spürbar. Auch wenn wir nie große Pan-Fans waren, bleiben wir dann lieber bei der 2003er Adaption Peter Pan, denn die hatte Seele und ein herrlich melancholisches Element.
Pan Fazit
So löblich die Idee von Pan auch ist, so sehr geht es nur darum, eine bekannte Marke zu nutzen, um den Grundstein für mehrere Filme zu legen. Immer mal wieder gibt es einen kleinen Funken Magie, wenn versucht wird, den bekannten Figuren Leben einzuhauchen, doch reicht dies nicht aus, den extrem schrillen und gehetzten Handlungsverlauf auszugleichen, der in möglichst kurzer Zeit zu viel hineinstopfen will. Leider vor allem ein übertrieben buntes Effektfeuerwerk mit passablen Darstellern.
