Bewertung: 4.5 / 5
Sing Kurzkritik
Kein Ahnung was Sing anders macht, aber irgendwas macht es perfekt und trifft so absolut die richtigen Noten. Was zu Beginn nach einer 08/15-Story aussieht, bei der wieder nur die gleichen stereotypen Animationsfiguren durchs Bild huschen, entpuppt sich schnell als wirklich rührende Geschichte und musikalischer Genuss. Damit reiht sich Sing als zweitbester Animationsfilm des Jahres direkt hinter Zoomania ein. Mehr Lob geht nicht!
Sing Kritik
Koala Buster Moon liebt das Theater, weswegen er seit Jahren die Leitung über ein solches Etablissement innehat. Nur mit dem Erfolg klappt es nicht so und die Gläubiger stehen auch schon Schlange. Doch dann die rettende Idee, ein Gesangswettbewerb soll Schwung in die Bude bringen! Und tatsächlich stehen kurz darauf hunderte Tiere vor seiner Tür und wollen in seiner neuen Show mitmachen. Dumm nur, dass Buster nicht mitbekommen hat, dass sein ausgeschriebenes Preisgeld von 1.000 $ durch einen Tippfehler als 100.000 $ an die begeisterten Teilnehmer kommuniziert wurde - und das wird schnell zu einem Problem...
Trailer zu Sing
Tiere, die in einer Stadt friedlich miteinander leben, klingt ein wenig vertraut und genau genommen hätte Sing auch einfach nur eine weitere Episode aus dem verrückten Zoomania sein können. Doch wenn einem zu Beginn Minions bereits "Illumiiiinatioooooon!" ins Ohr brüllen, weiß man bereits, hier wird eine andere Musik gespielt und tatsächlich ist Musik genau das, worum es in Sing geht. Denn der Status Quo der zusammen lebenden Tiere wird den Zuschauern regelrecht vor die Füße geworfen, friss es oder vergiss es, und näher wird darauf nicht eingegangen. Vergesst gesellschaftliche Parabeln, hier gilt das Motto: Es tanzt die Sau, es steppt der Bär, Singen ist so gar nicht schwer!
Was sich dabei zu Beginn als recht gewöhnliche Geschichte andeutet, ist überraschend genau das Gegenteil. So kann bei Sing zwar nicht von komplex gesprochen werden, aber der Verlauf ist immer wieder nicht abzusehen und das verleiht dem Film trotz seines augenscheinlich bekannten Konzepts eine frische Note. Hier spielen natürlich die Tiere eine Rolle, die zwar alle bestimmte Charakteristika verkörpern, die aber alle ein Traum eint. Deswegen ist es auch erfrischend, dass Buster Moon zu Beginn ein wenig unnahbar und unsympathisch wirkt, schnell aber klar wird, dass nicht etwa bloß die Wandlung vom griesgrämigen Koala zum liebenswerten Beuteltier gezeigt wird, sondern dass Buster wirklich ein guter Kerl ist, der einfach nur seinen Traum leben will. Dabei geht er aber nicht über Tierleichen, sondern gibt anderen wirklich eine Chance. Dieses fast schon heimelige Konzept ging bei uns absolut auf.
Was ebenfalls für Sing spricht, ist die gelungene Musikauswahl. Die gute Mischung aus alten und neuen Titeln lässt den Zuschauer im Kino unweigerlich mitwippen. Die Lieder wurden dabei immer auf die Szenen abgestimmt, was für zusätzliche Lacher sorgt. Die vorgetragenen Songs wurden dabei alle im englischen Original belassen, woran sich womöglich die Geister scheiden werden. Einerseits bleiben die Lieder somit authentischer und entsprechen eher den Originalfassungen, wer aber nicht genau zuhört oder aber jüngere Zuschauer, die Englisch noch nicht so gut können, verpassen dadurch ein paar Witze.
Natürlich könnte man bemängeln, dass überhaupt nicht geklärt wird, warum die Tiere hier in einer Stadt leben und die Rollen von Menschen einnehmen. Auch ist völlig unklar, warum hier Carnivoren und Herbivoren so friedvoll miteinander auskommen. Aber das wäre absolute Haarspalterei und ein sinnloser Versuch, das Koalahaar in der Suppe zu finden und bei dem Spaß, den wir bei Sing hatten, wollen wir das gar nicht erst versuchen!