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Terminator - Genisys

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Originalmodell. Neue Teile.

Terminator - Genisys Kritik

Terminator - Genisys Kritik
3 Kommentare - 07.02.2017 von luhp92
In dieser Userkritik verrät euch luhp92, wie gut "Terminator - Genisys" ist.
Terminator - Genisys

Bewertung: 3.5 / 5

Terminator-Fortsetzungen haben es nicht einfach. Zum Einen fordern die Fans Arnold Schwarzenegger, was wie in T3 dazu führen kann, dass die gleiche Geschichte einfach nochmal erzählt wird. Zum Anderen fordern sie Veränderung, es sollte aber nicht so radikal sein wie in T4, denn dort fehlt dann wieder Arnold Schwarzenegger bzw. der klassiche Zeitreisenangriff eines Terminators.

"Terminator Genisys" gelingt es nun, all dies zu vereinigen. Arnie kehrt zurück und der klassische Terminatorangriff erhält eine Frischzellenkur, indem die Zeitreisethematik komplexere Formen annimmt und der Plot neue Wege beschreitet. Wie es schon in T4 der Fall war, zeichnet sich auch T5 dadurch aus, dass bekannte Charakterzeichnungen und -konstellationen aufgebrochen werden, allerdings wird dies hier in bedeutend größerem Stil betrieben. Skynet lernt aus Erfahrungen und hat nach vier Fehlschlägen nun endlich begriffen, dass es sich einen weitreichenderen und perfideren Plan ausdenken muss, um John Connor zu töten. Skynet selbst wird zudem an die heutige Zeit der Smartphones angepasst. Sarah Connor und Kyle Reese versuchen sich von ihrer eigenen Vorherbestimmung zu emanzipieren und wollen selbst über ihr Schicksal bestimmen. Der T-800 ist längst nicht mehr die perfekte Killermaschine von früher, sondern hat mit dem Alterungsprozess zu kämpfen. John Connor wird wie in T4 erneut von seinem Podest gehoben, alles andere hat ja bereits der Trailer gespoilert.

Trailer zu Terminator - Genisys

Nach den Trailern und den negativen Kritiken war ich skeptisch, ob der Rebootcast erfolgreich in die Fußstapfen des Originalcasts treten kann, glücklicherweise stellten sich diese Zweifel als unbegründet heraus. Emilia Clarke mag zwar jünger und weicher aussehen als Linda Hamilton, die Actionheldin meistert sie aber ebenfalls mit Bravour. Arnold Schwarzenegger rockt trotz seines Alters weiterhin als Terminator, kann dem Charakter gerade wegen seines Alters neue Facetten abringen und hat mit stoischem Ösi-Akzent und seinem trockenen Terminator-Humor viele Lacher auf seiner Seite. Die größte Castüberraschung dürfte wohl Jai Courtney als Kyle Reese sein, nach "Stirb Langsam 5" und dem Comic-Relief in "Suicide Squad" hätte ich nicht gedacht, dass er diverse Gefühlsregungen überzeugend darstellen kann. Er und Emilia Clarke harmonieren wunderbar miteinander, ihre Filmbeziehung wirkt glaubhafter, als ich jene in T1 in Erinnerung habe, unter Anderem liegt dies jedoch auch daran, dass sich Alan Taylor für den Aufbau der Beziehung mehr Zeit lässt als damals Cameron. Im Vergleich zu diesem Trio bestehend aus Arnie, Clarke und Courtney macht der männliche Clarke namens Jason fast schon einen unscheinbaren Eindruck, aber auch er kann in seiner Rolle als John Connor überzeugen. Ihm mangelt es zwar an der Brachialität eines Christian Bale, allerdings das kann auch so vom Drehbuch vorgegeben sein (siehe erneut Trailer-Spoiler).

Seinen beiden Vorgängern hat T5 letztendlich voraus, dass Alan Taylor den Plot voranbringt und die Actionszenen dabei wohldosiert einsetzt. Nie verkommt T5 zu einem reinen und/oder ermüdenden Actionfest, stattdessen unterstützt die Action den im Vordergrund stehenden Handlungsverlauf und die Charakterentwicklungen. Die komplexe Erweiterung der Zeitreisethematik wirft spannende Fragen auf, verleiht dem Terminator-Franchise neuen Schwung und gewährt zudem einen Ausblick auf eine ungewisse Zukunft. Die Zeitlinien von T2, T3 und T4 wurden ausgelöscht, T1 wurde überschrieben, Sarah, Kyle und der T-800 leben als Familie zusammen, John Connor ist endgültig tot und Skynet hat überlebt. Eine Zukunft, die wir wahrscheinlich leider nie zu Gesicht bekommen, weil die Fortsetzungen eingestampft wurden.

Zwar halte ich T5 für weitaus gelungener als seine beiden Vorgänger, das macht ihn aber noch längst nicht zu einem perfekten Film oder hievt ihn auf das Niveau der Cameron-Werke. Mit den Actionszenen mag Alan Taylor hausgehalten haben, unnötiger CGI-Bombast bleibt unnötiger CGI-Bombast. Da hätte ich mir lieber mehr handgemachte Effekte wie in T3 gewünscht, mit einem R-Rating hätte Taylor der Bedrohung des Weiteren mehr Ausdruck verleihen können. Trotz meines Lobes für die komplexere Zeitreisethematik hätte das Drehbuch im Mittelteil etwas entwirrt werden können, gleichzeitig hätte ich die ein oder andere störende Humoreinlage (z.B. die Gefängnisfotoszene) und J.K. Simmons Charakter komplett gestrichen. Die Mid-Credit-Szene stellt sich im Nachhinein als ziemlich frustrierend heraus, weil der Film ohne richtigen Abschluss und ohne Fortsetzung nun in der Schwebe hängt. Manchmal ist weniger echt mehr!

Naja, mir gefällt "Terminator: Genisys" trotzdem. Egal, wie stark Alan Taylor im Endeffekt unter dem Einfluss des Studios stand, die Regie hat hier gute Arbeit geleistet. Eine ansprechende und spannende Geschichte, welche der Reihe neue Aspekte verleiht, sympathische Charaktere und überzeugende Schauspielerleistungen machen T5 zu einem sehenswerten Terminator-Film!

Terminator - Genisys Bewertung
Bewertung des Films
710

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3 Kommentare
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
08.02.2017 01:13 Uhr | Editiert am 08.02.2017 - 01:14 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@Duck

Naja, als heiliger Gral gelten ja sowieso nur T1 und insbesondere T2.

Ich selbst habe auch den Überblick verloren und habe erst mit Hilfe des Erklärungsvideos verstanden, wie die verschiedenen Zeitlinien zusammenhängen. Für mich ist das aber kein Kritikpunkt, der Film kann ja schließlich nichts für mein Unverständnis. Ich stehe total auf solche komplexen Zeitreisen oder entfernter Dimensions- bzw. Raumzeitreisen (s. z.B. "Interstellar"), ziehe gerne Erklärungsmaterial wie dieses Video zu Rate und lasse mich dann von der Geschichte vereinnahmen, bis mein Kopf anfängt zu rauchen.
Filmsbeispiele finden sich dafür genug. Abseits davon kann ich in dieser Hinsicht auch Videospiele wie "Bioshock Infinite" oder "Deponia Doomsday" empfehlen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
07.02.2017 23:10 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.487 | Reviews: 45 | Hüte: 772

@luhp

Schöne Kritik und eine der ersten positiveren Meinungen die ich zu lesen bekam. Ich fand T5 auch nicht so schlecht wie er gemacht wurde, für mich persönlich sind die Terminator-Filme aber auch nicht so sehr der heilige Gral wie für andere.
Mein Poblem mit T5 ist die erneute Zeitreisethematik, welche du lobst. Mir war sie einfach zu komplex, dass Reese dann auch noch in eine alternative Gegenwart blicken konnte, welche die Lösung des Problems ergab, war für mich dann schon fast nicht mehr verständlich. Mit all den Zeitreisen und Veränderungen der Timeline ist mir der Überblick abhanden gekommen. Deshalb danke für das Video, welches ich mir bei Gelegenheit mal ansehen werde.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.02.2017 02:25 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.328 | Reviews: 180 | Hüte: 634

Die Zeitlinien aller Terminator-Filme erklärt:

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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