Dantes Peak (1997) vs. Volcano (1997)
Hitzige Lavaschlacht
1997 rumorte es gewaltig, erst unter der (fiktiven) Kleinstadt Dantes Peak im Staate Washington und - zumindest in den US-Kinos - nur zweieinhalb Monate später auch unter Los Angeles. Was folgte, war ein ganz ähnliches Katastrophenszenario, denn Dante´s Peak und Volcano hatten beide auf die Karte "Vulkanausbruch" gesetzt. Glühende Lavaströme schwappten durch die Straßen, überall machte sich Panik breit. Auch für unentschlossene Kinogänger eine brenzlige Situation: Lieber mit Pierce Brosnan, als James Bond gerade obenauf, mitfiebern oder doch mit Raubein Tommy Lee Jones? Kommerziell trugen Dante´s Peak und Brosnan den Sieg davon, 178,1 Mio. $ zu 122,8 Mio. $ hieß es am Ende. Die Kritiker stimmten zu. Volcano erarbeitete sich im Nachhinein aber noch einen gewissen Kultstatus, so dass hier wohl der persönliche Geschmack entscheidet.
Deep Impact (1998) vs. Armageddon (1998)
Gefahr aus dem All
Im Jahr nach dem zweifachen Vulkanausbruch stand der Erde gleich die nächste Doppel-Bedrohung bevor. Tödliche Gesteinsbrocken rasten geradewegs auf sie zu, das Ende der Welt war nah! In Deep Impact konnte der Kometen-Aufprall nicht komplett verhindert werden, in Armageddon - Das jüngste Gericht leisteten Bruce Willis und sein Bohrtrupp ganze Arbeit und sprengten den Asteroiden in Stücke, auch wenn Willis sich selbstlos mitsprengte, um Liv Tyler und Ben Affleck ein Happy End zu ermöglichen. Dazu noch die Aerosmith-Schnulze "I Don´t Wanna Miss a Thing" und der Herzschmerz nach Michael Bay-Art war perfekt. Deep Impact hielt mit Robert Duvall, Elijah Wood und Morgan Freeman dagegen und kam auf starke 349,4 Mio. $, unterlag Armageddon (553,7 Mio. $) aber dennoch klar. Andererseits kostete der Film auch fast nur halb so viel, was die Sache wieder etwas relativiert.
Antz (1998) vs. Das große Krabbeln (1998)
Ameisen-Showdown
Das Kinojahr 1998 bot noch ein weiteres Duell, eins von der krabbeligen Sorte. Bei uns lief Pixars Das große Krabbeln zwar erst Anfang 1999 an, in den Staaten aber schon im Herbst davor, keine zwei Monate nach Antz - Was krabbelt da? aus dem Hause DreamWorks Animation. Keiner wusste, warum, aber animierte Insekten waren plötzlich groß angesagt. Während der Produktion beider Filme fetzten sich die Studiochefs sogar in aller Öffentlichkeit, es ging um Ideenklau, verletzte Gefühle und alte Rechnungen. Die erwachsenere Story und die prominenteren Sprecher hatte eindeutig Antz, wo Stars wie Woody Allen, Sharon Stone, Sylvester Stallone, Jennifer Lopez, Dan Aykroyd, Gene Hackman oder Christopher Walken am Mikro standen. An den Kinokassen triumphierte Das große Krabbeln, mit 363,4 Mio. $ schlug man die 171,7 Mio. $ der Konkurrenz um mehrere Ameisenlängen.
The Illusionist (2006) vs. The Prestige (2006)
Duell der Magier
2006 wurde es mehrfach magisch und höchst mysteriös. Wie es der Zufall wollte, handelten sowohl The Illusionist - Nichts ist wie es scheint als auch The Prestige - Meister der Magie von Zauberkünstlern am Ende des 19. Jahrhunderts und erschienen mit nur einem halben Jahr Abstand voneinander. Auf der einen Seite verblüffte Edward Norton mit seinen Tricks, auf der anderen versuchten sich Christian Bale und Hugh Jackman gegenseitig zu übertrumpfen - um jeden Preis. Dabei nahmen sich die Filme nicht viel: The Illusionist schaffte 87,9 Mio. $, The Prestige 109,7 Mio. $, und auch die Meinungen der Kritiker konnten sich jeweils sehen lassen. Beide haben also ihre Daseinsberechtigung. Schwer zu sagen, wer hier der Sieger ist, aber wir tendieren zu The Prestige, weil The Illusionist mehr sperriges Historien-Melodram und Liebesgeschichte als Magie-Thriller war und Christopher Nolan die Wendungen besser raushatte.
Freundschaft Plus (2011) vs. Freunde mit gewissen Vorzügen (2011)
Versextes Fotofinish
Freundschaften zwischen Mann und Frau, die für beide den netten Nebeneffekt haben, dass man sich ganz unverbindlich miteinander vergnügen kann, standen 2011 auf dem Programm. In doppelter Ausführung, denn die Handlungen von Freundschaft Plus und Freunde mit gewissen Vorzügen glichen sich wirklich bis aufs Haar. Dabei war es schon ein komischer Zufall, dass die Hauptdarstellerinnen vorher in Black Swan zusammengespielt hatten und zwei Die wilden Siebziger-Castmitglieder in verschiedenen Filmen mit identischer Story auftauchten. Justin Timberlake und Mila Kunis waren Freunde mit gewissen Vorzügen, Ashton Kutcher und Natalie Portman genossen ihre Freundschaft Plus - bis die doofe Liebe ihnen allen die Tour vermasselte. Auch sonst lagen die romantischen Komödien fast gleichauf: Das Duo Portman/Kutcher fuhr 149,2 Mio. $ ein, das Team Kunis/Timberlake 149,5 Mio. $ und bessere Kritiken.
Snow White and the Huntsman (2012) vs. Spieglein Spieglein (2012)
Märchen gespiegelt
Wer ist die Schönste im ganzen Land? Diese Frage aller Märchenfragen stellten sich 2012 nicht nur Charlize Theron und Julia Roberts, sondern auch die Zuschauer, die zwischen Snow White and the Huntsman und Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen wählen konnten. Zwei Schneewittchen-Versionen und zwischen ihnen bloß zwei Monate Luft - nur gut, dass sie so unterschiedlich waren. Wer es düster, actionreich und effektvoll mochte, ging in Snow White and the Huntsman, wer es lieber bunt, eigenwillig und humorvoll hatte, lag bei Spieglein Spieglein richtig. Beide Filme konkurrierten um den Kostüm-Oscar (den keiner von ihnen gewann) und ernteten gemischte Reaktionen, die Box-Office-Krone setzte sich aber Snow White and the Huntsman auf. Endstand: 396,6 Mio. $ zu 183 Mio. $. Angesichts dieser stolzen Summe verwundert es auch nicht, dass wir noch das Prequel The Huntsman & The Ice Queen bekamen, mit mehr Chris Hemsworth und ohne Kristen Stewart.