Tron (1982)
Anfangs ausgerastert
Tron sprühte vor coolen Ideen und hob sich durch seinen einzigartigen Look von allem anderen ab. Computergenerierte Sequenzen dieser Art hatte die Filmwelt noch nicht gesehen. Die Kritiker wussten das auch zu würdigen, die Kinogänger weniger. 33 Mio. $ bei einem 17 Mio. $-Budget waren für Disney enttäuschend, selbst das auf dem Film basierende Videospiel spülte mehr Geld in die Kassen. Und eine Oscar-Nominierung für die besten visuellen Effekte ließ die Academy auch nicht springen, weil man den Einsatz von Computern als Mogelei erachtete. Aber der Raster lebte dank Tron - Legacy weiter, auch wenn Tron 3 wohl gestorben ist.
Blade Runner (1982)
Nur einer unter vielen
Zwischen Indiana Jones und Han Solo begab sich Harrison Ford auf dystopische Replikantenjagd. Mit ihm und Ridley Scott als Regisseur musste Blade Runner doch groß abräumen - hätte man denken können, tat es aber nicht. Der Markt war schon Sci-Fi-gesättigt, Filme wie Star Trek 2 - Der Zorn des Khan, Das Ding aus einer anderen Welt und vor allem E.T. - Der Außerirdische lockten die Leute eher ins Kino als philosophische Grübeleien übers Menschsein. Erst später, als der Directors Cut und der Final Cut erschienen, wendete sich das Blatt. Heute reden wir von einem Meilenstein und freuen uns auf Blade Runner 2.
Die Verurteilten (1994)
Doch noch erlöst
Tim Robbins und Morgan Freeman waren Die Verurteilten, zwei Knastbrüder, die lebenslange Haftstrafen abzusitzen hatten und dabei beste Freunde wurden. Doch überschwängliche Kritiken und sieben Oscarnominierungen nützen nicht viel, wenn am Box Office Flaute herrscht: Der Film schaffte es nicht, seine Kosten (25 Mio. $) auf Anhieb wieder einzuspielen, und kam nicht gegen andere Kritikerlieblinge wie Pulp Fiction oder Forrest Gump an. Dass er doch noch sein Publikum fand, garantierte die Kombination aus VHS-Release, Mundpropaganda und regelmäßigen TV-Wiederholungen - Happy End für Die Verurteilten!
The Big Lebowski (1998)
Beim Dude hakts
Wenn ein Film Kult ist, dann The Big Lebowski. So relaxt wie Jeff Bridges als "der Dude" war noch kein anderer Kinoheld, und das, obwohl er bis zum Hals in Schwierigkeiten steckte. Auf der großen Leinwand ließen sich seine Eskapaden allerdings schwer vermarkten, wie an den US-Einnahmen zu sehen ist: Mickrige 17,5 Mio. $ deckten nur gerade so das Budget in Höhe von 15 Mio. $. Aber wen interessiert das, schließlich geht es hier um The Big Lebowski, einen Film so beliebt, dass der Bademantel-tragende Hauptcharakter sogar eine eigene Religion inspiriert hat, den Dudeismus. Box-Office-Zahlen sind eben nicht alles.