
Bewertung: 3 / 5
Nun also Teil 9, und der zehnte steht schon in den Startlöchern. Fast & Furious 9 ist genau das geworden, was sich jeder harte Fan der Serie wünscht, und setzt, man glaubt es kaum, auf alle irren Stunts der Vorgänger noch einen drauf. Vin Diesel ist wie immer schmallippig und die Familie das höchste Gut, also alles beim Alten. Und sind wir ehrlich, die Filmreihe wird mit jedem Teil bekloppter, aber genau diesen Wahnsinn brauchen wir im Sommer 2021!
Fast & Furious 9 Kritik
Dom (Diesel) führt mit Letty (Michelle Rodriguez) und seinem Sohn inzwischen ein ruhiges Leben abseits der Action vergangener Tage. Doch beide wissen, dass dieses Idyll jederzeit gestört werden kann - und so kommt es dann auch. Ein Schatten aus Doms Vergangenheit betritt die Bühne, und als ob das noch nicht genug ist, müssen er sowie seine Crew um Ramsey (Nathalie Emmanuel), Tej (Ludacris) und Roman (Tyrese Gibson) eine Verschwörung stoppen, die die Welt ins Chaos zu stürzen droht...
Trailer zu Fast & Furious 9
Die Fast & Furious-Reihe ist ein Faszinosum. Was mit getunten Autos und einer Gruppe recht normaler Gangmitglieder begann, steigerte sich von Teil zu Teil ins Absurde. Inzwischen reden wir von Typen, die es locker mit James Bond und weiteren zehn Geheimagenten gleichzeitig aufnehmen können, denn hey, wen ruft man, wenn das Ende der Weltordnung naht? Natürlich Dom und seine Crew!
Was süffisant klingt, bedeutet nicht, dass wir nach der Corona-Dürre keinen Spaß im Kino hatten. Und das lag mitnichten nur an der langen Kinozwangspause, sondern auch an der Tatsache, dass wir Fast & Furious 9 in einem 4D-Kino erleben durften. Tipp: Der Film wird damit fast genial! Wenn dein Sitz wackelt, nach links und rechts schießt, dir in den Rücken geboxt wird und der Wind deine Haare zerzaust, dann bist du neben Dom und seiner Familie mittendrin und kannst die Absurditäten des Films genießen.
Und was geht da ab! Hier wird sich mit Innbrunst in Bergtäler geschmissen, auf Trucks gekämpft, Autos innerstädtisch zu Brei gefahren und am Ende wird es dann galaktisch irre. Vin Diesel ist wie gewohnt ernst unterwegs, zu ernst, weswegen wir einst auch solche Probleme mit Fast & Furious 8 hatten. Aber abseits dessen und dem ewig pathetischen Gequatsche über Familie ist es genau dieser Überschwang an Action und Beklopptheiten und Unsinnigkeiten, die Fast & Furious 9 unterhaltsam machen.
Allen voran Ludacris und Tyrese Gibson, die eine großartige Chemie versprühen, wobei Letzterer die Absurdität des Films in nicht nur einer Szene amüsant auf den Punkt bringt. Nach dem Weggang von Hobbs (The Rock) und Shaw (Jason Statham) rücken die beiden gefühlt noch etwas mehr ins Zentrum und versprühen Buddy-Power, die den Film neben Diesels Ernsthaftigkeit erträglich macht. Klar, der hat nicht viel zu lachen neben seiner Nemesis John Cena, aber für uns ist Diesel, wenn auch Aushängeschild, inzwischen so was wie der Schwachpunkt der Reihe.
Bringt auf jeden Fall Sitzfleisch mit, denn mit 135 Minuten ist Fast & Furious 9 nur marginal kürzer als der letzte Teil. Und wartet auf den Abspann, der die Tür für einen zehnten Teil (natürlich!) weit aufstößt. Fast & Furious 9 ist dermaßen over the top, dass es wieder Spaß macht. Und Kinopause hin oder her, so was will man im Sommer auf der Leinwand erleben, wenn man einfach mal den Kopf ausschalten will.
Wiederschauwert: 50%
