Über viele Jahre hinweg arbeitete Frank Sheeran als Geldeintreiber für Mafiaboss Russell Bufalino. Davor kämpfte er im 2. Weltkrieg, wo er bei seinen Einsätzen unter anderem in Sizilien die italienische Sprache lernte. Über diese Sprachkenntnisse gelangte er in die Welt des organisierten Verbrechens. Er lernt die Cosa Nostra und den mit dieser zusammenarbeitenden Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa kennen, für den er anfängt als Bodyguard zu arbeiten. Die beiden lernen einander zu respektieren und eine enge Freundschaft entsteht. Doch je höher Frank in den Rängen der Mafia aufsteigt, desto grausamer werden die Verbrechen, die er begehen muss. Und dann soll er Hoffa töten.
@ Duck-Anch-Amun
Bei "GoodFellas" bin ich mir nicht mal sicher, ob ich den jemals gesehen habe, denn ich kann mich nicht wirklich erinnern. Wenn ich ihn gesehen habe, dann in meiner Jugendzeit. Ich habe ihn aber günstig für 3 € bei Apple iTunes erworben und müsste mich nur mal überwinden, ihn zu schauen. ^^
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13 und @TiiN
Da ihr ihn nicht genannt habt:
Für mich ist GoodFellas einer der besten Scorcese-Filmen. Der Zusatz "Drei Jahrzehnte in der Mafia" zeigt ja schon, dass auch dieser Film ein größerer Brocken ist und rein thematisch eigentlich schon vieles aufgreift, was Scorcese Jahre später in The Irishman nochmals so umsetzt. Letzteren hab ich zuerst gesehen, er ist in meiner Wahrnehmung aber nochmals gesunken nachdem ich GoodFellas ansah, der ähnlich gelagert ist und mir einfach viel besser gefiel.
Zieht man dann auch noch Leones Es war einmal in Amerika hinzu, dann hat man ein weiteres Werk, welches sich über mehrere Jahrzehnte zieht. Und wie schon die beiden anderen Filme wieder mit De Niro. Und natürlich dann noch der Pate. Also nachdem ich all diese Filme gesehen habe, bin ich ebenfalls froh, dass The Irishman, obwohl er mir gut gefiel, dann doch nicht so abräumte. Denn letztendlich war es doch ein ziemlicher Aufguss von Scorcese - ich würde ja mal behaupten fast schon nur eine reine Achterbahnfahrt statt eines Films ^^
@ Parzival
Danke für dein Opfer Raven13, ich würde sicher ähnlich empfinden. Daher hatte ich eh zu 90% nicht vor ihn zu schauen.^^
Gerne.
"Würde mich aber interessieren, was du zu Killers of the Flower Moon sagst."
Der steht noch auf meiner Watchlist, doch zum Leihen ist er bei Apple iTunes noch nicht verfgbar, und 16,99 € sind mir für einen Kauf noch zu teuer. Vielleicht sollte ich Apple TV+ doch endlich mal abonnieren.
@ TiiN
"Sollte dir Joker gefallen haben, dann schau dir mal The King of Comedy an. Der könnte dich dann sehr ansprechen."
Joker hat mir damals gefallen, aber ein Fan von dem Film bin ich nicht. Dazu ist er mir zu deprimierend und melancholisch.
Ich habe eben entdeckt, dass es "The King of Comedy" kostenlos auf Youtube gibt und habe mir spontan mal die ersten 30 Minuten angesehen. Leider kam ich kaum rein. Mir ist Rupert als Charakter total unsympathisch, und seine aufdringliche und schwätzerische Art ist mir echt zuwider. Die anderen Rollen waren bis dahin auch kaum sympathischer. Und von "Comedians" halte ich ohnehin nicht viel, denn die wollen Humor kommerzialisieren. Sie studieren Stücke ein, die sie dann immer wieder vorführen. Wo ist da denn noch der Witz? Ich mag Spontan-Humor, doch den beherrschen nur sehr wenige, und die, die ich kenne, sind keine Comedians, sondern Kollegen und Bekannte. Die Zeitsprünge (ja, ich weiß, damit arbeitet Scorsese gerne) passen für mich leider in dieser Handlung überhaupt nicht. Der Schnitt / Übergang zu späteren Zeiten ist abrupt und nimmt vorweg, dass Jerry und Rupert später offenbar "Freunde" werden oder sowas. Aber warum nimmt man sowas schon vorweg? Das nimmt der Handlung irgendwie den Wind aus den Segeln.
Kurz: Der Film scheint nichts für mich zu sein. Aber den Versuch war es wert. Danke für den Tipp!
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
@Raven13
Sollte dir Joker gefallen haben, dann schau dir mal The King of Comedy an. Der könnte dich dann sehr ansprechen.
Danke für dein Opfer Raven13, ich würde sicher ähnlich empfinden. Daher hatte ich eh zu 90% nicht vor ihn zu schauen.^^
Würde mich aber interessieren, was du zu Killers of the Flower Moon sagst.
Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
@ TiiN
Deine Meinung habe ich auch unten weiter schon gelesen. Du scheinst der einzige zu sein, der meine Meinung hier teilt, sowohl zum Film als auch zum Teil zu Scorsese.
"Ob er überbewertet ist? Seine Anhänger fallen ja nicht vom Himmel. Mein Geschmack wird leider nur selten getroffen. Es wäre sicherlich mal spannend, sich seiner kompletten Filmografie zu widmen. Aber weil er etliche Regiearbeiten hat und viele seiner Werke recht lang dauern erscheint mir das zumindest für die nächsten Jahre als etwas zu anstrengend."
Das ist exakt auch mein Gedanke dazu. ich würde auch gerne mal alle seine Filme schauen, doch dann halten mich sowohl die Laufzeiten als auch meine meist eher schlechten Erfahrungen mit seinen Filmen davon ab.
"Gibt es Filme von Scorsese, welche dir richtig gut gefallen?"
Tatsächlich ist auch für mich "The Departed" sein bester Film. Allerdings habe ich den Film auch nur ein einziges Mal gesehen, damals zu Release. Ich wollte ihn längst einer Zweitsichtung unterziehen, schiebe das aber immer wieder auf. Ansonsten haben mir noch zwei weitere gut gefallen.
Mein Ranking von Scorseses Filmen, die ich gesehen habe:
Mal schauen, ob ich in nächster Zeit mal Lust und Zeit habe, weitere Filme nachzuholen.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich kann dich verstehen, Raven13. The Irishman war auch überhaupt nicht meins und ich schaute ihn damals nur wegen der Awardsaison. Allgemein tue ich mich mit vielen von Scorseses Klassikern schwer.
Wie ein wilder Stier fand ich so lala. Casino habe ich abgebrochen und GoodFellas wurde noch nicht geschaut.
Am besten von Scorsese gefallen mir wohl The King of Comedy und The Departed.
Ob er überbewertet ist? Seine Anhänger fallen ja nicht vom Himmel. Mein Geschmack wird leider nur selten getroffen. Es wäre sicherlich mal spannend, sich seiner kompletten Filmografie zu widmen. Aber weil er etliche Regiearbeiten hat und viele seiner Werke recht lang dauern erscheint mir das zumindest für die nächsten Jahre als etwas zu anstrengend.
Gibt es Filme von Scorsese, welche dir richtig gut gefallen?
Mein "Ranking" von den Werken, welche ich von ihm vollständig gesehen habe:
Nun habe ich endlich auch mal "The Irishman" nachgeholt. Ich wusste, weshalb ich ihn so lange aufgeschoben habe. Ich konnte den Film auf Grund seiner extremen Länge nur in zwei Etappen schauen, denn der Film ist in meinen Augen, vor allem in den ersten 150 Minuten, äußerst langweilig und zäh. Die restlichen 60 Minuten wurden dann etwas spannender und interessanter, können den Film aber aus meiner Sicht auch nicht retten.
Die Dialoge in "The Irishman" sind häufig sehr nichtssagend, zäh, unspannend und langweilig. Auch die Handlung ist eher wie eine Dokumentation oder langweilige Biografie inszeniert worden. Haufenweise auf über 150 Minuten gestreckte Etappen-Abschnitte des Lebens von Frank Sheeran, die nacheinander abgeklappert werden und den eigentlichen Höhepunkt des Films, falls man die letzten 60 Minuten so nennen kann, auf die lange Bank aufzuschieben. Und selbst diese 60 Minuten werden noch unnötig in die Länge gezogen.
Auch schauspielerisch empfinde ich die Leistungen jetzt nicht unbedingt als "großartig". Die Rollen sind öde und langweilig, und genauso dröge werden sie auch gespielt. Robert De Niro darf hier und da mal ein wenig ernster und grimmiger schauen, dann immer mal wieder die leicht besorgte Miene aufsetzen und ansonsten immer denselben Blick draufhaben. Körperlich ist er nicht mehr in der Lage gewesen, den jungen Frak Sheeran darzustellen, was das alles sehr unnatürlich wirken lässt. Dass er nicht für den Oscar nominiert wurde, wundert mich daher keinesfalls. Joe Pesci empfinde ich als ähnlich dröge. Er schaut fast immer auf dieselbe Art, brignt nur wenig Mimik und Gestik ins Schauspiel ein und hat auch meistens denselben Blick drauf. Seine Oscar-Nominierung kann ich nicht nachvollziehen. Der einzige, der mich überzeugt hat, war Al Pacino als Jimmy Hoffa. Sein Schauspiel war vielseitig und einsatzfreudig, und er hat seine Rolle überzeugender rübergebracht als jeder andere in dem Film. Seine Oscar-Nominierung kann ich also gut nachvollziehen. Mit seiner Rolle konnte ich noch am ehesten mitfiebern, und er war auch der einzige Charakter, der ein paar Emotionen in mir hervorrufen konnte.
Die digitale Verjüngung sieht meistens ganz ordentlich aus, doch in manchen Szenen wirken die verjüngten Gesichter wie aus Wachs. Gruselig.
Nach wie vor bin ich offenbar kein Fan von Martin Scorsese und seiner Art, Filme zu drehen. Zumindest häufig nicht. Ein paar seiner Filme mag ich ja schon, wie z. B. "The Departed" oder "Shutter Island". Ich will nicht sagen, dass ich per se kein Fan von Mafia- oder Gangsterfilmen bin, denn es gibt so manche, die ich wirklich sehr gut finde, z. B. "Der Pate 1 & 2". Diese sind von Coppola fesselnd und spannend inszeniert worden, und die Schauspieler dort spielen voller Elan, Energie und sind sehr überzeugend. Damit kann "The Irishman" nicht mal ansatzweise mithalten. Auch die Handlung von "Der Pate" ist deutlich interessanter und spannender. Ich empfinde Martin Scorsese als einen der überbewertetsten Regisseure, den es gibt, aber das ist halt auch nur meine Meinung, und die muss nicht unbedingt jeder teilen. Ich bin jedenfalls irgendwie froh, dass dieser Film keinen einzigen Oscar bekommen hat.
Bewertung: 5/10 Punkte
Wiederschauwert: Keiner
Nachhaltiger Eindruck: Keiner
Emotionale Tiefe: Gering
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich habe mir den Film am 26. Februar 2023 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Richtig cool, dass man Altstars wie De Niro, Pacino und Pesci nochmal gemeinsam in einem Film zu sehen bekommt. Und dann noch bei einem Mafia-Epos von Martin Scorsese. Gerade die Schauspielriege und ihre Dialoge machen "The Irishman" trotz seiner enormen Lauflänge zu einem Filmvergnügen. Ich persönlich hatte in den dreieinhalb Stunden auch nie den Anflug von Langeweile. Neben dem beeindrucken Cast und den starken Dialogen, sticht hier vor allem das Setting hinaus. War schon cool, dass man mal wieder dieses spezielle Mafia-Feeling wie in früheren bekannten Werken von Scorsese oder von Coppola hatte.
Meine BewertungMeine Meinung steht fest » Hier ist meine "The Irishman" Kritik
Meine Bewertung"Mir gegenüber im Nachteil zu sein, ist ein Vorteil, den ich Dir gegenüber behalten will."
Weil viele davon schwärmen und weil er bei der Preisverleihungszeit überall mit dabei ist habe ich mir nun auch The Irishman angeschaut.Dazu muss man sagen: Ich fand zwar Der Pate gut, aber konnte mit Teil 2 nichts anfangen, Casino habe ich abgebrochen und diverse andere Maffia-Filme wie Es war einmal in Amerikca oder Goodfellas habe ich nicht gesehen.
Daher kommt es nicht überraschend, dass mich auch The Irishman nicht abholen konnte. Ich fand die Story nicht reizvoll und die Laufzeit von 3,5 Stunden steuerte dazu bei, dass ich kaum Zugang zum Film finden konnte. Trotzdem sind die Bilder stark, das Setting schön und die Schauspieler gut.
In Anbetracht meiner Position bewerte ich diesen Streifen hier nicht, weil es ihm nicht gerecht wird. Ich kann verstehen wenn Leute ihn mögen. Für mich ist es aber nichts.
@Duck-Anch-Amun
"dass er etwas hat was er verlieren könnte. Er wird ja am menschlichsten dargestellt aufgrund seiner Familie. Und durch seine Taten verliert er diese Familie, was dann zum "Epilog" führt."
Ok. Ich habe es so verstanden, dass Sheeran im Verlauf der 40 Jahre irgendwann so sehr im Mafialeben verankert ist, dass er es gar nicht mehr hinterfragen kann oder möchte und aus ihm zum Schluss oftmals nur Verblendung spricht. Im Epilog bereut er zwar das bewusste Anlügen von Jimmy Hoffas Witwe, im Dialog mit der eigenen Tochter führt er aber paradoxerweise das Argument an, er hätte die Mafiaarbeit nur wegen seiner Familie getan, obwohl dem in der Realität alles entgegenläuft.
"Was war bei dir das Ausschlaggebende? Oder verzichtest du i.d.R. immer auf Bewertungen à la 5 Hüte?"
Die volle Punktzahl vergebe ich tatsächlich nur noch selten.
Ausschlaggebend für mich waren hier (unabhängig von den Lichtseiten, siehe die Reviews von Silencio und MobyDick) die Schattenseiten des CGI-De-Agings. Bei De Niro sah das teilweise echt nicht gut aus und während der Szene, in der De Niro diesen Typen zusammenschlägt, merkt man eindeutig, dass er schon auf die 80 zugeht und das körperlich nicht mehr hinbekommt. Das war unfreiwillig ziemlich komisch und nahm für mich Schaden an der Immersion. Zudem sahen De Niro und Pesci in dem 1950er-Handlungsstrang trotz des De-Agings immer noch alt aus, Männer in ihren 30er oder 40er Jahren habe ich ihnen nie abgenommen.
@Silencio
"die letzten 30 Minuten sind der gesamte Zweck des Filmes. DARAUF arbeitet der Film hin, alles andere ist nur Beiwerk"
Ja, das habe ich ähnlich empfunden. Die letzten 30 Minuten sind das Kernstück und - in Abhängigkeit von der Vorbereitung in den 180 Minuten zuvor - der qualitativ hochwertigste Abschnitt des Films.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@Silencio @Duck-Anch-Amun
Danke. Den ganzen Tag brennt mir das schon unter den Nägeln, da ich die Diskussion nur beiläufig verfolgen konnte und ich @Duck-Anch-Amun einfach nur sagen wollte - thats the point. Jetzt kommst du um die Ecke.. ; )
- CINEAST -
luhp und Duck:
"Achso. Meiner Meinung nach war das in dieser langen Form von 30 Minuten schon sinnvoll, das steigerte die Radikalität des Gezeigten."
Es steigert nicht nur die Radikalität, die letzten 30 Minuten sind der gesamte Zweck des Filmes. DARAUF arbeitet der Film hin, alles andere ist nur Beiwerk...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@luhp92
Naja, beide Punkte (passt nicht so hinein und könnte aufhören) ziehe ich eben daraus, dass er etwas hat was er verlieren könnte. Er wird ja am menschlichsten dargestellt aufgrund seiner Familie. Und durch seine Taten verliert er diese Familie, was dann zum "Epilog" führt. Ich drücke mich wahrlich nicht gut genug aus merke ich gerade, aber mir persönlich fehlte das Element, was bei diesem Abschluss des Films auch zum Nachdenken anregt. Hätte man expliziter gezeigt, dass bei einem Austritt aus dem Konstrukt seine Tochter das nächste Opfer wäre, so würde es sich vielleicht für mich bisschen runder anfühlen.
Aber wie gesagt, dies ist mein kleines Meckern auf einem hohen Niveau, weshalb der Film nicht die volle Punktzahl bekam. Was war bei dir das Ausschlaggebende? Oder verzichtest du i.d.R. immer auf Bewertungen à la 5 Hüte?