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Papillon

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Modernisierte Strafkolonie

Papillon Kritik

Papillon Kritik
10 Kommentare - 12.07.2018 von Moviejones
Wir haben uns "Papillon" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Papillon

Bewertung: 4 / 5

Auch in ihrer modernisierten Fassung funktionieren die Leiden des Papillon noch immer sehr gut. Wer das Original kennt und liebt, sollte der Neuauflage ruhig eine faire Chance geben, denn hier steckt viel drin, was schon 1973 sehr gut funktionierte und auch heute noch zu überzeugen weiß. Während beide Filme ihre Stärken und Schwächen haben, kann jede(r) für sich selbst entscheiden, welches die bessere Fassung ist. Wer hingegen noch nie von Papillon gehört hat, wird mit einem Kinobesuch auf keinen Fall etwas verkehrt machen und eine Geschichte über den Drang des Menschen nach Freiheit erleben, getragen von zwei absolut überzeugenden Darstellern.

Papillon Kritik

Frankreich in den 30er Jahren: Henri Charrière (Charlie Hunnam), genannt Papillon, verdient seinen Lebensunterhalt als Tresorknacker, bis ihm eines Tages ein Mord angehängt wird. Zu lebenslanger Haft verurteilt, soll er den Rest seines Lebens in der Übersee-Strafkolonie Französisch-Guayana verbringen. Doch bereits bei der Überfahrt schmiedet Papillon Fluchtpläne, denn eines ist sicher, er will wieder frei sein. Dabei soll ihm der Fälscher Louis Dega (Rami Malek) helfen und so machen die beiden einen Deal: Papillon hält Dega als Leibwächter am Leben und im Gegenzug hilft Dega ihm bei der geplanten Flucht. Aus einem anfänglichen Geschäft wird mit der Zeit eine tiefe Freundschaft...

Trailer zu Papillon

Der unbändige Wunsch nach Freiheit! Bereits 1973 wurde der autobiographische Roman von Henri Charrière verfilmt und avancierte im Laufe der Jahre zu einem der großen Filmklassiker. Für Steve McQueen gab es sogar einen Golden Globe und der Soundtrack bekam einen Oscar. Lange ist es her und nun der Sprung in die Gegenwart, denn wie es sich gehört, braucht jeder Film irgendwann mal ein Remake. Nun ist also Papillon dran und gerade wenn man sich an ein Remake eines Klassikers macht, ist die Gefahr groß, es so richtig zu versaubeuteln. Die Messlatte liegt hoch und wirklich übertrumpfen kann man die Originale für gewöhnlich nicht, weswegen Regisseur Michael Noer diesen Ansatz auch gar nicht verfolgt. Papillon ist vor allem der Versuch, eine fesselnde  Geschichte mit modernen Mitteln neu zu erzählen.

Es erstaunt dabei wenig, dass sich die Werke eigentlich kaum unterscheiden. Einige Passagen sind etwas anders interpretiert, aber im Kern gleichen sich beide Filme wie ein Ei dem anderen. Zwar werden die Szenen nicht kopiert und Noer versucht durchaus, eigene Schwerpunkte zu setzen, aber wer die Geschichte kennt, weiß um deren Verlauf und entsprechend gibt es hier keine großen Überraschungen. Die größte Änderung betrifft auch eher die Laufzeit und den Härtegrad. Während die Geschichte nun um gut 30 Minuten kürzer ausfällt, hätte man beim Härtegrad durchaus befürchten können, Papillon würde weichgespült daherkommen, so wie es unsere modernen Zeiten mögen. Doch das ist glücklicherweise nicht der Fall und gerade die Gewalt unter den Insassen und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen werden sehr gut transportiert.

Dies liegt auch an der Bildsprache des Films und seinen beiden Hauptdarstellern. Sowohl Hunnam als auch Malek schaffen es überzeugend, Papillon und Dega zum Leben zu erwecken und sich damit auch von Steve McQueen und Dustin Hoffman zu distanzieren. Gerade diese Tatsache ist eine der Überraschungen des Films und die sich zwischen beiden entwickelnde Freundschaft als tragende Säule funktioniert heute noch so gut wie damals. Dennoch bringt die deutlich kürzere Laufzeit ein paar Probleme mit sich und so gibt es stellenweise immer wieder kleinere Sprünge in der Handlung, wo man sich ruhig noch etwas mehr Zeit hätte nehmen können. Gerade die schockierende mehrjährige Isolationshaft hätte noch nuancierter gezeigt werden können, genauso wirkt das Ende dann so, als wolle man es unbedingt abhaken und serviert dieses etwas zu schnell. Den Gegensatz bildet der Originalfilm, der sich hingegen für das Ende wieder etwas zu viel Zeit nahm und dadurch an Tempo verlor.

Die eingesparte Zeit hat hingegen auch einen Vorteil, denn Papillon wird in seiner modernisierten Fassung deutlich effizienter erzählt, wirkt insgesamt sogar fokussierter und erweckt trotz der erwähnten Sprünge nie den Eindruck, dass durch die Handlung gehetzt wird. So gibt es letztlich Passagen, die im Original besser umgesetzt wurden und ebenso Elemente, die hier weitaus treffender gezeigt werden. Speziell die Heroisierung der Protagonisten wird deutlich zurückgefahren, während versucht wird, den Figuren in weiteren charakterlichen Zügen mehr Tiefe zu geben und keine klassische Schwarz-Weißzeichnung zu vollziehen.

Letztlich sind die Unterschiede zu Papillon aus dem Jahr 1973 eher gering, aber sie sind spürbar und selbst wenn man die Meinung vertreten kann, dass es dieses Remake nicht gebraucht hätte, kann sich das Ergebnis sehen lassen. Diese Neuinterpretation steht würdig auf eigenen Beinen und schafft es, die Geschichte in modernisierter Form überzeugend zu erzählen. Hunnam und auch Malek gelingt es dabei, ihren Figuren Leben einzuhauchen und damit die tragenden Säulen dieser Neuinterpretation zu sein.

Papillon Bewertung
Bewertung des Films
810

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10 Kommentare
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
20.08.2018 19:39 Uhr | Editiert am 20.08.2018 - 19:41 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.935 | Reviews: 183 | Hüte: 614

Ich war nach dem Kinobesuch sehr begeistert, der Film weiß zu packen, mitzureißen und teils auch zu schockieren bzw verstören. Toll gespielt, insbesondere von Hunnam in seinen Einzelhaft-Szenen. Für mich ein richtig toller Film ohne wirkliche Schwächen, ich bin schon gespannt auf die "Langfassung" hoffentlich fürs Heimkino dann. Eine große und positive Überraschung in diesem Kinojahr für mich, die ich nicht mal auf dem Plan hatte bis 2 Wochen vorm Kinostart. Von mir gibts sogar 4,5/5 Hüte.

Ach und ich hab das Buch bisher nicht gelesen, plane es aber und kenne den alten Film nicht.

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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WiNgZzz : : Moviejones-Fan
18.07.2018 22:08 Uhr | Editiert am 18.07.2018 - 22:09 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

Da scheint ja wieder ne lustige Truppe bei der FSK geprüft zu haben, vieleicht die selbe, die "aus Gründen" z. B. "the Interview" und "der Spion und sein Bruder" ebenfalls ab 12 freigegeben haben, "American Hustle" und "the Big Short" ab 6 und "Spotlight" ohne Altersbeschränkung.

Hier gibt es nichts zu sehen!

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Moviejones : : Das Original
18.07.2018 17:11 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.212 | Hüte: 181

@TiiN
Nicht wirklich. Wir stecken bei den Ratingagenturen nicht drin. Der Film hat zwar nicht viele, aber einige doch sehr harte Momente, weswegen wir eine FSK12 mehr als fragwürdig erachten. Er ist deutlich blutiger als der alte Film.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
12.07.2018 17:01 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 8.975 | Reviews: 173 | Hüte: 604

Der Film hat in den USA ein R Rating bekommen, in Deutschland ne FSK 12. Könnt ihr dazu noch etwas sagen?


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MobyDick : : Moviejones-Fan
12.07.2018 11:55 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Liest sich eigentlich ganz gut, wobei der Trailer alleine schon weniger gut auf mich wirkte wie der Originaltrailer. Eine Chance gebe ich der ganzen Sache sicher, aber rechne nicht wirklich damit dass die Intenistät des Originals erreicht wird. Gerade die isolationshaft hat sich nämlich bei mir eingebrannt, und hier scheint das ja recht schnell abgefrühstückt zu werden.

Dennoch, schön dass es wohl kein Totalausfall ist

Dünyayi Kurtaran Adam
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
12.07.2018 09:02 Uhr | Editiert am 12.07.2018 - 09:46 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.315 | Reviews: 0 | Hüte: 329

Bin tatsächlich überrascht, was das Urteil angeht. Aber durchaus positiv. Bin großer Fan des Romans und eben auch der Verfilmung von 1973. Hab ihn schon x mal gesehen und er gehört in meine kleine Kategorie "kannste immer gucken".

Schade ist tatsächlich die Laufzeit. Wobei ich das natürlich erst wirklich beurteilen kann, wenn ich ihn gesehen habe. Aber das Original hat schon Abstriche gemacht und einige Passagen nur in kurzen Bildern angedeutet. Neugier geweckt und zu einer "fairen Chance" bereit.

... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
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MisfitsFilms : : Marki Mork
12.07.2018 07:26 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Sons of Guayana.

Na dann sichte ich jetzt erstmal den alten wieder, und in sechs Monaten, wenn dieser auf BluRay erscheint, den neuen.

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Naasguhl : : Moviejones-Fan
12.07.2018 07:09 Uhr
0
Dabei seit: 21.03.10 | Posts: 489 | Reviews: 25 | Hüte: 9

Das lässt ja einige Hoffnung auf eine anständige Neuinterpretierung zu... Danke, Euer Fazit klingt erstmal sehr ermunternd...

Gibbs Regel Nr.28: Wenn du Hilfe brauchst, dann fragt nach Hilfe!

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GeneralGrievous : : Moviejones-Fan
12.07.2018 07:02 Uhr
0
Dabei seit: 18.02.14 | Posts: 1.701 | Reviews: 0 | Hüte: 55

Die Kritik klingt wirklich sehr vielversprechend und ich würde es insbesondere Charlie Hunnam sehr gönnen, dass er mal wieder einen Hit landet, der sowohl bei den Kritikern als auch dem gemeinen Kinogänger Anklang findet.

Das Original kenne ich leider nicht, werde diesen Mangel aber neitnah abstellen, um dann einen Vergleich ziehen zu können. smile Wobei wie ihr ja schon angerissen habt, ein Vergleich dieser Art vielleicht nicht unbedingt "fair" ist.

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sublim77 : : Moviejones-Fan
12.07.2018 07:00 Uhr | Editiert am 12.07.2018 - 07:00 Uhr
0
Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

Vier von fünf Hüten von MJ und dann auch noch Charlie Hunnam, mehr Überzeugung brauch ich nicht. Ich freu mich auf den Film. Allerdings werde ich auch hier bis zur Homeview warten.

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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