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Gladiator 2

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Ehre & Stärke - und Denzel Washington

Gladiator 2 Kritik

Gladiator 2 Kritik
31 Kommentare - 12.11.2024 von Moviejones (F. Bastuck)
Wir haben uns "Gladiator 2" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Gladiator 2

Bewertung: 3.5 / 5

24 Jahre nach seinem fünffach mit dem Oscar ausgezeichneten Gladiator, darunter bester Film, kehrt Regie-Legende Ridley Scott mit seinem neuesten Werk zurück in die antike Welt eines seiner größten Erfolge. Doch gelingt es Scott, mit Gladiator 2 eine würdige Fortsetzung in die Kinos zu bringen und schafft es sein Hauptdarsteller Paul Mescal in die Fußstapfen des unvergesslichen Russell Crowe zu treten?

Gladiator 2 Kritik

Vor Jahren musste Lucius (Paul Mescal) den Tod des geliebten Helden Maximus durch die Hand seines Onkels miterleben. Jetzt ist er gezwungen, selbst das Kolosseum zu betreten, nachdem seine Heimat von den tyrannischen Kaisern erobert wurde, die Rom nun mit eiserner Faust regieren. Die Zukunft des Reiches steht auf dem Spiel, und mit Wut im Herzen muss sich Lucius auf seine Vergangenheit besinnen, um die Stärke zu finden, den Ruhm Roms seinem Volk zurückzugeben.

Trailer zu Gladiator 2

So mancher, der Gladiator 2 bereits sehen durfte, stellt sich die Frage: Ist dies mehr ein Sequel oder doch mehr ein Remake? Es ist tatsächlich ein bisschen was von beidem. Gladiator 2 versteht sich als klare inhaltliche Fortsetzung zu Gladiator und macht dies mit Rückblenden und Verweisen auch ziemlich deutlich. Gleichzeitig kommt einem die Story aber so bekannt vor, dass der Remake-Gedanke nicht so abwegig ist.

Gestört hat uns dies aber nicht, aus folgenden Punkten. Zum einen liegt Gladiator bereits 24 Jahre zurück. Da ist es nicht so schlimm, eine ähnliche Story noch einmal zu erzählen, zumal so mancher, der heute ins Kino geht, den ersten Teil womöglich noch nie gesehen hat. Des Weiteren geht er trotz vergleichbarer Grundstory im Verlauf des Films dann doch seinen eigenen Weg und unterscheidet sich so dann doch genügend vom Original.

Hier hätten wir uns aber gewünscht, dass er sich noch mehr vom Original unterscheidet. Steht im ersten Teil ganz eindeutig der Gladiatorenkampf und das Kolosseum im Mittelpunkt, verschiebt sich dies im zweiten Teil mehr hin zum politischen Leben in Rom. Man spürt förmlich, dass die Macher sich beinahe schon eine andere Art von Film gewünscht haben, der Titel und die damit einhergehende Thematik aber wie ein störender Anker fungiert hat, den man nicht loswerden konnte. Wir hätten uns sehr gewünscht, wenn man den Fokus deutlich mehr auf das politische Leben innerhalb Roms konzentriert hätte.

Dies hätte Gladiator 2 auch insofern geholfen, als man ihn dann nicht so sehr mit seinem Vorgänger verglichen hätte, wie man es jetzt tun wird. Und hier zieht die Fortsetzung dann doch den Kürzeren. Die Action ist nicht so gut und beeindruckend, die Story nicht so mitreißend und episch, und Paul Mescal schafft es nicht annähernd, an einen Russell Crowe heranzureichen. Dies klingt jetzt sehr negativ, doch heißt dies alles nicht, dass wir es hier mit einem schlechten Film zu tun haben. Denn womit vergleichen wir Gladiator 2? Mit einem Vorgänger, der fünf Oscars gewinnen konnte und ein monumentales Ereignis zur damaligen Jahrtausendwende darstellte. Einem Meisterwerk. Und nein, daran reicht Gladiator 2 nicht heran. Schlecht ist er aber eben auch nicht.

Wie fast jeder Film von Ridley Scott weiß auch dieser optisch zu beeindrucken. Dieser Mann weiß einfach, wie er eindrucksvolle Bilder auf die Leinwand zaubern kann. Auch die Effekte sind wie eigentlich immer bei einem Scott-Film gelungen. Dank der zudem tollen Kostüme und ebenso tollen Sets sah das antike Rom nie beeindruckender aus. Es fehlt jedoch etwas an erinnerungswürdigen Bildern, wie er sie im ersten Teil geliefert hat. Dies macht sich auch negativ bei der Action bemerkbar. Diese bleibt wie erwähnt hinter dem Vorgänger zurück, ist aber dennoch gut inszeniert und bietet einige tolle Highlights, vor allem in Verbindung mit Schiffen.

Das Tempo des Films dürfte vielen gefallen, die 148 Minuten vergingen überraschend schnell. Etwas zu schnell möchten wir gar sagen. Aufgrund des hohen Tempos kann sich die Geschichte nie so entfalten, wie es im Vorgänger der Fall war. Es fehlt an ruhigen Momenten, wodurch auch die Figuren, vor allem Mescals Lucius, zu kurz kommen, um eine glaubhafte Entwicklung durchzumachen.

Durch diese Punkte geht das epische Gefühl etwas verloren, aber auch noch durch einen weiteren Punkt. In Gladiator ging Crowes Maximus auf eine große Reise, die ihn von Germanien nach Spanien und schließlich über Nordafrika zurück nach Rom brachte. Gladiator 2 bleibt wesentlich lokaler. Bis auf einen kurzen Ausflug nach Nordafrika spielt nahezu der gesamte Film direkt in Rom oder in seiner unmittelbaren Umgebung. Dies nimmt dem Film etwas die Größe im Vergleich zum Vorgänger. Es hat aber auch seine Vorteile, da dadurch die politischen Unruhen und Intrigen besser eingefangen werden können, was dem Film definitiv zugutekommt und ihm ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber Teil 1 verleiht. Zudem wird dadurch Rom selbst mehr noch als im ersten Teil zu einem eigenen Charakter. Letzten Endes liegt es an euch, ob ihr dies eher positiv oder negativ wertet.

Der Kern des Films sind seine Schauspieler und hier hat Scott einen gelungenen Cast versammelt, der mal mehr, mal weniger zu überzeugen weiß, aus unterschiedlichen Gründen. Paul Mescal haben wir bereits angesprochen, für uns kommt er nicht annähernd an Crowes Performance oder Ausstrahlung heran. Dabei macht er seine Sache nicht schlecht, der Film gibt ihm jedoch schlicht zu wenig zu tun. Während Maximus in Gladiator von Beginn an für den Zuschauer gut charakterisiert wird, fehlt dies hier einfach. Maximus haben wir verstanden, Mescals Lucius dagegen ist uns fremd geblieben. Bezeichnend eine Szene in der großen Arena, als Lucius den anderen Gladiatoren Anweisungen gibt und sie sich offen fragen, warum sie auf den Typen hören sollen, den sie gar nicht kennen. Und der Zuschauer fragt sich dasselbe. Nichts im Film hat uns zu verstehen gegeben, dass er überhaupt die Befähigung hat, wie Maximus sie einst hatte. Es gab lediglich eine Szene, in der Lucius uns auch emotional mitgerissen hat, und das ist einfach zu wenig.

Die Probleme mit Mescals Charakter liegen sicher auch im Umstand begründet, dass er nicht so viel Leinwandzeit erhält wie Crowe einst. Dominierte sein Charakter eindeutig den Vorgänger und wurde dabei von sympathischen, aber eben nur kleinen Nebenrollen unterstützt, so dominieren in Gladiator 2 vielmehr die vielen Nebenrollen gegenüber dem Hauptdarsteller.

Und hier wären wir wieder an einem Punkt, den wir bereits angedeutet haben: Alles abseits von Mescals Charakter und der Gladiatoren-Thematik ist wesentlich spannender und interessanter. Und so sehr es ein Film der Nebenrollen ist, so kommen einige doch viel zu kurz. Da wären zum Beispiel die beiden tyrannischen Kaiser, gespielt von Joseph Quinn und Fred Hechinger. Gerade zum Ende hin wird die Beziehung zwischen den beiden Brüdern durchaus interessant und hier zeigt sich auch das große Potenzial, welches hier vorlag, aber nur oberflächlich genutzt wurde. So können die beiden durchaus auch mal etwas nervig daherkommen.

Ebenfalls etwas verschwendet wirkt Pedro Pascal, der scheinbar nur für den Film gecastet wurde, um eben Pedro Pascal zu sein. Auch seine Figur bietet viele spannende Ansätze, aber auch hier macht der Film am Ende zu wenig draus. Gleiches gilt leider für Connie Nielsen. Sie wirkt zum großen Teil wie ein reines Verbindungsstück zum ersten Teil, mit dem man abseits dessen nicht viel anzufangen wusste. Doch das, was sie macht, macht sie mit derselben würdevollen Ausstrahlung, wie sie es bereits in Gladiator getan hat.

All das ist tatsächlich nicht so schlecht, wie es klingen mag. Es zeigt jedoch, wie viel mehr Potenzial noch in diesem Film drin gesteckt hätte, hätte man den Fokus verlagert. Gladiator 2 hat jedoch noch ein Juwel, welches viele der bisher kritisch genannten Punkte völlig vergessen macht: Denzel Washington.

Selten hat eine Nebenrolle einen Film so an sich gerissen. Gladiator 2 ist ganz klar der Film von Denzel Washington. Und man spürt förmlich, wie viel Spaß er an dieser Rolle gehabt haben muss. Und wie sehr er die Kostüme genossen hat, die er tragen durfte. In fast jeder seiner Szenen spielt er förmlich mit ihnen. Es ist einfach nur ein Genuss, ihm dabei zuzusehen. Sein Schauspiel ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, und es gibt kaum jemanden, der wie er es vermag, mit seinen Augen zu sprechen. Hier darf er eine Rolle spielen, die wir so noch nicht allzu oft von ihm gesehen haben, und er macht es großartig. Sehr nuanciert, fast schon zurückhaltend, und dennoch kraftvoll und ausdrucksstark. Reicht dies tatsächlich für seinen dritten Oscar? So manche sehen ihn aufgrund dieser Performance schon jetzt als Favoriten.

Als Letztes wollen wir einen Punkt ansprechen, der zuletzt für einige Diskussionen sorgte: Ja, Gladiator 2 ist historischer Mumpitz. Daran lässt sich nichts drehen und wenden. Wir fragen: Na und? Wenn man ins Kino geht, erwartet man keine Vorlesung in Geschichte. Man möchte gut unterhalten werden, und dies gelingt. Gladiator 2 erzählt eine fiktive Geschichte hinter einem antiken Hintergrund, nicht mehr, nicht weniger. Manchmal sollte man die Kirche auch im Dorf lassen.

Fazit

An das fünffach Oscarprämierte Meisterwerk aus dem Jahr 2000 kommt Gladiator 2 nicht heran, dennoch ist es Regisseur Ridley Scott gelungen, eine gute und gelungene Fortsetzung abzuliefern, die zu unterhalten weiß. Vor allem optisch in Sachen Effekte, Sets und Kostüme ist der Film ein Genuss für die Augen.

Weniger Epos und mehr Intrigen, die einen werden es mögen, die anderen nicht. Wir hätten uns über mehr Intrigen und einen noch größeren Fokus auf die Nebencharaktere gefreut. So bleibt vor allem Paul Mescal doch etwas blass und vermag es nicht, in die Fußstapfen von Russell Crowe zu treten. Doch dies alles verblasst neben dem größten Highlight, mit dem Gladiator 2 aufwarten kann, nämlich einer elektrisierenden Performance des großartigen Denzel Washington. Allein dies ist die Eintrittskarte wert.

Gladiator 2 Bewertung
Bewertung des Films
710

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31 Kommentare
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TheGreatWhiteHype : : Moviejones-Fan
16.11.2024 21:23 Uhr
0
Dabei seit: 21.03.14 | Posts: 154 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Schließe mich den meisten an.

Denzel macht einen guten Job, aber da ist nun wirklich rein gar nichts das ich als Oscar-Würdig beschreiben würde.

Der ganze Film ist okay. Man kann ihn sich ansehen. Er ist handwerklich gut gemacht. Die Schauwerte sind gegeben, der Soundtrack ist passend.

Die Handlung haut einen nicht so richtig vom Hocker.

Einige Storyelemente kommen gefühlt aus dem Nichts, werden abgehandelt und das nächste Versatzstück wird eingebaut.

Man hätte vielleicht auf die ein oder andere "Wendung" verzichten sollen. Das hätte dem Film gut getan.

Aber für Popcorn Kino war es genug.

Gehe mit der Wertung von MJ daccord 3,5 Hüte von mir

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
16.11.2024 20:24 Uhr | Editiert am 16.11.2024 - 20:24 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.730 | Reviews: 120 | Hüte: 666

Oscarverdächtig würde ich Denzel Washingtons Schauspiel nun auch nicht nennen. Aber er hat zumindest mehr Mimik und Gestik gezeigt und mit mehr Einsatz gespielt als alle anderen. Mir hat es gefallen, wie er seine Rolle gespielt hat, aber klar, da ginge noch deutlich mehr, vor allem, wenn das Drehbuch mehr hergeben würde.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
16.11.2024 18:12 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.520 | Reviews: 17 | Hüte: 272

@ luhp92

Hab auch den ganzen Film über auf die Szene gewartet, die Washingtons Status als Oscar-Favorit rechtfertigt. Als der Abspann lief wartete ich immer noch...

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
16.11.2024 16:36 Uhr | Editiert am 16.11.2024 - 16:43 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.874 | Reviews: 183 | Hüte: 645

Diese Verkultung und Lobhudelei Denzel Washingtons regt mich ja schon wieder etwas auf^^ Er spielt okay, aber fernab von gut, sein Vorteil ist es halt, dass er es vermag, sein Jürgen-Klopp-Colgate-Lächeln durch den Film zu tragen, und dass er als einziger im Film auffällt, weil er als einziger den Film nicht ernstzunehmen scheint und sich stattdessen selbst spielt.

Der Film gehört Denzel Washington, ja. Aber das liegt nur bedingt an Washington selbst, sondern vor allem an seiner Rolle, die die einzige interessante und spannende im Film ist (in diesem Film aber weiterhin oberflächlich). Ich hätte alles, was mit "Gladiator" zu tun hat (90% schlechteres, dümmeres und digitaleres Remake mit der Eleganz von "Star Wars: TRoS") aus dem Film gestrichen und um Washingtons Figur, seine Motive und seine politischen Intrigen einen eigenständigen Film über Rom entworfen.

Abseits davon sind zumindest die Seeschlacht gegen Numidien (stark mit Rom als Antagonist) und die Seeschlacht im Kollosseum recht ansehnlich.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Bibo : : Moviejones-Fan
16.11.2024 16:02 Uhr
0
Dabei seit: 30.04.19 | Posts: 542 | Reviews: 0 | Hüte: 5

Zwei Hüte. Mehr nicht. Warum? Schreckliches Drehbuch. Lucius ist völlig uninteressant, dann die Auflösung wer sein Vater war (hanebüchener ging es wohl nicht), die Kaiser (wie Dumm und Dümmer) und Washingtons Charakter tut was er tut aus welchem Grund? Was treibt ihn an? Von Paulus zum Saulus. Optisch passt der Film, bis auf die Paviane, gut.

"Zitierst Du da jemanden oder ist das auf dein Steißbein tätowiert?"

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
14.11.2024 23:13 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.520 | Reviews: 17 | Hüte: 272

@ luhp92

Mescal kämpft hier gegen ein Drehbuch an, das allgemein schon lächerlich schlecht ist, in Bezug auf die Charakterisierung seiner Figur aber nochmal besonders. Diesen Autounfall eines Films hätte auch ein 30-jähriger Russell Crowe in der Hauptrolle nicht gerettet.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.11.2024 20:34 Uhr | Editiert am 14.11.2024 - 23:17 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.730 | Reviews: 120 | Hüte: 666

@ MJ-FrankBastuck

""Deadpool & Woilverine" habe ich als Beispiel diese Woche zum ersten Mal überhaupt auf Deutsch gesehen (und fand es furchtbar! Da geht ja mindestens 50% des Humors verloren...)."

Sofern man überhaupt in der Lage ist, englische/amerikansiche Witze (Volkswitze, Wortwitze, Sprachwitze) als Deutsch-Muttersprachler zu verstehen. In der englischen Fassung würde ich wahrscheinlich gar nicht lachen, weil ich keinen Witz also solchen erkennen oder verstehen würde.

"Was im Deutschen Tribun ist, ist im Englischen General und das klingt einfach falsch und nicht "antik" genug."

Tja, es gab damals offenbar keinen Begriff für Tribun im Englischen, denn 200 n. Chr. war die englische Sprache... nun ja... unwichtig. laughing

Eigentlich sollten die Amis ja dann auch das Wort "Tribun" benutzen. Die sagen ja auch z. B. "Kindergarten", weil es dafür keinen englischen Begriff gibt. Witzig ist dabei nur, dass "Kindergarten" in Amerika eher eine Vorschule ist und nicht der klassische Kindergarten, der in Amrika ja "nursery school" heißt. Die Amis können schon komisch sein, übernehmen einen Begriff von uns und wandeln die Bedeutung um. laughing

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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MJ-FrankBastuck : : Moviejones-Fan
14.11.2024 20:09 Uhr
0
Dabei seit: 07.02.21 | Posts: 133 | Reviews: 0 | Hüte: 34

@Raven13

Die mäßige deutsche Synchronstimme tut dann noch ihr übriges. Zum Original kann ich daher nicht viel sagen. Vielleicht überzeugt er da ja mehr in seinem gesprochenen Wort.

Nein.

Kleiner allgemeiner Hinweis, der vielleicht von Interesse ist: In den Pressevorführungen bekommen wir fast immer die englische Originalfassung gezeigt und beziehen dann auch unsere Kritik auf diese Fassung. "Deadpool & Woilverine" habe ich als Beispiel diese Woche zum ersten Mal überhaupt auf Deutsch gesehen (und fand es furchtbar! Da geht ja mindestens 50% des Humors verloren...). Bei "Gladiator 2" wiederum hat mich das Englische sogar teils gestört, weil die Begriffe sich einfach nicht richtig angehört haben. Was im Deutschen Tribun ist, ist im Englischen General und das klingt einfach falsch und nicht "antik" genug.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.11.2024 19:26 Uhr | Editiert am 14.11.2024 - 19:27 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.730 | Reviews: 120 | Hüte: 666

@ luhp92

"Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Mescal im Film gar nichts zu bieten hat. Da würde ich wenn dann, ohne den Film bisher gesehen zu haben, eher vermuten, dass ihm das Drehbuch zu wenig Material zum Arbeiten gegeben hat."

"Gar nichts" wäre auch übertrieben, doch er hat einfach nicht das Charisma und die Ausstrahklung, wenn er spricht oder Ansprachen zu seinen Mitstreitern hält. Er leiert das herunter und hat einfach nicht das, was man sich unter einem Anführer vorstellt. Die mäßige deutsche Synchronstimme tut dann noch ihr übriges. Zum Original kann ich daher nicht viel sagen. Vielleicht überzeugt er da ja mehr in seinem gesprochenen Wort. Aber leider fehlt es ihm auch in den Augen, im Gesicht und allgemein in der Körpersprache einfach Ausdrucksstärke.

"Keine Ahnung, ob Russell Crowe für so einen Blockbuster zu Gute kam, dass er mit "L.A. Confidential" und "Insider" bereits in größeren Produktionen mitspielte, während Mescal bisher eben nur im Indiedrama unterwegs war."

Also ich kannte Russel Crowe bis Gladiator überhaupt nicht. Das war für mich der erste Film, den ich mit ihm damals 2000 sah.

@ TiiN

"Habe den Film nicht gesehen, aber möglicherweise liegt das vermeintlich blasse Spiel von Paul Mescal auch daran, dass der Fokus eher auf Denzel Washington & Co liegt?"

Das würde ich so nicht sagen. Mescal hat definitiv die Hauptrolle und die meiste Screentime, nur macht er da zu wenig draus, seine Mimik und seine Körpersprache ist in den meisten Szenen einfach viel zu einseitig und zu ausdrucksschwach, ebenso halt auch seine Aussprache. Auch Trauer bringt er kaum rüber, obewohl es da Gelegenheiten genug gibt.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
14.11.2024 19:17 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.415 | Reviews: 177 | Hüte: 632

Habe den Film nicht gesehen, aber möglicherweise liegt das vermeintlich blasse Spiel von Paul Mescal auch daran, dass der Fokus eher auf Denzel Washington & Co liegt? So lese ich es zumindest aus manchen Meinungen heraus.

Die von luhp92 genannten Filme mit Mescal sind beide sehr klasse. Aber natürlich auch tonal ganz anders als ein Sandalen-Action-Film.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
14.11.2024 18:46 Uhr | Editiert am 14.11.2024 - 18:47 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.874 | Reviews: 183 | Hüte: 645

@Duck-Anch-Amun

Paul Mescal ging im Dezember 2022 und Januar 2023 mit dem Indiedrama "Aftersun" als aufstrebender Jungdarsteller durch die Decke, was ihm neben z.B. einer Oscar-Nominierung dann auch das Casting für "Gladiator II" bescherte. Für mich hat es damals als Casting des erwachsenen Lucius sofort Sinn ergeben.

2023 hat Mescal mit dem angesehenen Indiedrama "All Of Us Strangers" dann nochmal nachgelegt.

Keine Ahnung, ob Russell Crowe für so einen Blockbuster zu Gute kam, dass er mit "L.A. Confidential" und "Insider" bereits in größeren Produktionen mitspielte, während Mescal bisher eben nur im Indiedrama unterwegs war.

Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Mescal im Film gar nichts zu bieten hat. Da würde ich wenn dann, ohne den Film bisher gesehen zu haben, eher vermuten, dass ihm das Drehbuch zu wenig Material zum Arbeiten gegeben hat.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Chewie : : Moviejones-Fan
14.11.2024 18:14 Uhr
0
Dabei seit: 23.01.17 | Posts: 38 | Reviews: 0 | Hüte: 2

Pedro im Cast reicht schon völlig um ein Ticket zu lösen.

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
14.11.2024 16:19 Uhr | Editiert am 14.11.2024 - 16:19 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.730 | Reviews: 120 | Hüte: 666

@ MrBond

Genau das meine ich. Gladiator hat enorm vom extrem starken Score von Hans Zimmer profitiert und den ganzen Film in jeder Szene aufgewertet. Man erinnert sich einfach an jedes einzelne Stück des Scores. Gänsheaut und Ohrwurm garantiert.

Gladiator 2 schafft das mit dem neuen Score leider gar nicht, nur eben mit den alten Stücken aus dem ersten Film, die aber keine Neu-Interpretationen sind, sondern fast immer ziemlich gleich klingen wie damals, vielleicht nur hier und da mal mit Detailveränderungen. Aber es werden auch längst nicht alle Stücke aus dem Erstling verwendet. Das Main-Theme, was die meisten wohl im Ohr haben, wenn sie an Gladiator denken, kommt gar nicht vor, ebenso wenig die epische Schlachten- und Kampfmusik.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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HenryGondorf : : Goldkerlchen 2022
14.11.2024 14:33 Uhr
0
Dabei seit: 20.02.21 | Posts: 978 | Reviews: 5 | Hüte: 37

Tja, ist tatsächlich schwer ne gute Kritik für diesen Film zu finden, aber egal. Freitag Abend gehts ins Kino, hoffe wenigstens auf gute Unterhaltung, und Denzel Washington.

Warriors, come out to play-ayyy!

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MrBond : : Imperialer Agent
14.11.2024 11:51 Uhr | Editiert am 14.11.2024 - 11:52 Uhr
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Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.671 | Reviews: 24 | Hüte: 593

@Raven13

"Also hatte ich dann auch das Gefühl, dass hier "geklaut" wurde, statt voll auf eigenen Beinen zu stehen. Die neue Musik wiederum hat überhaupt keinen "Charakter" und ist das typische Orchester-Gedudel, was man aus gefühlt 80 % der Blockbuster heutzutage kennt. Die Stücke bleiben nicht hängen und sind auch nicht sonderlich markant und schaffen es nur selten, Gefühle zu erzeugen."

Grundsätzlich verstehe ich, was Du meinst. Ich hätte aber gerade erwartet, dass das Thema aus dem ersten Film aufgegriffen wird und konsequent weiterentwickelt - nicht zuletzt, um zu bestätigen: "Ja, es handelt sich um eine Fortsetzung von Gladiator". Vielleicht hätte man an dieser Stelle auch wieder auf Hans Zimmer setzen sollen, aber das ist reine Spekulation, da Gregson-Williams grundsätzlich auch ein fähiger Komponist ist und m.W.n. auch mit Zimmer in der Vergangenheit zusammengearbeitet hat. Um so schlimmer dann auch Deine Aussage, dass offenbar kein roter Faden (und Ohrwurm) durch den Soundtrack geht, sondern nur dieses Standard-Gedudel, bei dem ich ganz genau weiß, was Du meinst. Schade drum. Gerade beim ersten Gladiator war die Musik ein wichtiger Teil der Handlung.

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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