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Im Westen nichts Neues (2022)

Ein Film von Edward Berger mit Daniel Brühl und Felix Kammerer

Meine Wertung
Ø MJ-User (17)
Mein Filmtagebuch

Im Westen nichts Neues Inhalt

Erste deutsche Verfilmung des gleichnamigen Romanklassikers der Anti-Kriegsliteratur von Erich Maria Remarque von 1929, der den Horror des Ersten Weltkriegs schonungslos schildert.

Ab dem 28. Oktober 2022 auch auf Netflix zu sehen.

Cast & Crew

Wer ist der Regisseur von Im Westen nichts Neues und wer spielt mit?

OV-Titel
Im Westen nichts Neues
Der Film erhielt die FSK-Freigabe "Freigegeben ab sechzehn Jahren".
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35 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.11.2022 18:13 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MB80
"Die Anspielung auf "Gerechtigkeit" lässt sich ja direkt auf den brutalen Freiden gegenüber der Sowjetunion (Brest-Litowsk) und/oder den Überfall auf Belgien (u.a.) verstehen."

Ja, da hast du Recht. Nur wäre es in meinen Augen seitens der Drehbuchautoren sinnvoll und nötig gewesen, dies dann auch in die Dialoge zwischen Erzberger und Foch einfließen zu lassen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.11.2022 18:09 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Movepilot hat ein Interview mit Edward Berger geführt. Unter anderem kommen sie dort auch auf die Entscheidung zu sprechen, Matthias Erzberger in den Film einzubauen.

https://www.moviepilot.de/news/im-westen-nichts-neues-regisseur-ueber-extrem-aufwendigen-netflix-dreh-dachte-das-schaffen-wir-nie-1138531

"Der Film erscheint rund 90 Jahre nach dem Buch, 100 Jahre nach dem Ende des Krieges. Unsere Perspektive ist inzwischen eine ganz andere, denn es gab noch einen weiteren Weltkrieg, der alles vorherige überschattet hat. Das hier ist erst der Anfang von einem viel schlimmeren Grauen. [...]

Andererseits wollte ich ein Element hinzueinfügen, das die Zukunft andeutet. Daniel Brühl sagt im Film einen Satz: "Seien sie gerecht zu ihrem Gegner, sonst wird er diesen Frieden hassen." Das ist genau das, was die nationalistischen Deutschen später Erzberger zum Vorwurf gemacht haben. Hätte die Politik nicht das Militär verraten und den Krieg aufgegeben, hätte das Militär gewonnen – das war der Mythos, die Lüge, die sich damals verbreitete und benutzt wurde, um den nächsten Angriffskrieg zu legitimieren."

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MB80 : : Black Lodge Su
05.11.2022 14:16 Uhr
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Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

PaulLeger und luhp92:

Mit der Dolchstosslegende habe ich tatsächlich etwas vorbei gezielt, da war ich noch bei einem anderen Gedankengang.

Hier muss man aber etwas differenzieren: Ich denke, diesen alten Trugschluss "Die Nazis gab es nur wegen dem Versailler Vertag, und damit haben die Alliierten Mitschuld an Auschwitz." müssen wir hier nicht diskutieren, das wird ja auch im Konsens von Historikern abgelehnt. Der Film legt nun zwei Sätze in den Mund eines Diplomaten (der gerade versucht, das beste rauszuholen), die aus unserer Sicht natürlich eine Warnung sind, denn eine Triebfeder der Rechten war Versailles schon (das haben übrigens auch schon internationale Diplomaten 1919 gesehen). Kann man dem Film hier revisionistische Motive unterstellen? Nur wenn man die Szene ohne den Kontext des Filmes sieht, denn der greift diverse gesellschaftliche Probleme, die eben zur Machtergreifung führen werden, hart an (Panik vorm Kommunismus, Militarismus, Dolchstoßlegende und deutscher Gehorsamsbereitschaft...). Auch hat sich Berger da in Interviews klar positioniert. Eine (sehr positive) englische Kritik sprach dabei von "german sensibilities", wenn es um diese Verhandlungsszenen geht, und ich denke das trifft es auf den Punkt.

"Ansonsten sind die Aussagen von Erzberger im Film ja nicht falsch, aber eben nur die halbe Wahrheit. Und gerade vor diesem historischen Kontext ist es sehr unglücklich, nur die halbe Wahrheit zu nennen."

Indirekt wird Erzberger ja auch direkt vom franz. Marschall korrigiert. Die Anspielung auf "Gerechtigkeit" lässt sich ja direkt auf den brutalen Freiden gegenüber der Sowjetunion (Brest-Litowsk) und/oder den Überfall auf Belgien (u.a.) verstehen.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
04.11.2022 22:13 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@DrStrange
Danke, ich wollte den Dialog gerade schon selbst nochmal heraussuchen. Mit "unschuldig" habe ich das "ohne eigene Schuld" paraphrasiert.

Danke für den Hut.

@MB80
Die Verachtung des Versailler Vertrags ist ja nur ein eher untergeordneter Teilaspekt der Dolchstoßlegende. Diese richtete sich vor Allem gegen Grupierungen, die für die Kriegsniederlage verantwortlich gemacht wurden. Sozialdemokraten, Bolschewisten, Juden, die Waffenstillstandsdelegation, Erzberger wurde nach dem Krieg ja sogar ermordet. Und gegen diese Hetze stellt sich der Film auch deutlich, indem er den antagonistischen, deutschen General mehrfach gegen die Sozialdemokraten und die Delegation wettern lässt.

Ansonsten sind die Aussagen von Erzberger im Film ja nicht falsch, aber eben nur die halbe Wahrheit. Und gerade vor diesem historischen Kontext ist es sehr unglücklich, nur die halbe Wahrheit zu nennen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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DrStrange : : Moviejones-Fan
04.11.2022 16:10 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@MB80 & @PaulLeger & @luhp92:

Um das nochmal im Detail zu klären, hier der Wortlaut aus dem Film. (bin nochmal über die Szene drüber)

"Die Bevölkerung droht ohne eigene Schuld, in Hungersnot und Anarchie zu stürzen."

und

"Ich bitte sie, seien sie gerecht zu ihrem Gegner, sonst wird er diesen Frieden hassen."

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
04.11.2022 13:35 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ MB80

Von der Dolchstoßlegende schrieb luhp ja gar nicht und die spielt in der kritisierten Szene auch keine Rolle. Zwar meine ich, dass Erzberger nicht vom "unschuldigen" Volk gesprochen hat, aber das ändert nichts an der Fragwürdigkeit dieser Passage. Wenn die mit Abstand am positivsten gezeichnete Figur des Films eine recht negativ gezeichnete anmahnt, sie möge dem Gegner gegenüber gerecht (ausgesprochen positiv konnotiertes Wort) sein, sonst werde dieser den Vertrag hassen, dann macht sich der Film mit dieser Haltung gemein. Wir wissen ja wie es weiterging, der "Gegner", also das deutsche Volk, hat den Diktatfrieden gehasst und sich daher hinter einem Demagogen versammelt, der die Bestimmungen von Compiegne und Versailles rückgängig machen wollte. Wie anders soll man den Satz also bitte interpretieren, als dass der Franzose in Gestalt von Marschall Foch hier eine Mitschuld trägt, schließlich hätte er ja nur auf Erzberger hören und dem deutschen Volk gegenüber gerechter sein sollen, dann wäre die Chose mit Hitler schon nicht passiert?

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MB80 : : Black Lodge Su
04.11.2022 08:45 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Luhp92:

"Warum Matthias Erzberger protestieren darf, die Franzosen sollten einen gerechteren Vertrag anbieten, was sie bekanntlich nicht tun, sonst würde sich das unschuldige(!) deutsche Volk gegen die Verträge der Alliierten auflehnen, habe ich überhaupt nicht verstanden. Das Märchen von der alleinigen oder zumindest Hauptschuld des Versailler Vertrags am Aufstieg der Nazis."

Das ist erstmal wortwörtlich nicht was er sagt und dann auch nicht die konkrete Dolchstoßlegende. Tatsächlich ist das einer der stärksten Punkte des Filmes, dass er sich indirekt mit dieser auseinandersetzt und sich klar gegen sie positioniert, und zwar mit mehreren Sequenzen (die letzte Sequenz/Szene ist eine der stärksten). Ich werde versuchen am Wochenende mal mehr zu schreiben, aber soviel vorneweg: ganz starke Neuadaption, bin mehr als positiv überrascht.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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DrStrange : : Moviejones-Fan
04.11.2022 08:35 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@luhp92 & @PaulLeger:

Das deckt sich im Großen und Ganzen ja schon ziemlich mit unseren Eindrücken. Eigentlich schade, denn technisch war das Potential vorhanden und an den Darstellern gab es meist nichts zu mäkeln.

Wie gesagt muss ich den Film aus den 30ern noch nachholen, aber mit etwas Abstand. Das wäre mir gerade etwas zu zeitnah. Ich rate aber jedem bei Interesse, sich den 79er Film anzusehen und nicht zu unterschätzen, da dieser von allen drei Verfilmungen, wohl am nächsten am Roman dran ist. Der Film ist auch derzeit in Prime verfügbar, man muß aber seltsamerweise nach dem englischen Titel (All quiet on the western front) suchen. Ist aber dann auch mit deutscher Tonspur.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.11.2022 21:24 Uhr | Editiert am 03.11.2022 - 21:25 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Sehenswerte Zusammenstellung von Behind-the-Scenes- und Interviewaufnahmen.

Hauptdarsteller Felix Kammerer ist in den Monaten vor dem Dreh jeden Tag mit einer 10kg-Weste 10 km Laufen gegangen. Beeindruckend.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.11.2022 19:59 Uhr | Editiert am 03.11.2022 - 21:20 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@PaulLeger und DrStrange

Gestern gesehen, da muss ich mich euch leider anschließen. Ich kenne nicht die Romanvorlage, nur die Filmadaption von 1930, im Vergleich mit dieser handelt es sich hier jedoch sozusagen um eine Verschlimmschlimmerung, eine Abschwächung und Verdummisierung der Antikriegsbotschaft.

Viele essentielle und ausdrucksstarke Aspekte werden eingekürzt (der nationalistische Lehrer, der Kreislauf der Kriegskleidung, das Rendezvous mit den Französinnen, der Franzose im Bombenkrater) oder ausgelassen (Drillausbildung unter dem eigentlich freundlichen Briefträger, der desillusionierende Heimaturlaub), dafür dann durch die Waffenstillstandsverhandlungen sowie den überzeichneten und von Devid Striesow peinlich gespielten, deutschen General ersetzt.

Die neu eingefügten Handlungsstränge haben lediglich Relevanz für das Ende, ansonsten hätte man sie herausstreichen können, jenes Ende schlägt dann allerdings schon tief in die Magengrube und wird der Intention eines Antikriegsfilms gerecht. Die restliche Handlung zeigt redundant Soldaten im Schützengraben, die Laufzeit von 150 Minuten ist eigentlich nicht gerechtfertigt. Großes Lob gebührt unabhängig davon dem hervorragenden Einsatz der Kamera und der Filmmusik. (Gleichwohl bleibt die Kameraarbeit im Film von 1930 unerreicht, man denke an die Fahrt von der Parade ins Klassenzimmer oder an die Sequenz des Stellungskrieges.)

Warum Matthias Erzberger protestieren darf, die Franzosen sollten einen gerechteren Vertrag anbieten, was sie bekanntlich nicht tun, sonst würde sich das unschuldige(!) deutsche Volk gegen die Verträge der Alliierten auflehnen, habe ich überhaupt nicht verstanden. Das Märchen von der alleinigen oder zumindest Hauptschuld des Versailler Vertrags am Aufstieg der Nazis. Der Perspektivwechsel zum Schluss weckt klar Sympathien für die Franzosen (daher gehe ich diesbezüglich nicht zu 100% mit eurer Kritik mit), davor werden die französischen Soldaten aber schon tendenziell einseitig und abwertend dargestellt. Die modernern Kriegstechnologien (Giftgas, Flammenwerfer, Panzer) sind hier einzig Mittel der Franzosen, mit denen sie über die ausschließlich mit Gewehr und Bajonett bewaffneten Deutschen hinwegrollen, in einer Szene wird ein sich ergebender Deutscher bestialisch verbrannt. Die Sinnlosigkeit des Krieges, der sich ständig wiederholende Kampf um den immer gleichen Landstrich, wird dadurch ins Gegenteil verkehrt. Ferner mutiert ein französischer Bauernsohn zur Horrorgestalt eines Backwoodslashers, den deutschen Delegierten in Compiègne werden süffisant und heimlich alte, nicht mehr schmackhafte Brötchen gereicht.

Meine Bewertung
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"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ComicFan88 : : Kingsman
03.11.2022 15:06 Uhr
0
Dabei seit: 28.12.11 | Posts: 2.423 | Reviews: 0 | Hüte: 23

Ich habe mir den Film am 03. November 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Netflix. Nicht ganz buchakkurat umgesetzt dennoch gelungen.

Meine Bewertung
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Ein Ring, sie zu knechten...
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DrStrange : : Moviejones-Fan
02.11.2022 10:37 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Im Westen nichts Neues" Kritik

Meine Bewertung
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"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
01.11.2022 22:22 Uhr
1
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

Eine Adaption darf gerne auslassen, abändern und hinzufügen so viel sie möchte, selbst wenn sie wie in diesem Fall mit der Vorlage am Ende kaum noch was zu tun hat, aber die Änderungen sollten dann halt auch eine Verbesserung oder wenigstens keine Verschlechterung mit sich bringen. Dummerweise ist so gut wie jede einzelne Auslassung und Hinzudichtung hier mindestens fragwürdig ausgefallen. So wurden mit der Indoktrinierung der Jungen durch den Lehrer und der Grundausbildung zwei Kernthemen des Romans vollständig weggelassen, um Platz für zwei hinzugedichtete Nebenplots zu haben, die nichts Essenzielles beitragen außer der Schlussaussage jegliche Subtilität zu rauben. Den abgeänderten Schluss erahnt man übrigens bereits mit dem ersten Auftritt von Devid Striesow, der die Karikatur eines bösen Generals spielt, dem nur noch das Monokel fehlt.

Noch verwirrender mutet der zweite Handlungsstrang um die Waffenstillstandsverhandlungen im Eisenbahnwaggon in Compiegne an, der für den eigentlichen Plot keine Relevanz hat, dafür aber die Lesart zulässt, eine in ihrer Verkürzung abzulehnende aber dennoch oft bemühte Rechtfertigung für den Aufstieg der Nazis zu legitimieren, wenn Daniel Brühl als Matthias Erzberger hier gegenüber dem französischen Verhandlungsführer Marschall Foch prophetische Andeutungen machen darf. Passend dazu wird die französische Seite hier größtenteils negativer gezeichnet als die deutsche. Die Rezeption des Films bei unseren westlichen Nachbarn dürfte interessanter ausfallen als es das Werk selbst letzten Endes ist.

Schade, denn Kameraarbeit und musikalische Untermalung machen richtig was her, nur hilft das wenig, wenn der Film in der Kernkompetenz versagt. Immerhin eignen sich die Verfilmung von Milestone und diese hier hervorragend als lehrhaftes Vergleichsbeispiel, wieso der subtile Vortrag der Botschaft einer plakativen Holzhammermethode eindeutig vorzuziehen ist.

Meine Bewertung
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Lifter87 : : Moviejones-Fan
01.11.2022 13:45 Uhr | Editiert am 01.11.2022 - 16:56 Uhr
0
Dabei seit: 01.11.22 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Hi,

Hab den Film im Kino gesehen und war schon damals überwältigt von der audiovisuellen Darstellung der absolut sinnlosen Menschenschlachterei. Ich musste mir den Film nochmal auf Netflix anschauen und fand ihn diesmal sogar noch einen Tick bedrückender.

Tatsächlich sind die beiden Nebenstories (General Friedrich der mich wiederum sehr an der General aus Kubricks "Wege zum Ruhm erinnert) und auch die Verhandlungen in Compagne gar nicht mal so Unklug. Mag sein, dass manche Szenen recht plakativ daher kommen (" Croissants von gestern"). Aber Friedrich steht für den heuchlerischen Militarismus und der Entfremdung der Generalität von den Leiden der Frontsoldaten, für die Menschenleben nur Zahlen sind.

Die Verhandlungen in Compagne haben nicht nur den erzahlerischen Spannungsmoment mit dem Waffenstillstand um 11:00 (Wettlauf gegen die Zeit) sondern sollen auch nochmal klar hervorheben, dass ein Diktatfrieden mit der Demütigung des Gegners niemals zielführend sein kann. Wir wissen alle, was nach dem ersten Weltkrieg kam - hier nochmal einer der Gründe klar hervorgehoben.

Was mich aber interessiert:

Kann mir jemand verraten, warum Kat ausgerechnet von dem 10-jährigen Bauernsohn erschossen wird? Die ganze Szene ist für mich seltsam arrangiert und ich glaube, dass das eine Bedeutung haben soll (der Blick Kats auf die Baumkronen, der leere Blick des Jungen).

Aus dem Film kommt ja auch raus, dass Kats Sohn an den Pocken gestorben ist.

Hat das alles iwie miteinander zu tun?

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
30.10.2022 19:56 Uhr | Editiert am 30.10.2022 - 19:58 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

"ALL´S QUIET ON THE WESTERN FRONT. There´s a valid argument that all war films are pro-war films. It´s not possible to dramatize the fetishisms, the comraderies, the energies, the strategies, the technologies, the common purposes of war without glorifying them. Every anti-war film is a pretend anti-war film. Netflix´s German update of All´s Quiet is as close to an anti-war film as anything I´ve seen. There´s no bravery, no comradery, no honor, no intelligence - just stupidity and brutality. A searing indictment of war. But it´s still a pro-war film."

- Paul Schrader (Quelle: Facebook) -

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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