Bewertung: 4 / 5
1844, die Shogunära in Japan. Die Verwandschaft zum aktuellen Shogun macht Fürst Naritsugu Matsudaira unantastbar vor dem Gesetz. So schaltet und waltet dieser nach eigenem Ermessen. Vergewaltigungen, Mord und Verstümmelungen sind nur ein paar seiner Hobbys. Zukünftig soll er auch mit Regierungsaufgaben betraut werden. Ein unhaltbarer Zustand. Eigentlich ist es die Aufgabe des Ältestenrats, Recht zu sprechen doch bei Fürst Naritsugu sind ihm die Hände gebunden. Somit wird der Samurai Shinzaemon Shimada beauftragt, Fürst Naritsugu eine Falle zu stellen und ihn zu töten. Doch allein kann Shinzaemon diese Aufgabe nicht erfüllen und so sucht er sich die Unterstützung von 11 weiteren Samurai. Das 13. Mitglied des Assassinenclubs wird später ein im Wald befreiter Gefangener (Koyata). In einem kleinen Dorf wollen sie Fürst Naritsugu stellen, doch der hat die Unterstützung seiner 200 Soldaten und Samurai. Ein ungleicher Kampf. Mit [b]13 Assassins[/b] verfilmte Takashi Miike den gleichamigen Film aus den 60er Jahren neu. Stark gespielt von den Hauptdarstellern und nicht selten schonungslos in der Darstellung, lebt die Samuraizeit hier neu auf. Wer asiatische Filme nicht gewöhnt ist, wird einige Zeit brauchen bei den ganzen fremd klingenden Namen zu Beginn nicht den Überblick zu behalten. Auch der Erzählstil ist typischerweise anders, als das was wir im Westen gewöhnt sind. Nach den ersten 20 Minuten legt sich das aber und man kann ganz normal der Handlung folgen. Dabei wird viel über Ehre, die Aufgaben eines Samurais und andere Lebensweisheiten philosophiert. Am Ende kommt es dann zum blutigen Duell in einem kleinen Dorf. Einige der dort einstudierten Kampfszenen haben es wirklich in sich. Leider hat Miike hier aber einige Probleme in der Darstellung. So strömen immer weitere Samurai von Fürst Naritsugu nach, man hat nie den Eindruck es werden weniger und bis der erste der 13 Assassinen stirbt, hat man den Eindruck diese seien unverwüstlich. Doch dann fallen sie plötzlich wie die Fliegen. Dadurch nehmen einen die einzelnen Schicksale auch nicht ganz so sehr mit. Teilweise liegt das auch daran, dass durch die Laufzeit von gerade einmal 2 Stunden nicht jede Figur ausreichend beleuchtet werden kann. Leider und das muss auch als echter Kritikpunkt von [b]13 Assassins [/b]gewertet werden, wurde außerhalb Japans nur eine gekürzte Fassung veröffentlicht. So um die 15 Minuten wurden aus dem Film geschnitten. Diese betreffen in erster Linie die Figur des bereits oben genannten Koyata. Dieser wird von den Samurai im Wald in einer Falle gefunden, befreit und er schließt sich dann der Truppe an. Während die internationale Fassung versucht einen sehr realistischen Eindruck zu vermitteln, wird in der ungeschnittenen Fassung durch ihn so etwas wie eine mystische Komponente eingebaut. So kann Koyata als eine Art Dämon interpretiert werden, der anscheinend unsterblich ist. Alle Szenen die darauf hindeuten wurden außerhalb Japans herausgeschnitten. Das ist generell kein Problem, doch gibt es zum Schluss eine Szene, die seltsamerweise im Film belassen wurde und damit das Ende von [b]13 Assassins [/b]ziemlich dämlich, da nicht nachvollziehbar, erscheinen lässt. Das ruiniert zwar nicht den Film, wenn man das weiß, aber es ist doch schon arg störend in einem insgesamt doch recht gelungenem Film. Meiner Meinung nach hätten dem Film auch noch 30-45 Minuten mehr gut getan, in dem durch Dialoge die Figuren mehr Kontur bekommen hätten. Auch finden einige Kämpfe sehr unblutig statt, andere Szenen sind dagegen richtig schockierend. Da fehlt etwas die Balance. Dennoch reicht die Kritik nicht um aus [b]13 Assassins[/b] einen schlechten Film zu machen, dafür ist er in den Dingen die er richtig macht zu gut. Hier liefert Miike einen wirklich gelungenen Samuraifilm und das ist [b]8 von 10 Punkten [/b]wert.
13 Assassins Bewertung