Bewertung: 4 / 5
Agenten sterben einsam ist ein US amerikanischer Action-Kriegsfilm aus dem Jahr 1968 vom Regisseur Brian G. Hutton. Die nachfolgende Kritik ist spoilerfrei.
Mitten im Zweiten Weltkrieg wird ein wichtiger Offizier der US Army von den Deutschen gefangen genommen und das Schloß Adler gebracht. Eine Festung in den Alpen. Bei den Alliierten fürchtet man, dass der Gefangene wichtige Informationen preisgeben könnte. Aus diesem Grund wird eine Spezialeinheit zusammengestellt, welche Schloß Adler infiltrieren und die Geisel befreien soll.
Wer erinnert sich an die Computerspiel-Reihe Commandos, in welcher man eine kleine Spezialeinheit der Alliierten hinter den feindlichen Linien führen und mit ihr wichtige kleine Missionen erledigen musste? Wer diese Spiele mag, der wird sich in Agenten sterben einsam sofort wiederfinden und vermutlich Begeisterung für diesen Film entwickeln können. Es sind die bekannten Abläufe, welche man aus dem Spiel kennt. Die langsame Ankunft, das Ausspionieren, Lücken entdecken, Infiltration bis hin zum eigentlichen Auftrag. Die Entwickler damals wurden zu 100 % von diesem Film geprägt.
In den Hauptrollen von Agenten sterben einsam finden sich Richard Burton und Clint Eastwood wieder. Während Burton den Kopf des Teams spielt und das charismatisch bewerkstelligt, mimt Eastwood den stillen Amerikaner, der wenig sagt und hervorragend mit dem Schießeisen umgehen kann. Es gibt wundervolle Szenenbilder mit Winterlandschaften und starken Kulissen. Historiker werden möglicherweise entdecken, dass bestimmte Fahrzeuge, Maschinen oder Waffen 1943 noch nicht im Einsatz waren. Mit diesem Anspruch sollte man nicht an den Film gehen. Agenten sterben einsam thematisiert nicht die Gräueltaten der Nazis sondern zeigt Krieg indem sich zwei Gegner gegenüberstehen – das ganze durchaus mit dem Fokus eines Action- bzw. Abenteuerfilms.
Musikalisch wird der Film stimmig von Kompositionen Ron Goodwins begleitet, welche die Grundstimmung des Films unterstreichen. Die Laufzeit ist mit 158 Minuten relativ groß, das ist sicherlich auf dem Inszenierungsstil der damaligen Zeit zurückzuführen. In einer moderneren Schnittfassung könnte man sich sicherlich der zwei Stundenmarke nähren. Aber wenn man sich auf einen Film der 1960er Jahre einlassen kann und möchte, dann wird man auch über die knapp 2,5 Stunden wunderbar unterhalten.
Beim Thema Kriegsfilm wird sehr schnell die Kategorie Anti-Kriegsfilm auf gemacht, wo sich Streifen wie Apocalypse Now, Im Westen nichts Neues, Wege zum Ruhm, Platoon oder andere Werke finden. Agenten sterben einsam ist kein Anti-Kriegsfilm. Es ist ein Actionfilm im Kriegssetting, diesen Fokus verliert der Streifen zu keinem Zeitpunkt und präsentiert sich deshalb als authentisches Gesamtwerk.