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Annabelle 2

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Annabelle 2 Kritik

Annabelle 2 Kritik
0 Kommentare - 19.02.2018 von Silencio
In dieser Userkritik verrät euch Silencio, wie gut "Annabelle 2" ist.
Annabelle 2

Bewertung: 3.5 / 5

Zwölf Jahre nachdem Puppenbauer Mullins seine Tochter bei einem Autounfall verloren hat, zieht eine Gruppe Waisenmädchen unter der Aufsicht von Schwester Charlotte zu ihm und seiner Frau. Die Mädchen sind natürlich von der neuen Umgebung anfangs schwer beeindruckt, nur die nach einer Polioerkrankung gelähmte Janice kann dem Haus der Mullins nichts abgewinnen. Da hilft auch die Anweisung von Samuel Mullins nicht, den abgeschlossenen Raum im ersten Stockwerk nicht zu betreten. Und so kommt es, wie es kommen muss: Janice wird von diesem Raum nahezu magisch angezogen und betritt ihn eines Nachts. Dort findet sie in einem mit Bibelseiten tapezierten Verschlag eine geheimnisvolle Puppe, die ein Eigenleben zu haben scheint...

Als James Wans „Conjuring – Die Heimsuchung“ 2013 in die Kinos kam, hatte der australische Regisseur mit „Saw“ und „Insidious“ bereits zwei erfolgreiche Horrorfranchises aus dem Boden gestampft, bevor er sich den „wahren“ Geistergeschichten des Ehepaares Ed und Lorraine Warren annahm. Einer der bekanntesten Fälle der beiden war der um die besessene Puppe Annabelle, mit dem Wan seinen Film beginnen sollte. In „Conjuring“ noch zu einer Eröffnungssequenz degradiert, wurde Annabelle bald zum Star ihres eigenen Spin Offs. Für den zweiten Teil ihrer Reihe zeichnet sich David F. Sandberg verantwortlich, der mit seinem Kurzfilm „Lights Out“ Aufsehen erregen konnte, den er dann sogleich im Jahre 2016 in den gleichnamigen, abendfüllenden Spielfilm verwandelte. „Lights Out“ mauserte sich trotz seiner klischeebeladenen Geschichte und seiner ungeschickten Inszenierung zu einem Überraschungshit, Sandberg für „Annabelle: Creation“ (so der Originaltitel) zu verpflichten war für die Produzenten Wan und Safran ein No Brainer.

Trailer zu Annabelle 2

Der Vorgänger hatte genau eine memorable Sequenz, nämlich den von der Manson Familie inspirierten Mord am Anfang, der die ganze Geschichte zum Laufen bringt. Ansonsten gerierte „Annabelle“ sich als eine Art „Conjuring: Greatest Hits“ und hatte außer dem lauen Aufguss von Wans bewährten und von ihm wesentlich sicherer inszenierten Ideen kaum was zu bieten. Demgegenüber kann „Creation“ fast nur gewinnen – was er zum größten Teil auch tut. Das liegt zum einen daran, dass Regisseur Sandberg aus seinen Kinderdarstellern nahezu durchgehend gute bis sehr gute Leistungen herausholt. Allen voran steht Tabitha Bateman, die sowohl das verletzliche, gelähmte Mädchen als auch den besessenen Bösewicht überzeugend zu spielen vermag. Zum anderen inszeniert Sandberg seinen Film größtenteils geschickter als Vorgänger John R. Leonetti. Sandberg gibt sich merklich Mühe, die Geographie des Mullins-Anwesens zu Beginn des Filmes greifbar zu machen, sodass der Zuschauer in den Gruselszenen stets Bescheid weiß, wer sich wo in Relation zu wem aufhält. Und so funktionieren die Gruselszenen auch größtenteils zumindest ganz gut. Einzig eine Szene auf einem Treppenlift ist leider arg undynamisch geraten und verrät, dass Regisseur Sandberg mit „Annabelle 2“ erst seinen zweiten Spielfilm abgeliefert hat.

Probleme hat der Film eher auf der Drehbuchebene. Natürlich kann man im Sequel eines Spin Offs kaum großartige Originalität erwarten, das Script von „Annabelle 2“ verlässt sich aber insgesamt ein bisschen zu sehr auf altbekanntes. Taschenlampen gehen genau im falschen Moment aus, die trauernden Eltern haben ein düsteres Geheimnis, ein Raum im neuen Haus ist verschlossen und das Betreten ist den Kindern verboten, das kennt man alles und das fügt dem Genre wenig neues hinzu. Dabei gestaltet sich besonders tückisch, dass die Waisen ziemlich blass bleiben, ihre Charaktere dem Zuschauer somit nicht nahegehen wollen. Spätestens im Finale, wenn die Mädchen getrennt und einzeln von einem bösen Dämonen terrorisiert werden, rächt sich dieser Fakt, da der Zuschauer quasi gezwungen wird, seine Zeit mit Fremden zu verbringen. Da hilft es auch nicht, dass der Film nach der Hälfte der Laufzeit einen „Psycho“-Twist bietet, der einem den bisherigen Sympathieträger nimmt und, wahrscheinlich ungewollt, einige unangenehme Rückschlüsse über die Einstellung der Filmemacher zum Thema Behinderung bereithält. Deswegen plätschert die zweite Hälfte ein bisschen ziellos vor sich her, während eine vernünftige Identifikationsfigur fehlt. Der Dämon, der die Annabellepuppe in Besitz genommen hat, folgt leider auch keinen nachvollziehbaren Regeln, sodass das Finale eigentlich nur noch eine kaum verständliche Abfolge von Gruselsequenzen ist, die zwar ganz adäquat inszeniert sind, aber eben genauso gut willkürlich wirken können. Nebenher wirkt ein Strang des Finales leicht vom „Friedhof der Kuscheltiere“ entliehen, was bei dem ein oder anderen Zuschauer für unfreiwillige Lacher führen mag.

„Annabelle: Creation“ ist ein kompetent inszenierter aber unkreativer Horrorfilm, der dem Horrorvielgucker ziemlich bekannt vorkommen dürfte, deswegen jedoch für Einsteiger interessant sein könnte. Fans der Reihe werden sowieso reingucken, lassen sich aber bestimmt von den Anspielungen an das größere „Conjuring“-Universum (und die Post Credits-Szene) bei Stange halten. Kann man gucken, man kann seine Zeit allerdings auch besser verbringen...

Annabelle 2 Bewertung
Bewertung des Films
710

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