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Argylle

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Argylle Kritik

Argylle Kritik

Argylle Kritik
0 Kommentare - 16.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Argylle" ist.
Argylle

Bewertung: 2.5 / 5

Elly Conway (Bryce Dallas Howard) ist eine erfolgreiche Autorin spannender Agenten-Romane. Privat lebt sie eher abgeschottet und zurückgezogen mit ihrer Katze. Momentan schreibt sie an einem neuen Teil ihrer erfolgreichen Roman-Reihe rund um den Agenten Argylle (Henry Cavill) auf einer Zugfahrt lenrt sie den Geheimagent Aidan (Sam Rockwell) kennen, der ihr offenbart, daß ihre Geschichten reale Auswirken haben. Plötzlich wird sie von einigen fremden Menschen angegriffen. Doch Aiden ist an ihrer Seite und rettet ihr das Leben. Es beginnt ein gemeinsames Abenteuer.

Was ist real, was ist Simulation und ein Raum, in dem nichts echt ist? Schon eine eigenartige Eingangsfrage zu einem Spionage-Actionfilm, der mitunter doch die Aufgabe hat, einfache Manierismen abzuarbeiten. Doch inmitten der 2020er Jahre befinden wir uns in einem anderen Zeitalter. Der sogenannte Meta-Film hat Hochkonjunktur, die ironische Betrachtungsweise der eigenen Werke, nimmt mitunter die Kritik an diesen gleich vorweg und schmälert zudem den Eindruck, einer waschechten Auseinandersetzung mit Kunst. Argylle ist ein Meta-Werk, durch und durch. Auch Regisseur Matthew Vaughn, der dem Zuschauer seit Kingsman: The Secret Service (2014) einen guten Film schuldig blieb, ist auf diesen Zug aufgesprungen und nimmt dem Zuschauer gleich zu Beginn seiner Pseudo-Satire den Wind aus den Segeln. Alles wird konventionell und dann eben kritisch, besser gesagt ironisch betrachtet. Argylle kann ja kein schlechter Film sein, immerhin weist auch er den Zuschauer immer wieder darauf hin, daß das, was als Nächstes passieren wird, schon lange durchgeplant war. Doch in einigen wenigen Momenten davon, zeichnet sich da schon eine interessante Frage ab. Denn wo die Grenzen zwischen Realität und Fiktion eigentlich sind, daß wirft der Film auf, indem er ein Buch und dessen Entstehung und die Rezeption anderer Bücher als Ursprung allen Übels nimmt. Die grobe Frage also, die Argylle in den Raum wirft, ist ob Menschen die Geschichte schreiben, oder Geschichten eben Menschen.

Trailer zu Argylle

Die Wahrheit ist aber, daß das dann auch alles ist, mit dem es sich zu befassen lohnt. Klar, daß ist mehr, als man in vielen anderen Actionfilmen bekommt und dennoch ist Argylle ansonsten eher unterirdisch. Geboren aus der Idee, die The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022) schon groß machte, geht der Film zu Beginn auch in eine ähnliche Richtung. Ein Beschützer und eine Autorin und mächtige Leute, die genau diese Autorin wollen. Nun kann man fragen, ob sich Vaughn auch im weiteren Verlauf des Films an anderen Werken bedient. Allerdings ist diese Frage mühselig und völlig deplatziert. Die eigentliche Frage sollte ja eher lauten, ob das Werk einen gewissen Unterhaltungswert hat, oder ob das in den Müll kann. Nun zunächst sei wohl an der Stelle gesagt, daß Argylle mitunter schon ein zwei unerwartete Momente liefern kann, die überraschen und den Zuschauer zumindest dahingehend überzeugen. Gleichwohl leidet das viel zu teure Produkt aber auch daran, daß es seelenlos wirkt. Und das hat gleich mehrere produktionstechnische Gründe. Zum einen scheint es ja auf Streaming-Diensten ein unausgesprochenes Geheimnis zu sein, daß kein Gremium darüber urteilt, was im Film Platz hat und was nicht. Und da sprechen wir nicht von Inhalten, sondern von Banalitäten und Pacing. Denn Argylle ist ein Film, der für das bisschen, was er erzählen will, schlicht und ergreifend endlos daherkommt. Und wer einmal auf die goldene Tatsache stößt, daß Zeit wirklich kostbar ist, wird seine Zeit hier vergeudet sehen.

Darüber hinaus gibt es an sich wenig zu berichten. Es ist ein bisschen so, wie man eine Verschwörungstheorie für Voll nimmt. Denn auch das sind absurde Geschichten, die ihren Weg in die Realität finden. Der Unterschied hier nur ist, daß man tatsächlich noch von fiktionalem Ursprung spricht. Die kleine aber feine Frage dahinter ist eben oben bereits erwähnt damit nicht komplett dumm, nur eben in den Händen von Vaughn scheint sie völlig missverstanden und aus den Händen geglitten. Argylle ist einer dieser vielen Vertreter an Filmen, bei denen alle wissen, wie kacke er inhaltlich auch ist, aber sich damit rechtfertigen, daß man ja auch mal das Hirn beim Schauen ausstellen kann. Die Frage, die sich mir dann stellt, ist, wann macht man es denn wieder an? So ein Drehbuch zu verfassen ist in etwa so, wie wenn man einem dreijährigen die Aufgabe gibt, in Maßen über Ressourcen zu urteilen. Der Spaß der Hochglanz-Produktion bleibt auf der Strecke, weil auch die Macher hier eher alles auf Ästhetik setzen, anstatt die Figuren in irgendeine Situation zu bringen, die sie überfordert oder dem Zuschauer Spannung suggeriert. Und die Wahrheit ist ja auch, daß man das schon von vorneherein so kommunizierte, den Argylle ist eben als Persiflage und Hommage auf das Agenten-Genre zugleich zu verstehen. Nur hat das Werk eben kein besonders hohes Alleinstellungsmerkmal, oder was genau zeichnet diesen Film aus, was nicht andere Genre-Kollegen bereits etabliert hätten? Ja, man muss das nicht so eng sein. Man muss aber eben auch nicht so viel Geld und Ressourcen in einen solchen Film packen und ihn dann mit dem üblichen Müll – ständigen Onelinern, Hochglanz-Optik, keinerlei Spannung oder fehlenden Schnitten in der Geschichte – aufladen. Und genau das tut Argylle.

Natürlich gibt es weit schlimmere und grauenhaftere Filme. Nur gibt es die eben immer. Und damit kann sich Argylle eben auch nicht über irgendwas hinwegretten. Hier wurde ganz viel Zeit in Nonsens investiert, der vor allem immer wieder bei größeren Vorbildern klaut. Die Bourne Identität (2002) wäre zum Beispiel eines von ihnen. Auch hier spielt das Thema Amnesie eine nicht unwesentliche Rolle und auch ansonsten bedient sich Argylle hier weitläufig am Genre. Das ist sein gutes Recht und macht den Film eben nur dann schlechter, wenn er dem Anspruch an sich selbst nicht gerecht werden kann. Und bei derlei Effekten muss man sagen, daß Vaughn hier leider in jedwedem Segment scheitert.

Fazit: Meta und lustig, ein bisschen Kitsch und Nonsens. Das möchte Argylle sein und ist in Wahrheit ein Werk, daß vor allem mit ganz oberflächlichen Reizen agiert. Es ist zäh, langatmig und keinerlei Innovationen sind zu erkennen. Warum man so einen durchaus hässlichen Film, auf inhaltlicher Talfahrt und durch gruselige Ideen erweitert, daß ist mir schleierhaft. Es ist Schund.

Argylle Bewertung
Bewertung des Films
510

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