Bewertung: 5 / 5
Bereits 2009 war ich im Kino und ein Jahr später, als die etwas erweiterte Version nochmals das Kino stümte, war ich ebenfalls im Kino, um den Film zu schauen. Schon seit langer Zeit besitze ich die Extended Edition auf Bluray und habe den Film seither unzählige Male gesehen. Sei es auf Englisch oder Deutsch. Ob sich der Film lohnt, oder ob es sich nur um 2 einhalb Stunden sinnloses Effektfeuerwerk handelt, möchte ich hier kurz erläutern. [b]Handlung:[/b] Jack Sullys Leben ist nicht gerade sein wahrgewordener Traum. Er lebt auf einer Erde, die ausgebeutet ist, die Starken machen sich dort über die Schwacher her und er sitzt im Rollstuhl. Eines Tages erhält er die Nachricht, dass sein Bruder bei einem Raubüberfall getötet wurde. Weil Jacks DNA mit seiner identisch ist, bekommt er nun die Chance auf dem Planeten Pandora in einen Avatar zu schlüpfen, der eigentlich für Jacks Bruder gedacht war. So willigt Jack ein. dort angekommen findet er unter den Menschen zwei Lager vor. Das einen, nämlich das Militär, sind gerade dabei, den Planeten der Urbevölkerung, den Navi, auszubeuten, während die wenigen Wissenschaftler dort versuchen, eine friedliche Lösung des sich abzeichnenden, im größer werdenden Konflikts zu finden. Das Militär unter der Führung von Quaritch will, dass Jack das Vertrauen der Navi sich erschleicht, nur um diese besser ausschalten zu können im Fall der Fälle. Jack willigt ein. Doch mit der Zeit wird er immer mehr zu einem der Navi und hat für Quaritschs Ideen bald nichts mehr übrig. [b]Storybewertung:[/b] Die Geschichte von Avatar ist gleichzeitig ein großes Plus, aber auch ein klein wenig ein Minus des Filmes. Zuerst einmal zum Minus. Sicherlich ist die Geschichte nichts allzu komlexes oder besonders herausragend im Vergleich mit anderen Filmen der letzten Jahre. Wenn sich ganz einfach ausgedrückt, blaue Affen durch ihre Haare auf "USB- artige" Weise mit ihrer Umwelt (Bäume, Tiere) verbinden können, dann mutet das schon ein wenig befremdlich an im ersten Augenblick. Aber insgesamt bietet der Film sehr viel Spannung. Man kann auch, wenn man sich darauf einlässt, mit den Navi, die nur ihren Planeten vor der Ausbeutung beschützen wollen, mitfühlen. Wenn bspw. der riesige Baum, in welchem die blauen Ureinwohner leben, von den Menschen plattgemacht und auf ziemlich unschöne Art gefällt wird, und man dann die wunderbare und zugleich schreckliche Musik "vor Ohren" hat und die schlimmen Bilder der verzweifelten Navis sieht, dann muss man schon ein Herz aus Stein haben, um hier nicht wenigstens ein bisschen Mitleid zu haben. Der Film hat nur wenige Längen und bietet auch hier und da den einen oder anderen gelungenen Witz. Dramatik ist natürlich auch ein Bestansteil des Filmes. Genauso wie die "Pocahontas- artige" Liebesgeschichte zwischen dem Menschen Jack und der Eingebohrenen "Neytiri". Jack lebt praktisch zwischen zwei Welten, wobei die fremde Welt ihn immer mehr interessiert. Dies führt auf menschlicher, aber auch Navi- Seite, für Konflikte. [b]Effektebewertung:[/b] Das Aushängeschild des Filmes ist unbestritten der Effektreichtum. Da die Welt Pandora komplett computeranimiert ist, gibt es auch einiges zu sehen und zu bestaunen. Der farbenfrohe und zugleich gefährliche Wald lädt einen zum Träumen ein und viele wären sicherlich auch gerne mal an solch einem schönen Ort. Alles sieht sehr echt aus. Da haben die Leute der Effektschmiede wirklich klasse Arbeit geleistet und sich keine Schnitzer erlaubt. Auch die computeranimierten Navi sehen sehr echt aus. Besonders die Mimik wirkt sehr gut und es ist erstaunlich, wie weit die Technik heutzutage ist. Insgesamt ist Avatar- wenn man die Story und den Rest blöd findet, immerhin- ein optischer Leckerbissen, dem praktisch kaum ein Film etwas entgegenzusetzen hat. [b]Darstellerbewertung:[/b] Recht ordentlich spielen die Darsteller ihre Rolle runter. Sam Worthington, der zugegebenermaßen nicht gerade für ein starkes Mimikspiel bekannt oder beliebt ist, ruft hier dennoch eine überzeugende Leistung ab. Im Nachhinein kann man sich einen Matt Damon, dem die Rolle des Jack Sully zuerst angeboten wurde, er aber absagte, nicht unbedingt als Hauptdarsteller von Avatar vorstellen. Der innere Konflikt des Hauptprotagonisten wird sehr gut dargestellt durch Sam Worthington. Allen Ripley, im echten Leben auch besser als Signourey Weaver bekannt, darf mit "Alien 2" Regisseur Cameron in Avatar wie damals in neue Welten aufbrechen. Sie spielt die von Sully anfangs genervte Wissenschaftlerin Dr. Grace Augustin, die mit den Navi auf friedliche Weise kommunizieren will und der Rasse früher sogar einmal Lehrerin war. Im Film wird einiges über ihre Vergangenheit in Erfahrung gebracht, wodurch ihr Handeln glaubwürdig und verständlich wird. Die ordentliche Leistung von Weaver rundet die ganze Sache ab. Als Gegenspieler darf Stephen Lang sich an den blauen Ureinwohnern austoben. Dabei bleibt der Charakter leider ein klein wenig zu oberflächlich, weshalb er nicht ganz so interesant wirkt. Aber unsympathisch ist der Kerl auf jeden Fall. Langs Darstellung des "Bösen" ist gut. Zoey Saldana spielt die Ureinwohnerin "Neytiri". Da sie praktisch den ganzen Film über animiert ist, sieht man von ihrem ganz persönlichen Mimikschauspiel eher weniger, dafür kommt sie sehr emotional und glaubhaft rüber. Die restlichen Nebendarsteller, zu denen auch Michelle Rodriguez zählt, fallen zwar nicht durch oscarreife Leistungeng auf, aber die Chemie im ganzen Team stimmt. Und darauf kommt es schließlich an. [b]Sonstiges:[/b] Der Soundtrack ist makellos. Während des Filmes kann er einen, sofern man es zulässt, wirklich in diese Welt hineinsaugen und nicht mehr loslassen. Alles ist perfekt auf jede Szene abgestimmt und untersteicht einmalig gut das ganze Geschehen. Schön ist auch, dass Cameron in seinem Film eine Nachricht untergebracht hat. Er kritisiert die heutige Ausbeutung des Planeten und fordert gleichzeitig mehr Respekt vor der Natur, die schließlich unser aller Mutter ist, da sie uns ernährt und für alle Wohnort zugleich ist. Dass der Mensch darauf keine Rücksicht nimmt, und nur auf den größtmöglichen Profit aus ist, dass ist eine schlimme Sache. [b]Fazit:[/b] Der Film stellt wirklich eine Ausnahme in der Kinogeschichte dar. Nicht nur, weil er bis heute, der erflogreichste Kinofilm bisher ist, sondern da er es schafft, einen in seine komplett andere, aber dennoch schöne Welt hineinzuziehen, einen harten Konflikt darstellt, den es auch auf dieser Welt (in Ansätzen) bereits gibt, die Ausbeutung der Natur kritisiert und einfach sehr sehenswert ist. Wenn man bei diesem Film nicht allzu viel Wert auf die eher mittelmäßige Story legt und keine Charakterstudie des Bösewichts erwartet, dann kann man dem Film locker [b]10/10 Punkte[/b] geben. Objektive Bewertung: 8/10 Punkte. Subjektive Bewertung: 10/10 Punkte.
Avatar - Aufbruch nach Pandora Bewertung