Anzeige
Anzeige
Anzeige

Barbie

Kritik Details Trailer News
Userkritik von GinaDieuArmstark

Barbie Kritik

Barbie Kritik
1 Kommentar - 17.12.2023 von GinaDieuArmstark
In dieser Userkritik verrät euch GinaDieuArmstark, wie gut "Barbie" ist.
Barbie

Bewertung: 5 / 5

Kritik im Original

“Barbie” wurde neben Nolans “Oppenheimer” 2023 am heißesten erwartet. Klar spielen da noch der 7. Teil der Mission Impossible Reihe, der 5. Indiana Jones und “Dune: Part Two” mit rein, aber da “Barbie” und “Oppenheimer” zeitgleich starteten, wurde daraus ein regelrechtes Spektakel. Auch haben Greta Gerwig, Ryan Gosling und Margot Robbie ordentlich die Werbetrommel für den “Barbie” Film gerührt. Ich dachte mir bei der Vorankündigung eines Barbie Realfilms, ob ich noch einen kitschigen Film über die berühmteste Puppe der Welt brauche. Immerhin gibt es bereits zahlreiche Zeichentrick- und Animationsfilme, die teilweise eher mittelmäßig bis kitschig sind. Meine Phantasie zu einem Film über Barbie mit realen Personen, ging in die Richtung, eines Disney-Prinzessinnen Films, wie beispielsweise “Verwünscht”, mit einem platten Abenteuer, einer kitschigen Ken und Barbie Liebesgeschichte und ähnlichem. Daher hatte ich erst einmal “Nein” zu “Barbie” gesagt. Doch als Ryan Gosling im Interview bei Jimmy Fallon in der Tonight Show meinte, es sei das beste Drehbuch, das er je gelesen hatte und ich viel gutes über Greta Gerwig hörte und las, weckte der Film doch mein Interesse.

Trailer zu Barbie

BARBIE, EIN FILM FÜR ALLE
Die Ankündigung von Warner Bros. und Co. war, dass “Barbie” ein Film für alle sei. Für alle, die Barbie hassen, lieben und alle anderen. Vor allem ist es aber ein Film für die Gesellschaft. Für den Kinobesuch hatte ich meine kleine Schwester mitgenommen, da wir beide seit Jahren Fans von Barbie sind. Früher haben wir die spannendsten Abenteuer mit Barbie erlebt und ja wir spielten auch mit Ken. Wir hatten oft zu wenig Kens, aber wir haben sie immer involviert. Darauf werde ich später noch näher eingehen, denn hier wollte ich sagen, dass der Film auch einen enormen Nostalgiefaktor hat. Anfangs winken sich Barbie und Kens zu, eine schwangere Midge wird eingeblendet und Fans von Barbie können erkennen, welche Barbies sie selbst besaßen oder vielleicht noch im Dachboden verstauen. Auch im Abspann werden noch einmal Originalbilder und Barbies präsentiert, was ein reines Vergnügen ist.

Nicht unerwähnt bleiben jedoch auch Menschen, die Barbie hassen und warum. Barbie verklärt das gesellschaftliche Bild der Frau. Schöne, lange Beine, immer perfekt geschminkt, schlank, blond und im Gesamtbild perfekt. So sagt es Margot Robbie auch jederzeit im Film, denn sie ist die Stereotypische Barbie. Die Barbie die top aussieht, aber sonst keine großen Eigenschaften hat. Wie das Frauenbild der 50er Jahre, als die Frau am Herd stand und immer top frisiert und geschminkt war. Für mehr war sie nicht gut.

HAT BARBIE DAS BILD DER FRAU REVOLUTIONIERT?
Harold Matson, Elliot Handler und dessen Frau Ruth Handler hatten die Vision, das Bild der Frau in der Welt zu revolutionieren. Barbie ist die Frau, die alles kann. Sie wollten jungen Mädchen klar machen, dass sie alles sein können, mehr sein können, als die Frau am Herd und Mutter. So ist Barbie zwar auch Hausfrau und Mutter, aber auch Pilotin, Tierärztin, Schriftstellerin, Künstlerin und vieles mehr. Statt die Welt jedoch zu revolutionieren, hat dies zu mehr Konflikten geführt. In Greta Gerwigs “Barbie” wird diese Thematik sehr schön beschrieben. Vor allem aber auch aufgezeigt, was wir Frauen inzwischen alles leisten sollten. Wir sollen Karriere machen, Kinder bekommen, Feministinnen sein, frei und unabhängig sein, aber dürfen nicht single sein und so weiter. Im Grunde sollen wir alles gleichzeitig sein und das ist unfassbar zu schaffen. Gerwig und Baumbach stellen beide Welten sehr gut gegenüber. Einmal die Barbiewelt, in der die Frauen herrschen und auf der anderen Seite die reale Welt, in der Männer regieren und Frauen mehr oder minder ein Accessoire sind. Überspitzt sind auch die Kommentare zu Barbies Körper in der realen Welt, besonders von Männern.

Großartig wird der Blick auf unsere Welt von Außenstehenden dargestellt. So denkt Ken (Ryan Gosling) er kann in der realen Welt alles, nur weil er ein Mann ist. Man muss einfach Mann sein, sonst muss man gar nichts können. Im Gegenzug ist es jedoch in der Barbiewelt mit den Frauen nicht anders. Kens Gefühle werden dabei sehr gut transferiert, denn wenn man immer unterdrückt wird, fühlt man sich größer, wenn man plötzlich in einer Welt ist, in der man jemand sein kann.

SCHÖNE GESELLSCHAFTSKRITIK
So machen auch Greta Gerwig und Noah Baumbach in ihrem Drehbuch klar, dass Ken ohne Barbie niemand ist. Eine Randnotiz, ein Accessoire wie ihre Schuhe, Taschen oder Küchenmixer. Während Barbie in der Barbiewelt alles sein kann, ist Ken ein Niemand. Ken strahlt nur im Blick von Barbie.

Verrückt, wie das in unsere Welt passt, nur im genau umgekehrten Sinn. In unserer Gesellschaft, ist es teilweise noch heute so, dass die Frau nur mit einem oder durch einen Mann glänzt. Sie kann nicht allein stehen. Wenn man das Thema ausweitet, gilt das prinzipiell auch für alle Menschen, die single sind. Ohne jemand anderen sind sie niemand. Ein noch schwer verankertes Problem in der Gesellschaft. Vor allem auch in Bezug darauf, dass Frauen ohne Mann und Kind keine richtigen Frauen sind.

Zusätzlich führt “Barbie” Ausgestoßene ein, wie die komische Barbie (Kate McKinnon) mit der das Kind, das mit ihr spielt, nicht gut umgegangen ist. Geschorene Haare, angemaltes Gesicht und seltsames Verhalten. Das wird in der Barbiewelt nicht gern gesehen und somit muss die komische Barbie weit oben auf einem Hügel leben, fernab von der perfekten Welt. Auch eine schöne Kritik an die Gesellschaft. Wer anders ist, muss der Gesellschaft fern bleiben. Leider ist Integration bis heute nicht wirklich erfolgreich umgesetzt und so gibt es noch immer Randgruppen.

RYAN GOSLING STIELT ALS KEN SOGAR BARBIE DIE SHOW
Neben all der Kritik an unserer Gesellschaft nimmt sich “Barbie” jedoch auch nicht zu ernst. Im Kinosaal herrschte eine ausgelassene und gut gelaunte Atmosphäre und das zu Recht. Die Laufzeit von beinahe 2 Stunden merkt man “Barbie” überhaupt nicht an, denn der Film macht unheimlich Spaß. Schuld daran ist allen voran Ryan Gosling der als Ken allen die Show stielt. Vielleicht hat er sich an seine Zeit im Mickey Mouse Club zurück erinnert oder als er damals in einer Tanzgruppe war. Man sieht ihm auf jeden Fall den Spaß an der Rolle an und das Publikum hatte auch seine Freude daran. Margot Robbie spielt wie immer solide und auch die anderen Darsteller*innen überzeugen auf ganzer Linie. Ein kleines Highlight meinerseits war Michael Cera (Juno), der mich bisher in jeder seiner schüchternen Rollen ans Herz gewachsen ist. So auch in “Barbie” in der Rolle des Allan, ein “Ken” mit einem anderen Namen, an den sich fast niemand mehr erinnert.

Will Ferrell (Der Knastcoach) kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn Will ist auch hier wieder großartig und witzig. Jeder Gag zündet und somit macht “Barbie” durchgehend einfach nur Spaß!

KREATIV UND NOSTALGISCH
Außerdem ist das Setting hervorzuheben. Künstlerisch und Kinderlieb ist das ganze Set gestaltet. Auch hier werden Barbie-Nostalgiker auf ihre Kosten kommen. Allein die Anfangssequenz, als Barbie aufwacht und ihren Tag startet, bietet jede Menge Produkte, die es tatsächlich von Mattel zu kaufen gab. Ebenfalls ist die Reise von der Barbiewelt in die reale Welt sehr bunt und kreativ gestaltet. Hier haben sich Künstler*innen sehr viel Freiheit genommen und alles ausprobiert was ging. Der Aufwand hat sich gelohnt. Allgemein wagt “Barbie” vieles und kommt damit durch. Hier tragen die Herren auch quietsche bunte Kleidung, Sonnenbrillen und vieles mehr. Wie auch in der echten Welt von Mattel, sind die Kens mit sämtlichen Kitsch und Schnick-Schnak ausgestattet.

Der Soundtrack, der von Mark Ronson und Andrew Wyatt zusammengestellt wurde kann sich ebenfalls hören lassen. Dabei werden sogar alte Klassiker wie “Girls Just Wanna Have Fun” von Cindy Lauper wieder hervor geholt. Mein persönliches Highlight war der Song, den die Kens am Lagerfeuer für Barbie sangen. Ebenfalls eine tolle Set-Idee sind die aus Plastik gestalteten Requisiten. Denn in der Barbiewelt ist nichts echt, sondern tatsächlich alles aus Plastik, so wie wir es kennen. Auch die Darsteller*innen bewegen sich wie Puppen. Farblich wird alles in Pastell und schrillen Farben gehalten, wo das Büro von Mattel in der der echten Welt, einen tollen und düsteren Kontrast bietet.

FAZIT:
Tatsächlich fällt mir nichts ein, was ich an “Barbie” bemängelt würde, denn der Film hat klare Aussagen, einen tollen Cast, Soundtrack und macht unfassbar Spaß. Am Ende hat er noch eine wichtige Botschaft an uns, denn wir sollten nicht das Produkt von etwas sein, sondern die, die etwas erschaffen. Denn im Grunde sind wir das: Produkte der Gesellschaft. “Barbie” ist tatsächlich der Film, den wir unbedingt gebraucht haben und wieder erwarten auch wirklich ein Film für alle ist.

Somit ist “Barbie” eine herausragende Gesellschaftssatire und damit auch ein Film, der nach langer Zeit von mir mal wieder die volle Punktzahl erhält. Mein persönliches Highlight im Jahr 2023! Am Ende des Films hat das Publikum applaudiert und ich mit.

Barbie Bewertung
Bewertung des Films
1010

Weitere spannende Kritiken

Black Panther Kritik

Black Panther Kritik

Poster Bild
Kritik vom 28.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
TChalla (Chadwick Boseman) kehrt nach dem Tod seines Vaters zurück in seine Heimat Wakanda. Dort soll er, der Black Panther, nun auch den Thron seines Vaters besteigen. Das technologisch hoch entwickelte Land lebt abgeschottet von der Welt. Eines Tages will der Söldner Erik Stevens (Michae...
Kritik lesen »

Thor - Tag der Entscheidung Kritik

Thor: Tag der Entscheidung Kritik

Poster Bild
Kritik vom 28.04.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Der Donnergott Thor (Chris Hemsworth) ist weitab von seiner Heimat Asgard. Er wird von dem mächtigen Wesen Surtur (Clancy Brown) gefangengehalten, der ihm offenbart, daß Ragnarök – das Ende der Welt – bevorsteht. Unterdessen kehrt die erbarmungslose Hela (Cate Blanchett) ...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
1 Kommentar
MJ-Pat
Avatar
luhp92 : : BOTman Begins
17.12.2023 19:20 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Herzlichen Willkommen auf Moviejones smile

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

Forum Neues Thema
AnzeigeY