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DogMan

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Userkritik von GinaDieuArmstark

DogMan Kritik

DogMan Kritik
0 Kommentare - 18.12.2023 von GinaDieuArmstark
In dieser Userkritik verrät euch GinaDieuArmstark, wie gut "DogMan" ist.
DogMan

Bewertung: 5 / 5

Kritik im Original

Luc Besson ist für französisches Actionkino bekannt und machte sich mit Filmen wie “Léon: Der Profi”, “Das fünfte Element”, “Lucy”, “96 Hours” und “Nikita” einen Namen. Diese Filme zeichnen sich durch ihre intensiven Actionsequenzen und spannenden Handlungen aus und haben Besson als einen der führenden Regisseur*innen im Actiongenre etabliert.

Nun wagt sich Luc Besson an ein Drama und erzählt mit “DogMan” eine faszinierende Lebensgeschichte eines Mannes, der im Einklang mit Hunden lebt. Der Film feierte seine Weltpremiere beim Filmfestival von Venedig und ist dieses Jahr auch teil des Fantasy Film Fest 2023. Luc Besson war in den letzten Jahren eher ein sinkender Stern im Filmgeschäft. In der #Metoo Bewegung geriet er ins Kreuzfeuer und seine Werke werden inzwischen kritisch beäugt. Besonders “Léon: Der Profi”, der als sein Meisterwerk gilt, wird im Bezug auf die Beziehung der Protagonist*innen, kritisch beäugt.

Mit “DogMan” könnte Luc Besson seinen Glanz zurück gewinnen. “DogMan” ist ein bewegendes Drama, das mehr als einmal zu Tränen rührt.

DOGMAN: DIE GESCHICHTE EINES UNDERDOGS
Der Protagonist Doug (gespielt von Caleb Landry Jones) wächst in schwierigen Familienverhältnissen auf. Sein Vater (Clemens Schick) ist ein brutaler und herrischer Mensch und Dougs Bruder (Alexander Settineri) ein fanatischer Christ. Einziger Halt ist Dougs Mutter, die jedoch die Familie verlässt, als ihr Mann, Doug in den Hundezwinger sperrt. Doug beginnt eine innige Freundschaft mit den Hunden, lernt sie zu verstehen und buchstäblich mit ihnen zu leben. Luc Besson beschreibt, dass Hunde nicht nur von Menschen erzogen werden, sondern dass Hunde ebenso Familienmitglieder sind. Sie nehmen Doug als ihresgleichen auf und behandeln ihn wie einen Schatz. Diese Erfahrung prägt Doug bis ins Erwachsenenalter. Auf die Hunde kann er sich immer verlassen, sie sind seine Stütze, sein Halt und seine Familie.

Die Geschichte des Protaginsten beginnt mit einer Verhaftung und findet überwiegend in einer Zelle statt. Dort wird Doug von der Psychologin Evelyn (Jojo T. Gibbs) befragt. Doug erzählt ihr seine Lebensgeschichte, die dann in Rückblicken dem Publikum präsentiert wird. Luc Besson beweist ein Gespür für eine gute Erzählweise. Bereits der erste Akt legt ein unglaubliches Pacing vor und reißt bis zum Ende nicht ab. Fesselnd führt er sein Publikum durch eine bewegende Geschichte und verwebt die Handlungsstränge mit einer Kohärenz und wirkt in jeder Sekunde genuin. Wenn der Protagonist aus dem Hundezwinger entflieht, um in einer Transvestiten Show als Edith Piaf, “Non, je ne regrette rien” schmettert, greift dies tief in die Herzen der Zuschauer*innen.

OPTISCHES UND AKUSTISCHES MEISTERWERK
Éric Serra, der bereits die Soundtracks zu “Léon: Der Profi” und “Nikita” einspielte, schuf für “DogMan” einen großartigen Soundtrack, der unter die Haut geht. Der düstere, eingängige Sound unterstreicht die Dramaturgie und vermittelt dem Publikum ein beklemmendes Gefühl. Die Spannung löst sich etwas, in den Actionsequenzen, wenn Serra zu rockigen Hits wechselt. In der Schluss Pointe noch einmal “Non, je ne regrette rien” zu hören ist ein beliebtes Stilmittel des Arthaus Kinos und verkennt dennoch nie seine Wirkung. Vielleicht, weil der Song einfach nie aufhört großartig zu sein.

Colin Wandersman, bekannt für seine Arbeiten an “Arthur, Malédiction” und “Zum Verwechseln ähnlich” bringt in “DogMan” unglaublich faszinierende Bilder auf die Leinwand. Gekonnt nutzt er expressionistische Kameraarbeit, um starke Kontraste zwischen Licht und Schatten zu erzeugen. Dies trägt dazu bei, die innere Zerrissenheit von Doug näher an das Publikum heranzutragen. Auch die Nahaufnahmen lassen zu, dass Zuschauer*innen direkt in die Seele der Hunde und der Protagonist*innen blicken können.

Das Set Design tut sein übriges dazu, denn die Kulissen sind in jeder Szene so großartig gestaltet, dass sie echt wirken. Ebenso das Kostümdesign, das besonders in den Theaterszenen heraussticht und begeistert.

DOGMAN BESTICHT MIT DARSTELLERISCHEN GLANZLEISTUNGEN
Caleb Landry Jones, der sein Können bereits in Filmen wie “The Florida Project”, “Get Out” und “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” unter Beweis stellte, trägt den Film mit Bravour. Ob als Transvestit auf der Bühne, als Narrator im Verhör oder als stiller Außenseiter, Caleb spielt Doug mit einer Hingabe, die das Publikum begeistert. Trotz diverser Psychosen, die Doug aufweist, wirkt der Charakter in keiner Sekunde unsympathisch. Der Vergleich zu Joaquin Phoenix’ “Joker” hinkt jedoch, denn die Charaktere ähneln sich vielleicht teilweise, nur ist Doug nicht ansatzweise so psychotisch.

Auch Lincoln Powell, der Doug in jungen Jahren verkörpert liefert bei seinem Spielfilmdebüt ab. Besonders die Szenen im Hundezwinger besticht er mit seinem intensiven Spiel und hinterlässt eine spürbare Atmosphäre, die das Publikum beinahe greifen kann. Polarisierend überträgt er die Emotionen seines Charakters und fesselt in jeder Sekunde mit seiner Darbietung.

Ebenso solide spielt auch Jojo T. Gibbs, die aktuell mit dem Publikumsliebhaber “Past Lives” im Kino zu sehen ist. Bereits in “Fresh” bewies sie, dass sie Powerness besitzt, in “DogMan” brilliert sie mit gefasster Mimik.

FAZIT:
“DogMan” ist ein optisches, akustisches, sowie dramaturgisches Meisterwerk, das durch darstellerische Glanzleistungen besticht. Luc Besson beweist ein Gespür für tragische Heldenfiguren, ein Händchen für Dramatik und Pacing. Der Film “DogMan” ist für uns nach Greta Gerwigs “Barbie”, das Highlight des Jahres 2023.

DogMan Bewertung
Bewertung des Films
1010

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