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Baymax - Riesiges Robowabohu

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Baymax – Riesiges Robowabohu Kritik

Baymax - Riesiges Robowabohu Kritik

Baymax - Riesiges Robowabohu Kritik
0 Kommentare - 23.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Baymax - Riesiges Robowabohu" ist.
Baymax - Riesiges Robowabohu

Bewertung: 3 / 5

Der brillante Teenager Hiro Hamada (Ryan Potter) lebt in der futuristischen Stadt San Fransokyo. Im Gegensatz zu seinem Bruder Tadashi (Daniel Henney), der einen guten Ruf in der Gesellschaft genießt, schießt sich Hiro immer wieder ins Abseits. Eines Tages stirbt Tadashi und Hiro findet in seiner Werkstatt den aufblasbaren Robotor Baymax (Scott Adsit), der die Aufgabe hat die Schmerzen der Menschen zu lindern. Hiro benutzt den süßen Roboter, um einen mysteriösen Mann mit einer Kabuki-Maske zu jagen, der versucht seine Heimatstadt zu zerstören. Mithilfe seiner Freunde Go Go Tomago (Jamie Chung), Wasabi (Damon Wayans Jr.), Honey Lemon (Genesis Rodriguez) und Fred (T.J. Miller) beschließt Hiro alles zu tun, um die Katastrophe zu verhindern.

Ungewöhnlich, etwas fragend lässt einen Baymax – Riesiges Robowabohu gleich zu Beginn in den Sitz fallen. Was ist das eigentlich genau, was man sich da ansieht? Ein typischer Disney-Film, vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Basiert er doch lose auf einem Marvel Comic, in denen es ja in der Regel auch nicht einfach nur um familiäre Aussöhnung geht. Klar, ein bisschen schon und dann wiederum nicht. Mal ehrlich, ist das überhaupt relevant. Nun ja, Disney schickt sich an Familienunterhaltung zu sein und versagt häufig daran, so viele Formeln scheinbar etabliert zu haben, daß es mühsam wäre, sich dem immer und immer wieder auf die gleiche Weise zu nähern. Dumm nur, daß die Macher hinter dem Film genau das tun, wenn man diese Geschichte um Bruderliebe, Verlust und so weiter und so fort entspinnt. Es ist vielleicht für Jüngere, wenngleich das ja auch nicht stimmt, weil Kunst nur selten limitiert ist. Aber ja, die Geschichte, die sich da offenbart ist, wie so häufig etwas erwartbar und zu Teilen in diesem speziellen Falle sogar ein wenig generisch. Es läuft halt vonstatten, wenngleich man eigentlich auch sagen kann, daß es nicht allen so glänzend gehen wird, wie der Hauptfigur. Denn teilweise verschwinden ganze Figuren für einen Großteil des Films, die tatsächlich mal eine Bedeutung hatten und dann tauchen sie maximal nur noch am Rande mal auf. Stichwort: Tante. Ja, so selbsterklärend ist das eigentlich nicht und damit fällt es schon negativ auf.

Im Prinzip muss man nicht lange suchen, wenn man bei diesem Werk etwas finden will, was nicht so richtig funktioniert. Das sind, um es ganz vage zu halten, die ganz kleinen Querelen, die sich dann aber Stück für Stück häufen. Wie eben die benannte Geschichte, wie auch der Umgang mit einigen Charakteren und die teilweise nicht so gut zündenden Comicrelief-Figuren, die dann über einen peinlichen Berliner-Akzent funktionieren sollen. Nun ist das natürlich auf der Oberfläche ein durchaus unterhaltsamer Film, der eben vom Verlust berichtet. Das Pseudo-Shakespeareekse, was Disney da mit dem Tod immer wieder auf die Zuschauer zulässt, funktioniert. Es ist kompetent gemacht. Wenngleich man sich immer wieder fragen muss, wer denn eigentlich nun besagte Hauptfigur ist. Sie stand an einem Scheideweg, nach welchem sie sich ins Leben integrieren würde, oder eben ein Außenseiter bleibt. Es ist klassische Resozialisierung, Talentvergeudung. Beginnend mit irgendwelchen halblegalen Roboterkämpfchen, die auch nie so richtig wieder referenziert werden. Und bei allem nötigen Respekt, so unterhaltsam das auch sein mag für eine gewisse Zeit, es ist eben ein grauenhaftes Drehbuch, daß dem ganzen zugrunde liegt. Und wenn man daran denkt, daß besagter Film bei den Oscars 2015 gegen den wirklich grandiosen Drachenzähmen leicht gemacht 2 (2014) gewinnen sollte, dann kann man eigentlich nicht mehr anders, als den Kopf zu schütteln.

Und ja, ist ja in Ordnung, wenn man sich an den Figuren ergötzt. Es sind wirklich mitunter ganz nette Figuren, die der Film da präsentiert. Das sind zwar auch alles Klischees, aber ja, warum nicht. Schwierig wird es dann aber auch grundsätzlich, über das Werk zu reden. Denn ja, künstlerisch bedient Baymax – Riesiges Robowabohu das absolute Soll und nichts darüber hinaus. Ein wenig Familienkram, ein paar lustige Momente mit dem titelgebenden Baymax, ein Konflikt, ein paar lustige Sidekicks. Die Frage, die man sich hier stellen muss, ist, warum wird nichts aus dem Technizsimus, der Affinität für den Fortschritt gemacht. Dort liegen ja eindeutig Themen, die man besprechen könnte. Doch der Film lässt sie liegen, um den Disney-Konventionen zu entsprechen. Und das dürfte wohl auch einer der Gründe sein, warum das Werk so weitestgehend vergessen wurde. Hier und da spielt Baymax – Riesiges Robowabohu dann auch ab und zu mal mit den Klischees, indem es Beispielsweise den recht durchhängenden Kerl, als Sohn reicher Eltern entpuppt. Kleider machen eben Leute und auch das ist eine dieser vileen, kleineren Ideen, die aber auch nicht wirklich den Film aufwerten, sondern nur mit unseren eigenen Vorurteilen spielen.

Die Frage, die Baymax – Riesiges Robowabohu wirklich stellt und die so ziemlich jeder konservative Film inzwischen stellt, ist, was genau Familie ist. So war es bei den späteren Ice Age-Filmen (2002 bis 2016), so ist es beim Marvel Cinematc Universe (seit 2008) und so ist es ganz besonders bei Fast & Furious (seit 2001). All diese Filme zeichnen sich dadurch aus, daß sie etwas vermeintlich gewagtes, mit der Möglichkeit das eigene Leben zu verlieren in Szene setzten, nur um dann wiederum den kleinsten gemeinsamen Konsens zu bedienen, die Familie. Fast schreiend, fleht der Konservatismus hier um Hilfe, nach einer Form von Existenzberechtigung, die er de facto nicht hat. Und so ist es eben auch in diesem Disney-Film, indem „coole Typen“ und Action ebenso zur Familie taugen, wie etwa ein geregeltes Leben mit Rollenbilder. Das hat sich gewandelt, wenngleich das nicht gut sein muss, so ist es wenigstens auch nicht so träge, wie sonst. Aber revolutionäre, gewagte Kunst geht sicherlich anders, als nur eine Konsensbestätigung zu sein.

Im großen Hype von Marvel entstand dieses Werk Baymax – Riesiges Robowabohu. Ein Film, der nicht weiter auffällt, keine neuen Erkenntnis birgt und sich am ehesten dadurch auszeichnet, daß er ein Disney-Actionfilm ist. Thematisch weder besonders verärgernd, noch sonst etwas in eine andere Richtung. So gesehen, völlig belanglos.

Trailer zu Baymax - Riesiges Robowabohu

Baymax - Riesiges Robowabohu Bewertung
Bewertung des Films
610

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