Bewertung: 3 / 5
Gestern war dann der offizielle Kinoeinstand der älteren Herren ,für das doch nicht mehr so frische Kinojahr 2020. (den "Birds of Prey" Alleingang des Kollegen und das er sich dabei sogar noch amüsiert hat, blende ich mal aus)
Ein Film mit Vin Diesel außerhalb des F&F Kosmos, war es uns allemal wert mal ein Auge zu riskieren. Ich muss auch sagen das ich sogar mit den fragewürdigeren Diesel Filmen durchaus in der Vergangenheit meinen Spaß hatte. Was die Valiant Comics angeht, bin ich tatsächlich ziemlich unbedarft und kannte die Figur Bloodshot nur namentlich, ohne jemals was gelesen zu haben.
Trailer zu Bloodshot
Im Prinzip schließe ich mich der Meinung von MJ und @ZSSnake an, erspare mir wegen Zeitmangels an dieser Stelle die Inhaltsangabe und springe sofort zu meinem Kurzreview.
Der Film kann mit seinem schmalen Budget von unter 50 Mill. schon mal nicht mit der großen Konkurrenz der anderen Comicverfilmungen in Bezug auf Effekte mithalten. Daher kommen die Bilder teils schon arg wie ein B-Picture rüber, aber zumindest in einem charmanten Ton. Einzig die Nanobot-Technologie und einige Szenen am Ende packen ein wenig CGI aus, aber das auch nur teilweise gelungen und sparsam eingesetzt. Ist grundsätzlich alles kein Thema, solange der Film eben bodenständig rüberkommen will und dies im Großen und Ganzen auch zu sein wünscht. Aber leider hat man, wie bereits in den anderen Kritiken erwähnt, dann doch versucht ein breiteres Publikum mitzunehmen, was in einem ebenso sparsamen Härtegrad mündet. Damit hat man sich nun keinen Gefallen getan, den gerade hier hätte der Film noch ein paar Extrapunkte sammeln können, wenn er sich in Richtung Logan oder Deadpool eingereiht hätte. So bleibt ein zwar im Gegenzug zu anderen Helden immer noch recht derber Protagonist im Spiel, aber eben nur mit angezogener Handbremse, was sich dann noch in sehr harten und schnellen Schnitten wiederspiegelt, um ja nicht zuviel zu offenbaren.
Vin Diesel hat hier eine Rolle bekommen in der er sich wahrnehmbar wohlfühlt und die sehr gut zu ihm passt. Guy Pearce darf sich als Antagonist autoben und macht dabei, wie so oft, eine sehr gute Figur. Der restliche Cast spielt auf einem soliden Niveau ohne abzufallen oder herauszustechen. Noch zu erwähnen wäre die teilweise Rückkehr des "lustigen 80-Jahre Schwarzen" der hier gewagt wieder auftaucht.
Die Handlung würde sicherlich mit dem Thema "Fremdkontolle" wesentlich mehr hergeben, hätte man dies weiter ausgebaut und vertieft. Andererseits sprechen wir hier über einen Vin Diesel Film und so ganz passt das dann doch nicht zusammen. So dient der Plot dem Mittel zum Zweck die Story schnell voranzutreiben ohne große Längen zu entwickeln. Löblich zu erwähnen wäre, das dies sehr schlüssig und praktisch abläuft, ein paar nette Wendungen parat hält und rundum recht rund (die drei großen Rs) präsentiert wird.
Das Fazit:
Muss man den Film gesehen haben ? Definitv NEIN. Für Freunde des gepflegten Diesels oder wer grundsätzlich keine Comicverfilmung auslassen will, kann aber durchaus dem Film seine Chance geben. Im Prinzip haben wir es hier mit einer sehr soliden Durchschnittskost zu tun, die einem kurzweilig Spaß bereiten kann, aber leider am fehlenden Härtegrad für diese Rand-Genrekost scheitert. Sollten weitere Valiant Comicverfilmungen doch noch in der Zukunft kommen, hoffe ich, das man sich hier seine eigene Nische sucht und etwas mehr Wagnis in den Topf wirft. Gerne wieder mit Herrn Diesel.