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Bonnie und Clyde

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Bonnie und Clyde Kritik

Bonnie und Clyde Kritik

Bonnie und Clyde Kritik
0 Kommentare - 01.05.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Bonnie und Clyde" ist.

Bewertung: 5 / 5

Im Zuge der großen Depression in den 1930er Jahren lernen sich der Verbrecher Clyde Barrow (Warren Beatty) und Bonnie Parker (Faye Dunaway) kennen. Parker ist sofort von dem charismatischen Gauner beeindruckt und so folgt sie ihm auf seinem Weg. Zusammen raubt das Paar Banken aus, und mit der Zeit wächst ihre Bande um Clydes Bruder Buck (Gene Hackman), dessen Frau Blanche (Estelle Parsons) und den Mechaniker C. W. Moss (Michael J. Pollard). Allerdings wird auch die Polizei immer aufmerksamer auf die Bande.

In mitten der Blütezeit von New Hollywood brachte Arthur Penn dieses gewagte Werk aus purer Anarchie hevor. Was Seinerzeit ob der vermeintlich drastischen Gewaltexzesse für Furore sorgte, ist nicht zuletzt auch wegen dieser heute einer der bedeutensten Filme der jüngeren Geschichte. Dabei gelingt es dem Regisseur einen Film zu inszenieren, der ein brilliantes Pacing bestzt. Wir halten uns keine halbe Stunde damit auf, Bonnie und Clyde kennenzulernen, wir halten uns auch nicht damit auf, die Ideologien der Charaktere in unnötig langen Szenen zu verdeutlichen. Denn das haben sie gar nicht nötig.

So bringt Warren Beatty das Charisma von des gefährlichen Anführers der Bande zu jedem Zeitpunkt eindrucksvoll rüber. Während man Moritz Bleibtreu in Der Baader Meinhof Komplex noch vorwarf sein Andreas Baader sei zu charismatisch, ließe sich diese Kritik auch offensichtlich schon gut vierzig Jahre zuvor anwenden. Doch damit spricht der Film seinen Zuschauern eben auch einen gewissen Intellekt an, der besagt, daß sie eine Trennung zwischen Fiktion und Realität leisten können.

Doch nicht nur Beatty ist großartig, auch Faye Dunaway als Bonnie Parker steht ihrem Leinwandpartner in Nichts nach. Denn sie spielt ihre Rolle zwar mit der für diese Zeit üblichen Naivität, welche sie aber ganz schnell wieder ablegen kann, wenn die Handlung in Fahrt kommt. Sie ist stark, sie ist unabhänig, sie ist genauso gefährlicher Sprengstoff wie ihr Clyde. Und auch Gene Hackman ist wie so häufig einfach nur eine phantasitische Ergänzung. Mit diesem Cast hat der Regisseur dem Zuschauer einen großen Gefallen getan. Wir verstehen sofort, warum sich C.W. der Bande anschließt.

Es ist schon fast ironisch, daß der Regisseur es weiterhin geschafft hat, daß Pacing von diesem Roadmovie so minutiös wie es nur geht anzupassen. Es gibt hier keine unnötigen Längen. Es ist klar, wer die Charaktere sind, was sie wollen und wohin die Reise gehen soll.

Und auch die Poesie wird deutlich, denn die gequälten Seelen dieses Werkes wollen rebellieren. Doch sie wissen gar nicht genau wogegen eigentlich. So stellt gerade Bonnie innerhalb des Filmes eine einfache, aber geniale Wahrheit fest. "Wo können wir überhaupt hin, wir rauben immer nur Banken aus, und sonst tun wir nichts." schreit sie unter Schmerzen. Schmerzen die sie gar nicht so richtig versteht und die in einer Rebellion münden, die ebenfalls ins Leere führt. Dabei entstehen natürlich Konflikte. Konflikte die aber auch zu keinem Zeitpunkt konstruiert wirken, sondern sehr nahe an der Realität sind. Es ist ein hektisches Leben, und daher ist klar, daß das auch zu Zündstoff innerhalb der Gruppe führen kann.

Und während der ganzen Hektik färbt Arthur Penn die seinen Bilder mit sehr vielen Kugeln und sehr viel Blut, welche so unbeeindrückt von lauten Knallen erfüllt werden. Man bangt hier mit der Gruppe mit, selbst wenn man sie aus einem bestimmten Blickwinkel eher nicht zu den guten zählen, und dennoch auch ihre eigene Moral hinterfragen können.

Bonnie und Clyde ist einer der besten und (eben nicht nur) wichtigsten Filme der Geschichte. Ein schneller Ritt auf dem Spagat zwischen anarchisch und poetisch. Die Charaktere sind so brilliant gespielt, und Nahbar, selbst wenn man ihre Methoden nicht zwingend anwenden muss. Und dabei stellt Penn hier auch die Langweile, die eben in solcher Gewalt endet dar. Gleichzeitig funktionieren die Protagonisten beide zu jedem Zeitpunkt auf Augenhöhe und sind mehrdimensional gezeichnet. Ein Werk das auch heute noch skandalös ist, ohne dabei nur eine pure Provokation zu sein.

Bonnie und Clyde Bewertung
Bewertung des Films
1010

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