Bewertung: 3 / 5
Nach mehrwöchiger Kinoabstinenz wurde es Zeit, das neue Kinojahr einzuläuten. Bei der großen Breite an Blockbustern dieses Jahr sollte es ein ruhiger Start werden und mit gemischten Erwartungen ging es in "Burlesque". Immerhin Debüt von Christina Aguilera in der Hauptrolle und nach einiger Zeit wieder Cher zu bewundern. Inhalt: Die junge Ali (Christina Aguilera) zieht es von der Provinz nach L.A. Dort will sie ihre Chance ergreifen. Doch das gestaltet sich schwieriger als vorgestellt. Zufällig kommt sie in den ungewohnt anmutenden Laden "Burlesque", der von der eigenwilligen Tess (Cher) geleitet wird. Ali ist jedoch schnell gefangen von der Show, die Burlesque zu bieten hat und will unbedingt selbst dort auf der Bühne stehen. Ihre Anfrage endet zunächst in einem Job als Kellnerin. Doch ihre Chance kommt, allerdings steht Tess kurz vor dem Ruin ... Eigene Meinung: Gerade der erste Teil des Films folgt einem klassischen Muster: Mädchen aus Provinz träumt von Durchbruch, geht in die große Stadt, nach einigen Schwierigkeiten schafft sie es. Dazu mixen wir ein bisschen Liebesgeschichte mit Verwirrungen. Der Plot ist also recht einfach gestrickt und entsprechend vorhersehbar. Des Weiteren läuft alles sehr glatt und ungewöhnlich konfliktfrei ab. Selbst Konfliktpotenziale lösen sich schnell wieder auf. "Burlesque" ist kein Musical, auch kein Musikfilm, sonder ein seichtes Drama, in dem es reichlich Tanz- und einige Gesangsszenen gibt. Die Songs sind insgesamt durchwachsen, Cher überzeugender als Aguilera, die Choreografie relativ uninteressant und die Inszenierung maximal in Ordnung. Angesichts des erotischen Burlesques fällt das alles auch irgendwie sehr unerotisch aus. Dem Chersolo merkt man an, dass es irgendwie integriert werden musste. Die schauspielerischen Leistungen sind sehr unterschiedlich: Aguilera würden ein paar Schauspielstunden sicher nicht schaden, sie bleibt fast durchgängig bei einem halbstoned wirkenden Gesichtsausdruck. Cher kann da natürlich mehr, zeigt es aber nicht wirklich (oder kann es nicht mehr). Wirklich überzeugend war nur Tucci. Wenig überraschend sind die schwächsten Szenen die mit Aguilera und Gigandet, allerdings haben sie auch sehr schwache Dialoge aufgebrummt bekommen. Kamera und Schnitt sind Durchschnitt, manchmal vielleicht weniger, die Inszenierung durchwachsen mit ein paar Ausreißern nach oben. Die Songs sind natürlich Geschmacksfrage, einige sagen mir persönlich zu, andere weniger. Trotz der ganzen Kritikpunkte kann man "Burlesque" einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen. Wirklich langweilig war es nie, ein gewisser Charme und Witz war gerade in den Szenen mit Tucci (und Cher) zu sehen. Fazit: Standardgeschichte mit gemischten Leistungen in allen Bereichen, trotz Schwächen ist ein gewisser Unterhaltungswert vorhanden. 6/10 Punkte.
Burlesque Bewertung