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Candyman’s Fluch

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Candyman’s Fluch Kritik

Candyman’s Fluch Kritik

Candyman’s Fluch Kritik
0 Kommentare - 25.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Candyman’s Fluch" ist.

Bewertung: 3 / 5

Die Studentin Helen Lyle (Virginia Madsen), die eine Arbeit über urbane Legenden schreiben möchte, stößt auf die mysteriöse Geschichte des Candyman (Tony Todd). Er war ein Afroamerikaner, der wegen einer verbotenen Liebe zu einer weißen Frau hingerichtet wurde. Es heißt, wenn man den Namen Candymans fünfmal laut ausspricht, kehrt er zurück. Natürlich glaubt Helen die Geschichte nicht und probiert das Prozedere aus. Daraufhin beginnt eine Serie gerausamer Morde in ihrem Umfeld und es stellt sich heraus, daß der Candyman wirklich zurückgekehrt ist.

Die Sichtweisen einer Gesellschaft sind dadurch geprägt, aus welchem Lebensumfeld das Individuum in einer all umgreifenden Gemeinschaft aufwächst. Es gibt da viele Perspektiven und Meinungen. Vom American Drema, über strukturelle Probleme, bis hin zu verschiedensten Kulturen, aber auch ganz einfachen geschlechtlichen Unterschieden, sind Menschen komplex. Filme versuchen in der Regel etwas in dieser Komplexität stattfindendes zu banalisieren, um dann an die Substanz zu gehen und den Menschen, sofern sie denn mit den Gegebenheiten unzufrieden sein, einen Spiegel vorzuhalten. Candyman’s Fluch, der über die Jahre zum Kult-Film avancierte, darüber hinaus aber das Potential für einen waschechten Klassiker in der Riege von Halloween – Die Nacht des Grauens (1978) und Nightmare – Mörderische Träume (1984) versäumte, ist ein Film, der soziale Themen anspricht. Man kann das nie so richtig zusammenbringen, weil es dafür zu verwaschen und undurchsichtig bleibt. Doch sucht man nach Substanz, dann geht es hier wohl um Systemfragen, wie Rassismus, oder eine generelle Ausbeutung. Man sollte sich dabei aber nichts Vormachen und glauben, man sähe hier ein Meisterwerk, daß die Gesellschaft wachrüttelt und dem Zuschauer etwas an die Hand gibt, was er nicht ohnehin schon wüsste.

Zugegeben, die Präsenz, die Tony Todd in seinen wirklich lächerlich wirkenden Candyman legt, sorgt sogar dafür, daß man vergisst, wie albern das eigentlich ist. Und zwar ganz vergisst. Es ist doch klar, daß ein Typ, der eine Hakenhand hat und aus dem Bienen herausfliegen, nicht gruselig ist. Das vereint sich dann mit dem für Horrorfilme so üblichen Stigma, daß alles, was uns Angst macht, irgendwie eine peinliche Manifestation finden muss. Die Slasher-Ikonen, wie zum Beispiel auch ein Freddy Krueger wirkten in ihrer Zeit etwas albern und sind es dadurch auch heute noch. Die Ausnahme legt hier wohl Michael Myers hin, der in den David Gordon Green Inkarnationen Halloween (2018), Halloween Kills (2021) und Halloween Ends (2022) zumindest nie dafür sorgt, daß man allein aufgrund seines Auftretens jetzt lauthals loslachen müsste. Klar, andere Menschen haben andere Perspektiven auf die Welt und Geschmäcker sind glücklicherweise auch verschieden. Allerdings fußt der gesamte Film Candyman’s Fluch darauf, daß man sich da irgendwie wiederfindet und irgendeine Form von Angst für das Geschehen entwickeln könnte. Oder sich zumindest mit Spannung oder Anspannung da hineinbegibt. Doch das will zumindest aus subjektiver Sicht heraus nicht zünden. Der Film ist dabei so bemüht darin Atmosphäre zu schaffen, daß er glatt vergisst, auch so etwas wie Unterhaltung zu bieten.

Das soll nicht heißen, daß jenes Werk, das hier vorliegt, nun grauenhaft wäre. Aber zum Klassiker taugt er eigentlich auch nicht, weil der Film auch dafür zu simpel oder ganz schlicht und ergreifend banal gemacht wurde. Es ist eben eine recht überschaubare Geschichte und selbst die Tatsache, daß etwa die Hauptfigur Helen Lyle ab einem gewissen Punkt für den ein oder anderen Mord verantwortlich gemacht wird, sorgt jetzt nicht gerade dafür, daß man überrascht ist. Vielleicht ist das tatsächlich ein guter Vergleich. Denn ja, die reine Situation, also der Tod einer Figur überrascht. Das liegt zum einen an der Drastik, zu Teilen aber auch an der Unvorhersehbarkeit. Doch was daraus resultiert und wie der Film die Dinge weiterspinnt, daß ist eben keinesfalls überraschend. Denn es ist ja klar, daß ihr niemand glauben wird, daß sie sich jetzt zur Hauptverdächtigen eines Mordfalls mausern wird und so weiter und so fort. Ohnehin ist Candyman’s Fluch nicht gerade talentiert darin, irgendwie unerwartet zu sein. Denn auch die Figurendynamik und das Gegenübertreten einzelner Parteien sind doch durchaus mehr als nur erwartbar gewesen. So zum Beispiel auch, wenn der von Xander Berkeley gespielte Ehemann Trevor Lyle sich einer Studentin hingibt und recht froh ist, daß seine Frau nun fort ist. Diesen Konflikt sieht man nicht nur kommen, er wird dem Zuschauer direkt vors Auge geworfen und insofern hält der Film auch hier keinerlei Überraschung bereit.

Man will ja an sich auch nicht wirklich meckern. Es ist eben ein solider, durch konzipierter Film. Problematisch wird das dann vor allem, wenn man mal genauer über den Film nachdenkt. Und damit ist nicht nur die reine Geschichte gemeint. Die hat zwar eben auch mehr eine metaphorische Bedeutung, doch ein Film muss in der Regel Unterhaltung, Metapher, Kunst und viele weitere Themen und Werte unter einen Hut bringen können. Und das gelingt diesem Film eben erwartbar. Klar ist, daß der Film aber hin und wieder auch den eigentlich gruseligen Horror, nämlich den aus der Realität stammenden, ins Zentrum rücken kann. Gerade, wenn die Hauptfigur und ihre Freundin Anne-Marie McCoy eine Wohnsiedlung besuchen. Dabei spielt der Film ganz gut mit Themen wie Angst, Erwartung, Alltagsrassismus und serviert zudem noch eine systemische Kritik, weil er die Lebensweise, die hier den Kontrast zum kapitalistischen Glanz darstellt, in den Vordergrund rückt. Ebenso muss man den Film dafür loben, daß er sowohl sexuell als auch in Sachen Gewalt, nicht an filmkonformen Reizen spart. Da liegt die eigentliche Provokanz.

Kult, der eine recht überschaubare und moderate Geschichte bietet. Das Thema ist eben klassischer Horror, aber dadurch auch nicht viel mehr als eine nette Erzählung. Die Schauspieler sind in Ordnung, das Feeling kommt rüber und an sich gibt es da weder viel zu meckern, noch viel zu loben.

Candyman’s Fluch Bewertung
Bewertung des Films
610

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