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Captive State

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Captive State Kritik

Captive State Kritik

Captive State Kritik
0 Kommentare - 04.03.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Captive State" ist.
Captive State

Bewertung: 2 / 5

Zehn Jahre nach einer Invasion legt die Erde fest in der Hand von außerirdischen. Das neue System sorgt dafür, daß viele Menschen mit den Fremden zusammenarbeiten, weil sie dazu gezwungen werden. Die neue Welt sorgt dafür, daß Themen wie Verbrechen, Armut und Arbeitslosigkeit quasi nicht mehr existent sind. Doch der Preis dafür ist eine permanente Überwachung durch die Aliens. Eine kleine Gruppe versucht sich gegen die Herrscher aufzulehnen. So auch Gabriel (Ashton Sanders), der zusammen mit anderen Rebellen plant, zu kämpfen. Dadurch muss die korrumpierte US-Regierung Jagd auf die Rebellen machen.

Alieninvasoren haben die Erde übernommen und die einst so freie Welt des Westens in einen Polizeistaat verwandelt. Unterdessen versuchen Splittergruppen aus unterschiedlichsten Menschen die Welt zu befreien und die Freiheit wiederzuerlangen. Daß ist so ungefähr die Geschichte von Captive State, einer Science-Fiction-Dystopie, die im Nachklang der Hochphase jenes durch Jugendliche dominierten Genres entstand. Ein weiteres Die Tribute von Panem – The Hunger Games (2012). Ein weiteres Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth (2014). Ein weiteres Mal eine brutale Realität, gefolgt aus einem Post-Apokalyptischem Albtraum. Ein weiteres Mal, ein weiteres Mal. Captive State mutet auf den ersten Blick wie solide Unterhaltung an. Die Konstellation aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten soll dem Zuschauer suggerieren, daß die letztliche Klasse im Auge der Apokalypse keine Rolle mehr spielt. Endlose Gleichschaltung von Big Brother. Eine Idee, die natürlich wenig originell auch das verschleiert, was in einem totalitären Regime ohnehin nicht auf der Strecke bleibt. Die Wahrheit ist hier der Zustand und der Zustand ist die Erkenntnis keiner Erkenntnis. Natürlich ist Captive State schon ein Symptom eines Amerikas, daß durch die zerschlagene Gesellschaft immer wieder aus gewissen Kreisen den Untergang propagiert. Doch es ist nicht originell.

Trailer zu Captive State

Denn das Werk von Rupert Wyatt zeichnet eine endlose Leere. Nichts von dem, was eigentlich spannend an einem Film dieser Art wäre, findet sich hier wieder. Es ist eine gesichtslose, feindliche Masse, die die Verständnislosigkeit im Auge einer tatsächlichen Katastrophe spiegelt. Es ist nur denen ein Wunder beizubringen, die nicht in der Realität leben. Denn die Frage, die Captive State unweigerlich ja aufwerfen muss, ist, warum man sich hier mit einem durchaus mehr als nur vagem Feindbild befasst? Immerhin bekommen die Außerirdischen keinerlei Charakteristik und ohnehin wirkt es ähnlich visualisiert wie etwa in Arrival (2016) oder A Quiet Place (2018). Irgendwelche dunklen Mistviecher und dann ist der Kampf eröffnet. Was Captive State dann wiederum versucht, ist eine Art politischer Subtext. Die Arbeitslosenquote geht durch die Invasoren zurück. Die Menschen müssen Überwachungschips tragen. Kriminalität spielt nur noch bedingt eine Rolle. Die Schere zwischen Arm und Reich ist noch weiter auseinandergegangen, wobei das Behauptung bleibt. Manche Menschen werden deportiert und nur Regierungsbeamte haben zutritt zu gewissen Standorten. Was sich hier also zeigt ist, daß Captive State die Vermischung unterschiedlichster Nuancen und Ideen, zu einem ganzen aufbauen will. Daß sich das aber rein metaphorisch schon das ein oder andere Mal widerspricht, ist dann allen Beteiligten egal.

Beginnen tut der Film dabei in den Slums. Wo man sich fragen muss, warum diese in der Form noch existieren und inwiefern denn die staatliche Ordnung sich jetzt dermaßen von dem unterscheidet, was eigentlich in unserer Welt stattfindet. Die Wahrheit ist, daß der Film eine Vision zeichnet, die schon andersartig daherkommt. Dennoch sind die Weichen ja nie gestellt worden. Denn Captive State behauptet, daß sich etwas geändert habe, Daß einige Menschen dafür mitverantwortlich sind und so weiter und so fort. Dennoch gibt es für all die politischen Komponenten und Funktionen innerhalb dieses Systems im Film gar keine Figuren. So wird kaum gezeigt, daß irgendwer von den Aliens hier profitiert, oder daß eine Gesellschaft gespalten ist. Denn tatsächlich werden in Captive State ja die Folgen eines Problems gezeigt und nie die Auslöser. All das, was die Außerirdischen hier tun und wollen bleibt also bloße Behauptung und lässt sich damit auch schwer nur auf unsere Welt übertragen. Ein Segen! Sagen vermutlich die einen. Doch wenn man das System dahinter nicht greifen kann, also es auf eine außerirdische Funktion verschiebt, dann nimmt man sich aus der Verantwortung und verklärt gesellschaftliche Probleme zu etwas undurchdringbarem. Selten waren Metaphern von Filmen so dumm, wie sie in Captive State sind. Und das schmerzt besonders, wenn man sich mal anschaut, wer da alles durchs Bild wandert.

Ja gut, zugegeben. Es gibt schon Menschen, die hier auf Seiten der Invasoren arbeiten. Doch wie eintönig und farblos sie hier gezeichnet werden, so sehr vergisst man sie quasi schon während des Schauens. Ein Skandal, wenn man bedenkt, wer hier vergeudet wird. Und das ist ebenso problematisch, weil das Werk an sich, auch anhand der vielen Figuren dermaßen überfrachtet daherkommt, daß man eigentlich nicht anders kann, als sich zu fragen, wann man denn jetzt ausschaltet. Nichts dran bleibt haften, nichts erscheint sinnig und grundsätzlich erweckt man hier eher den Eindruck, als halte man sich für klüger, als man ist.

Eine düstere Welt in einem Polzeitstaat. Daß zeichnet Captive State und ist dabei so unglaublich zäh und überfrachtet, daß der Film sich schnell im Nichts verläuft. Gute Schauspieler und eine solide Idee. Doch insgesamt verbleibt man in gähnender Leere.

Captive State Bewertung
Bewertung des Films
410

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