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Das Phantom der Oper

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Das Phantom der Oper Kritik

Das Phantom der Oper Kritik

Das Phantom der Oper Kritik
0 Kommentare - 28.08.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Das Phantom der Oper" ist.

Bewertung: 3 / 5

Die Opera Populaire bekommt mit Andre (Simon Callow) und Firmin (Ciaran Hinds) neue Besitzer und in Form von Raoul (Patrick Wilson) ebenso eine neuen Finanzier. Das Chormädchen Christine (Emmy Rossum) erkennt in Raoul ihre Jugendliebe wieder, während ein seltsames Phantom (Gerard Butler) die Proben zu einem neuen Stück unterbricht und vor „Unfällen“ warnt.

Halten wir zu Beginn der ganzen Geschichte doch das wichtigste fest. Das Phantom der Oper ist als Film vielleicht nicht der beste Film, der je gedreht wurde. Aber bei weitem auch nicht der schlechteste. Ja, daß ist wieder so eine Erkenntnis, die keine ist. Im Jahr 2004 und auch danach jedoch, wurde es zu einer Tugend sich über diesen Film von Regisseur Joel Schumacher zu echauffieren. Zu uninspiriert, zu wenig gewagt in Sachen Inszenierung und vielleicht, das wäre zumindest eine Frage, die auch in den Raum gestellt werden sollte, bietet die Vorlage generell nicht so viel, um sie in einen Film zu verwandeln. Denn die grundsätzliche Geschichte um das titel gebende Phantom ist eine, die auf eine große, grausame Wendung hinauswill, gleichsam aber auch in einer entstellten Gestalt, oder besser gesagt vermeintlich entstellten Gestalt, dass schlimmste sieht, was einem Menschen nur passieren kann. Nun ist das sicherlich nicht das schli8mmste und auch rein vom Härtegrad der Entstellung muss man sagen, daß der Frust der Figur vielleicht berechtigt ist, aber irgendwie auch nie über pubertäres Geplänkel hinausgeht. Ähnlich sieht es dann mit den Figuren generell aus. Alle sind so etwas albern. Auch das, entweder völlige Inkompetenz seines Machers, oder eben der Vorlage geschuldet. Im besten Falle ist dieses Werk jedoch schlicht und ergreifend einfach nur moderat und belanglos.

Nun profitiert der Film sicherlich auch davon, daß die deutsche Synchronisation eben einige sehr gute Sänger an Bord geholt hätten. Hätten sie Jahre später nur auch Les Misérables (2012) übersetzt, dann wäre dem deutschen Publikum einiges erspart geblieben. Aber nun ja, zu sehr in alten Traumata zu stochern, daß ist wirklich nicht gesund. Ansonsten impliziert der Film eigentlich eine starke Meta-Ebene, in der es darum geht, daß Künstler ein wenig herzlos sind, die Entstellung vergangener Tage durch andere oder eben Zufälle Rache erfordert und insgesamt bringt der Film dabei das Stück im Stück. Eine ebenso nicht gerade originelle Idee, die natürlich auch als Hommage, oder eben Kritik am Kunstschaffen im Allgemeinen zu deuten ist. Da geht es dann um Egos, Narzissmus, aber eben auch darum, die gute Seele in den Mittelpunkt zu rücken. Und das zählt dann wiederum auch nicht, auf einer Bühne. Weil hier im Prinzip die Figur der Christine Daaé eben nur an eine Hauptrolle im Stück gelangt, weil sie eine gute Seele ist. Dumm nur, daß man im Zuge des Musicals dann bemerkt, daß eben Talent und Nettigkeiten zwei Paar Schuhe sind. Aber das ist ja durchaus eben wieder eine moderne Debatte geworden. Plötzlich, sind auf einmal alle schockiert, von den Künstlern, die privat oder eben auch am Set, ziemliche Pisser sind. Der Fall Jonathan Majors hat da ja einiges wieder angestoßen und plötzlich soll er weg. Nun ja, is vielleicht auch aus moralischen Gesichtspunkten richtig. Aber Kunst hat keinen Platz für Moral und sie gehört dort eigentlich auch nicht hin. Und deshalb ist diese Entwicklung im Film auch so dumm, weil Christine Daaé ganz eindeutig auch schlechter singt.

Über die pubertären Komplexe, die das titel gebende Phantom hat, muss man an der Stelle vielleicht nicht diskutieren. Sehr wohl aber über das Schauspiel von Gerard Butler, der hier wohl seinen großen Durchbruch feiern sollte. Oder war es doch 300 (2007)? Letzten Endes ist das auch egal, denn ein glückliches Händchen für Drehbücher und Geschichten hatte Butler wohl noch nie und wollte es wohl, wenn man sich ansieht, was für einen Müll er heute produziert, auch nie haben. Hier merkt man vor allem, daß ihm das Charisma großer Schauspieler fehlt, um solch eine mysteriöse Gestalt zu verkörpern. Und da ist es auch allgemein erstaunlich, daß Das Phantom Oper eigentlich ein Film ist, der nur aufgrund von irgendwelchen Fehlentscheidungen im Vorhinein nicht über Mittelmaß hinausgeht. So zu erkennen ist das an den Schauspielern, aber auch daran, dass man vielleicht zu langweilig, oder erwartbar alles in Szene setzt. Wenngleich Schumacher natürlich ein Regisseur war, dem Kritiker nie so lagen, so muss man sagen, daß er hier einfach zu wenig wagt. Wenngleich die generellen Bilder, die er produziert, durchaus gut und opulent aussehen. Auch im Vergleich zu modernen Musicals und diesem Autounfall von Film Cats (2019) punktet das Werk hier. Es ist eben das Hauptproblem, daß Das Phantom der Oper mit Das Phantom im Paradies (1974) schon exzentrisch und einfach brillant inszeniert wurde. Das heißt eben dann wiederum auch, daß der Film hier einfach keinerlei Relevanz aufweist. Wohin sollte es da auch gehen, wenn nicht auf eine Kritik, die zu speziell in einem zu speziellen Segment verhaftet ist.

Die optische Opulenz die Schumacher hier bietet, ist natürlich im Segment des Musicals eigentlich auch schon fast kaum wieder der Rede wert. Welche Musicals sehen denn schon grauenhaft aus? Insofern ist das nicht beeindruckend, macht aber Spaß. Schauspielerisch geben sich teils sehr gute Künstler die Klinke in die Hand und bleiben mitunter nur Facetten für Themen wie Ausbeutung, Kapitalismus und Macht. All diese Themen schneidet der Film immer wieder an, kann sie aber auch nie in Gänze für sich vereinnahmen und damit auch ni9cht für den Zuschauer. Das ist aber auf der anderen Seite auch wiederum kein wirklicher Fehler. Denn tatsächlich sind halbgare Kritiken an irgendwelchen systemischen Problemen jetzt auch nichts was man überall rezitieren müsste. Damit verliert der Film sich zum Glück auch nie in Nonsens.

Für eine extrem lange Laufzeit bekommt man nie den Eindruck als würde Das Phantom der Oper Zeit verschwenden. Es ist keine komplexe Geschichte über irgendwelche Ungerechtigkeiten, die da gezeigt wird. Allerdings mitunter durchaus kurzweilig und unterhaltsam. Ob man das gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Tatsache bleibt aber, daß ganz gut unterhalten kann.

Das Phantom der Oper Bewertung
Bewertung des Films
610

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