Bewertung: 4 / 5
Bis zum fünften Abenteuer des Indiana Jones müssen wir uns noch etwas (lange) gedulden. Aber was tun, wenn man Lust auf verlorene Schätze, bösen Gangster und einen gewitzten Helden hat? Da die Uncharted-Serie noch nicht verfilmt worden ist, bietet uns stattdessen Disney eine Alternative an. Aber ob diese Alternative, genannt Das Vermächtnis der Tempelritter, etwas taugt klärt meine Kritik. Nachdem der Archäologe Benjamin Gates von seinem Kollegen Ian Howe verraten wurde, ist er mit seinem treuen Gefährten Riley Poole auf der Jagd des Templerschatzes. Dabei stolpern sie in diverse Verfolgungsjagden bis hin zu versteckten Kammer, quer über Washington. Sie erhalten hierbei sie die Hilfe der Historikerin Dr. Abigail Chase, die den beiden Abenteuern zunächst feindlich gesonnen ist, da Mr. Gates die Unabhängigkeitserklärung gestohlen hat. Wieso? Findet es heraus… Das Vermächtnis der Tempelritter ist ein guter Abenteuerfilm geworden, denn dieser begeht nicht den Fehler Indiana Jones einfach abzukupfern, sondern fährt seine ganz eigene Schiene. Denn im Gegensatz zu Dr. Henry Jones Jr., rätselt sich Benjamin Gates viel mehr durch den Film und handfeste Schlägereien sind eher Mangelware. Das ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt den sich Jerry Bruckheimer hier verdient. Es macht nämlich Spaß den Protagonisten beim lösen der Rätsel zuzusehen, die alle stark verwoben sind mit der amerikanischen Geschichte. Aber hier liegt auch ein Schwachpunkt des Filmes, denn manchmal sind des Rätsels Lösung auf Teufel komm raus mit eben dieser Geschichte verknüpft. Ich will hier nichts großartiges spoilern, aber manchmal rollt man mit den Augen, wenn der Code zur einer Tür, ein Begriff der Gründerzeit ist. Hier wird etwas übertrieben. Beim Cast hingegen hat man nicht übertrieben, den alle Schauspieler passen zu ihren Rollen. Der Held des Films, Benjamin Gates, wird dabei von Nicolas Cage verkörpert und dieser spielt seine Rolle des amerikanischen Schatzsuchers sehr gut. Er verleiht seiner Figur die gehörige Ernsthaftigkeit und Cleverness, während Justin Bartha als Riley Poole eher für das Sprüche klopfen da ist. Auch er spielt seine Rolle gut und man identifiziert sich mit dem etwas tollpatschigen Kollegen sofort. Diane Kruger spielt die deutsche Historikerin Chase solide. Nichts Weltbewegendes. Einzig ihre etwas seltsame Synchronstimme sticht heraus. Diese wirkt anfangs sehr unpassend, aber man gewöhnt sich an den Akzent. Sean Bean spielt den Bösewicht Ian Howe. Er ist wie Gates schlau, aber wesentlich rabiater, was an die Ausführung seiner Pläne angeht. Etwas fehlt es der Figur an Charakter und nimmt ihn nicht richtig als den Super-Bösewicht ernst. Die Inszenierung des Films ist der größte Pluspunkt. Denn der Schnitt und die Musik verleihen den Film richtig an Spannung. Gerade der Einbruch in das Nationalarchiv ist ein richtiger Spannungsbrocken, der leider später nicht mehr übertrumpft wird. Dem Film fehlt es nämlich etwas an Höhepunkten, doch dies wird durch die cleveren Amerikano-Rätsel kaschiert. Das Vermächtnis der Tempelritter ist ein guter Abenteuerfilm geworden, der gekonnt schlaue Rätsel mit manch spannender Szene verbindet. Der Schnitt, sowie die Musik begeistern von erster Stunde an und die Darstellerregie liefert durchaus eine gute Leistung ab. Einzig das fehlen von richtigen Höhepunkten macht sich bemerkbar und auch die teils zu amerikanischen Rätseln schaden den Film etwas. Nichts desto trotz ist Jerry Bruckheimer eine nette Indiana Jones-Alternative gelungen, die Unterhält. Das Vermächtnis der Templerritter erhält von mir [b]4 von 5 Hüten.[/b]
Das Vermächtnis der Tempelritter Bewertung