
Bewertung: 4 / 5
Hallo, ich bin es. Die Ente von Moviejones. Und liebe Kinder, hier seid hier bei einer Kritik zu Deadpool&Wolverine. Also seid gewarnt - hier wird es soviele Spoiler regnen, dass ihr eure #Mü*^§³"²*?## - zensiert -
Also habt viel Spaß ihr Süßen und ich hoffe ihr werdet so richtig schön feucht wie ich es wurde bei dieser Kritik. Eurer Duckpool.
Trailer zu Deadpool & Wolverine
Marvel Geschichtsstunde
Heute ist das Marvel Cinematic Universe das erfolgreichste Franchise aller Zeiten und dominiert seit Jahren das Kinoprogramm. Marvel, mittlerweile unter der Herrschaft Disneys, geht es so gut wie noch nie. Dies war nicht immer der Fall, dem Comic-Riesen plagten lange finanzielle Sorgen, weshalb man Lizenzen an Filmstudios vergab, die aus den Marvel-Figuren Kinofilme machen konnte. Jeder nahm sich ein Stück vom Kuchen - Universal zahlte u.a. für die Hulk-Rechte, New Line Cinema schnappte sich Blade und Sony Spider-Man. Am erfolgreichsten war dabei aber 20th Century Fox, die die Rechte für die X-Men, Daredevil und Fantastic Four besaßen und ab 2000 das Superhelden-Genre mitdefinierten. Von Anfang an dabei: Kevin Feige, der bis 2008 für zahlreiche Marvel-Filme als Produzent bereit stand und anschließend mit den Marvel Studios das MCU gründete. Das MCU ging in Konkurrenz nicht nur zu DC, sondern auch gegen Fox, die bis dahin neben den Sam Raimi-Spider-Man-Filmen beliebte und erfolgreiche Marvel-Filme veröffentlichten und dies auch weiter taten. X-Men und X-2 gehören bis heute zu den beliebtesten Superheldenfilme, X-Men: First Class und X-Men: Days of Future Past gehören in jede Superhelden-Topliste und Logan dürfte wohl für viele eine der besten Umsetzungen einer Superhelden-Geschichte aller Zeiten sein. 2016 erschien Deadpool, der das Genre mit auf den Kopf stellte. Ein R-Rating Film, wo die Hauptfigur brutal vorgeht, die vierte Wand durchbricht und auf einer Metaebene funktioniert und eigentlich weiß, dass sie nur in einem Film mitspielt. Der Film brach viele Rekorde und nachdem man mit Deadpool 2 es schaffte diesen Erfolg zu bestätigen, war Fox optimistisch genug dem MCU die Stirn zu bieten. Doch es kam alles anders, denn 2019 kaufte Disney Century Fox auf - und cancelte alle geplanten Fox-Superheldenfilme, darunter einen Gambit-Solofilm mit Channing Tatum, einer Fortsetzung von New Mutants sowie ein Film namens X-Force.
Disney veröffentlichte 2020 noch den fertigen New Mutants und beendete die Ära der Fox-Superheldenfilme. Bereits 2015 hatte man Daredevil frisch rebootet, Fantastic Four und Blade wurden 2019 angekündigt und auch die X-Men sollten ein Reboot erhalten. Wenn man bedenkt wie Feige mit Hulk und Spider-Man umging war es klar, dass ein Reboot folgen würde. Nur eine Ausnahme würde es geben: Ryan Reynold sollte eine Zukunft im MCU haben!
Deadpool 3
Der Aufschrei war riesig - Deadpool als MCU-Film hieß, dass es ein Disney-Film werden würde. Und wenn es etwas gab, was Marvel unter Disney sich nie getraut hatte, dann war es dies Filme mit R-Rating zu machen. Deadpool als "Kinderfilm" - damit würde man das Besondere zerstören. Bedenken gab es auch von mir bzgl. des MCU-Auftritts. Denn wie sollte man so eine Figur wie Deadpool in einem Avengers-Film beispielsweise behandeln? Das Besondere an Deadpool ist ja, dass er weiß, dass er eine Film-/Comicfigur ist. Er durfte 20th Century Fox und Disney kritisieren, Recastings und Reboots seltsam finden, er wusste, dass Josh Brolins Cable im MCU als Thanos unterwegs war etc. Wie sollte man sowas in einem Universum spielen lassen, welches sich selbst als "reale" Parallelwelt zu unserer sieht. Würde Deadpool mitten in einem Kampf der Avengers den Film stoppen und erklären, dass er zuerst einmal Autogramme einsammeln würde?
Eine erste Antwort gab Marvel selbst, indem man She-Hulk veröffentlichte und im MCU erstmals einer Figur die Möglichkeit gab, die vierte Wand zu durchbrechen. Das Ergebnis war mäßig und die Angst groß, dass man Deadpool 3 verpatzen würde. Wie also Hype entstehen lassen?
Für Ryan Reynolds war dies immer klar: mit Hugh Jackman! Reynolds wollte seinen Freund schon immer in seinen Deadpool-Filmen haben, alleine schon um sich für den Endkampf in X-Men Origins: Wolverine, zu entschuldigen. Zu einem Cameo Wolverines kam es leider nie, weil Jackman seine Superhelden-Karriere offiziell beendet hatte. Reynolds blieb nur die Möglichkeit Jackman auf die Shippe zu nehmen und sich über Logans Ende lustig zu machen.
Was zwischen Deadpool 2 und Deadpool&Wolverine passiert ist, werden wir wohl nie erfahren. Womöglich hat Reynolds seinen Freund so lange genervt, bis dieser ja gesagt hat. Denn von Disney hatte Reynolds einen Freifahrtschein bekommen - macht einen Deadpool-Film wird die Anweisung gewesen sein. Denn dies spürt und sieht man ab der ersten Minute - D&W ist kein typischer MCU-Film, es ist ganz klar ein Deadpool 3, eine stylistische Fortführung der Deadpool-Filme. Der Film wurde tatsächlich R-Rated und ist äußerst brutal. Der Humor ist klassicher Deadpool-Humor - beißend, unter der Gürtellinie und manchmal infantil. Und die Metaebene ist überall spürbar - Reynolds hat kein Problem seinen Deadpool über Fox, Disney und das MCU schimpfen zu lassen - soviel Selbstironie gibt es nicht oft.
Damit ist aber auch klar, wer schon seine Probleme mit Deadpool und Deadpool 2 hatte, der wird auch diesen Film nicht wirklich zu fassen bekommen.
Ryan Reynolds zeigt dann wieder mal, dass er für diese Rolle geboren ist. Marketingstechnisch sowieso schon überragend, verschmelzen Reynolds und Deadpool im Film, man kann sich bereits niemand anderen unter der Maske des Söldners vorstellen. Dies geht ja sogar so weit, dass man in Reynolds-Filmen mittlerweile immer Deadpool sieht, da auch der Humor übernommen wurde.
Reynolds ist perfekt für die Rolle und seine Darstellung in Deadpool&Wolverine definitiv eines der Highlights - für diesen Humor, die Witze und Gags und für die Actionszenen geht man ins Kino!
Logan - Sie werden ihn das machen lassen, bis er 90 ist
Wenn man nix mit Deadpool anfangen kann, dann ja womöglich eher mit Wolverine aka Logan. Die offizielle Rückkehr von Hugh Jackman ließ das Internet explodieren. Es gibt nur wenige Darsteller, die eine Superhelden-Rolle so geprägt haben wie er. Robert Downey Jr. spielte Tony Stark/Iron Man 11 Jahre lang und hatte 10 Auftritte (Cameos miteingerechnet). Hugh Jackman spielte die Rolle des Wolverines sogar 17 Jahre lang bei 9 Auftritten. Zählt man die Gags in Deadpool 1 und 2 hinzu, dann ist es klar, dass Jackman allgegenwertig war und ist. Jackmans Rückkehr war sicherlich der letzte Beweis um zu sagen, jetzt ist alles möglich.
Doch wie? Wolverines Figur starb bekanntlich, ein Ende welches bis heute zu den emotionalsten Abschieden gehört und dies in einem von Fans geliebten Film. Die Antwort lag auch hier nahe: Multiversum! Da der Film im MCU spielen würde, war schnell klar, dass man auch die dazugehörigen Vorteile nutzen konnte. Mit Loki hatte man das Konzept der TVA veröffentlicht - eine Agentur, die Raum und Zeit bewacht und die bestraft, die unerlaubt Zeitreisen begehen und das Zeitraumgefüge nachhaltig zerstören. Das Multiversum bietet unzählige Möglichkeiten und somit auch die Möglichkeit unzählige Wolverine Varianten zu bekommen. Jackman durfte also schauspielerisch einen anderen Wolverine darstellen, eine comicnähere Darstellung - endlich brutaler und tierischer und dies auch noch im bekannten gelben Outfit.
Handlung?
Die sogenannte Handlung ist dabei banal. Einen Grund finden um Deadpool und Wolverine zusammentreffen zu lassen und Spaß zu haben, dabei das Ende von Logan nicht kaputtmachen. Gesagt getan und man kann sagen dies funktioniert - wobei fast. Denn der herrlich witzige Beginn des Films zeigt auch dem Allerletzten, was er zu erwarten hat!
Deadpool glaubt nicht an den Tod des unsterblichen Wolverines, gräbt ihn aus und nutzt den Verstorbenen als Waffe im Kampf gegen die TVA! Bitterböse, schlechter Geschmack und zeitglich überragend witzig!
Dies tut Deadpool aber nur, weil sein eigenes Leben in Gefahr ist. Seine gesamte Welt soll sterben, weil das Ankerwesen des Universums, Wolverine, tot ist. Nur Deadpool wird gerettet, da er ja ein Avenger sein könnte. Deadpool kann den Tod seiner Freunde nicht akzeptieren und sucht im Multiversum nach einem neuen Wolverine, der als neues Ankerwesen sein Universum retten könnte. Doch sie haben die Rechnung ohne die TVA gemacht und landen in der Leere, außerhalb Zeit und Raum. Dieser Müllplatz, den man noch aus Loki kennt, wird von Alioth bewacht. Doch das Wesen ist nicht die einzige Gefahr - Cassandra Nova, eine Zwillingsschwester von Charles X. Xavier regiert hier und kann Widersacher und Krawallmacher wie Deadpool und Wolverine nicht gebrauchen. Allerdings ist sie auch der Schlüssel um nach Hause zu kehren.
Die Handlung liest sich nicht mal schlecht, jedoch stolpert man doch ziemlich in sie hinein. Der Beginn des Films ist mehr als wacklig, denn Deadpool durchlebt, nachdem er von den Avengers abgelehnt wurde, eine Sinnkrise, ist zudem nicht mehr mit Vanessa zusammen. 6 Jahre sind vergangen, doch so wirklich wird nicht erklärt, warum Wade Wilson nicht mehr Deadpool ist. Wir haben es einfach zu akzeptieren. Auch müssen wir akzeptieren, dass man das Konzept der Ankerwesen ins Multiversum einfügt - stirbt ein Ankerwesen, so stirbt 1000te von Jahren später auch das Universum des Ankerwesen selbst. Es wirkt etwas zu banal wie Deadpool auf Wolverine trifft, erst danach wird der Film runder und kann das abliefern, was man sich erhofft hat. Hier hätte sich der Film ruhig bisschen mehr Zeit nehmen können, vor allem da die TVA hier auch unnötigerweise eine tragende, jedoch alberne Rolle bekommt. Mr. Paradox nennt sich zu dem Moment der Schurke des Films, welcher einfach ein übereifriger TVA-Agent ist und unbedingt Deadpools-Universum direkt töten will. Warum? Keine Ahnung. Warum Deadpool aber verschont bleiben soll, bleibt ebenfalls eine gute Frage - nur, weil es die Bosse so wollen?
Auch das Ende muss kritisiert werden, immerhin fehlt auch diesmal was: Konsequenzen! Ein Trend den man schon bei Ant-Man and the Wasp: Quantumania und Guardians of the Galax 3 beobachten konnte. Es fehlen waschechte Konsequenzen für Hauptfiguren und das MCU an sich. Am Ende ist es ein Happy End, ein nettes Spiel mit dem Multiversum, aber wirklich verändern tut sich der Status Quo des MCU nicht. Die Multiverse Saga plätschert vor sich hin, ein Ziel ist vermutbar, aber immer noch nicht sichtbar.
Multiversum-Gedöns für Nerds
Dem trainiertem Marvel-Fan wird dann auch schnell klar werden, dass vieles im Film nicht viel Sinn ergibt. Zurerst einmal ist der Zeithüpfer von Cable auch ein Raumhüpfer und Wade Wilson reist tatsächlich auf den wahren Zeitstrahl ins MCU aka Erde 616. Ok, kann man akzeptieren, immerhin reiste Deadpool auch in die reale Welt und tötete Ryan Reynolds, damit dieser nicht für Green Lantern unterschreibt. Doch nach der Abfuhr durch die Avengers vergehen 6 Jahre, wirn haben somit 2024 als Deadpool nach den Erklärungen der TVA das Grab von Logan aufsucht...nur dumm, dass in-universe dieser erst 2029 stirbt. Warum sucht er nicht den lebenden Wolverine auf? Ja wahrscheinlich um den Logan-Film nicht zu zerstören, trotzdem ein Patzer der leicht hätte vermieden werden können.
Damit nicht genug, am Ende leben Wolverine und X23 bei Deadpool in dessen Universum. Blöd nur, dass 2024 Wolverine und X23 bereits auf dieser Erde vorkommen. Und müsste es nicht zur Inkursion kommen, wenn Varianten sich zu lange im falschen Universum aufhalten? Warum lässt die TVA sowas zu? Und warum wurde X23 überhaupt gestutzt? Und wenn es Ankerwesen gibt, gilt dies für jedes Universum? Ist jedes Universum dem Tod geweiht? Warum dann überhaupt noch die Zeitlinien bewachen und pflegen?
Fragen über Fragen und es ist klar, dass die Macher sich wenig Gedanken gemacht haben oder es eigentlich auch egal ist.
Ein Film auf Metaebene
Und hier liegt die Krux - es ist eigentlich komplett egal, weil es ein Deadpool-Film ist. Zuerst einmal ist es so, dass bereits die Kontinuität der Fox-Filme wenig Sinn ergeben hat und man sich von einem zum nächsten Film widerspricht. Dann ist es einfacher den Film auf der Metaebene anzuschauen, weil vieles dann Sinn macht.
Hugh Jackman als Wolverine war der Anker des Fox-Universums. Mit seinem Filmtod war klar, dass die beliebteste X-Men-Figur nicht mehr vorkommen würde und es das Franchise schwer haben würde. Letztendlich starb das Fox-Universum dann auch als Disney aufkam. Nun rettet Disney halt Deadpool, weil der eben Kohle macht. Und Deadpool rettet Wolverine, weil Disney es möglich macht und noch mehr Kohle will. Am Ende stirbt das Fox-Universum wohl, aber Disney hat sich erbarmt und Deadpool sowie Wolverine sind im Blickfeld der TVA - bereit für Auftritte in Avengers - Secret Wars. Betrachtet man es so, dann ergibt auch das Timeline-Wirrwar Sinn, obwohl es keinen Sinn ergibt. Denn wir alle wissen schon lange, dass Logan tot ist. Der Film erschien bekanntlich 2017. Deadpool 2 hat sich ja sogar schon über den Tod von Wolverine lächerlich gemacht, obwohl dieser Film 2018 spielt.
Deadpool weiß, dass dies ein Film ist. Er kennt die Avengers, weil er wie wir diese Filme gesehen hat. Er weiß 2024, dass Logan stirbt, weil er den Film gesehen hat und ja sogar Merchandise-Artikel besitzt. Er weiß, dass das MCU existiert und Disney gehört und er kennt alle Filme und Serien. "Was Alioth aus Loki Staffel 1, Folge 5, spielt auch mit?"
Es ergibt vieles keinen Sinn, aber es trübt den Film in keinster Weise, weil wir den Film halt als das betrachten sollen, was auch Deadpool in ihm sieht. Ein lustiges Abenteuer mit Wolverine - etwas was Reynolds schon immer haben wollte, koste es was es wolle.
Cameo-Paradies
Wer den Film als das akzeptieren kann, was er ist und zwar ein Meta-Kommentar auf 26 Jahre Marvel-Superhelden-Filme, der wird seinen Spaß haben. Mehr noch, weil der Film unzählige tolle Cameos aufbietet. Das Multiversums-Konzept wird zu 100 % ausgeschöpft. War Doctor Strange in the Multiverse of Madness für viele noch eine Enttäuschung und DCs Flash auch nicht so das gelbe vom Ei, hält D&W was er verspricht. Man hat die Hausaufgaben gemacht und zahlreiche ehemalige Marvel-Stars an Bord geholt, darunter Darsteller, die wohl selbst vergessen haben, dass sie mal in einem Marvel-Film mitgespielt haben. Klar, auch dies wird Deadpool-mäßig lustig umgesetzt und doch haben die Cameos auch einen Sinn. Wie für Jackman, der für uns Fans nochmal zurückkehrt und gemeinsam mit Deadpool uns auf der Leinwand das gibt, was wir immer erhofft haben, sind auch die anderen Cameos ein Danke an die Fans und Darsteller. Das MCU wäre nicht das was es heute ist, wenn es nicht auf einem soliden Fundament hätte aufbauen können. 20th Century Fox hat sicherlich viele Flops geliefert, aber auch tolle Filme. Selbst die Flops wie Electra hatten was, was uns Zuschauer begeistern konnte und sei es Electra, die die erste Marvel-Superheldin auf der Leinwand war. Blade ist zwar nicht Fox und trotzdem die Initialzündung dieser Filme gewesen. Die X-Men hatten einen großartigen Cast. Und selbst Fantastic Four hatte u.a. mit Chris Evans als Human Torch tolle Szenen.
Und zahlreiche Darsteller dürfen nochmal auftreten und sich erinnerungswürdig auch verabschieden. Bedenkt man, dass Kevin Feige für zahlreiche dieser Projekte mitverantwortlich war, dann schließt sich hier der Kreis. Und es sind die Credits, die uns nochmal zeigen, dass es neben dem MCU auch weitere tolle Filme mit großartigem Cast gab. Dieser Film ist ein Dankeschön an alle Darsteller der 20th Century Fox-Superheldenfilme und den Fans, die seit 26 Jahre dabei sind und das Genre erst zu dem gemacht haben, was es heute ist.
Fazit
Obwohl es ein Disney-MCU-Film ist, ist es ein waschechter Deadpool-Film, für den Hugh Jackman aus der Superheldenrente zurückkehrte. Der Film ist ein Dankeschön und Liebesbrief an die Fox-Filme, die lange vor dem MCU bereits das Genre definierten und für viele tolle Kindheitserinnerungen darstellen. Jackmans Rückkehr, aber auch die zahlreicher Darsteller, steht dafür symptomatisch. Kein Film wie ein Deadpool-Film hätte sich besser dafür geeignet um eine Geschichte durch fast 20 Jahre X-Men und Co. zu druchleben. Der Film wird dabei zu einem Höllenritt, mit makabren, brutalen, lustigen, emotionalen Szenen, der aber nie vergisst was er sein will. Ein Film, der ein Franchise beendet und doch die Tür offen hält für das MCU. Denn hier stimmt alles - nicht nur, dass Deadpool und Wolverine endlich ihr verdientes Rematch haben dürfen, nein das MCU wartete 5 Jahre und thematisch die Multiverse Saga ab, um so einen Film auch ins bestehende Korsett zu zwängen.
Klar ist nicht alles perfekt, die Handlung ist etwas holprig zu Beginn und auch zum Ende weiß man, dass man hier keinen Oscar-Kandidat gesehen hat. Da war der andere MCU-Cameo-Film Spider-Man: No Way Home deutlich klüger. Die Motivationen und Entscheidungen gewisser Figuren funktionieren auch nur nach Drehbuch. Auch das Multiversum wird so zurecht gerückt, dass es passt. Zahlreiche Actionszenen sind leider zu zerschnitten.
Aber wenn man akzeptiert was dieser Film eigentlich ist, dann wird man seinen Spaß damit haben. Es ist ein Liebesbrief an die Fox-Superheldenfilme, ein Film der gute Laune macht und auf der Metaebene sogar äußerst kritisch mit dem MCU und manchen Entscheidungen an sich umgeht.
Ob nun 4 oder 4,5 Hüte von 5 ist nicht ausschlaggebend. Ich hätte einige Dinge anders gemacht, manche Drehbuch-Entwürfe berwerte ich sogar besser als das was wir bekommen haben. Aber wenn soviel Liebe fürs Details vorhanden ist, soviel Nostalgie und ich soviel lachen muss, dann wurde vieles, fast alles richtig gemacht! Für mich der perfekte Sommerblockbuster!
