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Der Hobbit - Smaugs Einöde

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Der Hobbit: Smaugs Einöde Kritik

Der Hobbit - Smaugs Einöde Kritik

Der Hobbit - Smaugs Einöde Kritik
0 Kommentare - 14.04.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Der Hobbit - Smaugs Einöde" ist.
Der Hobbit - Smaugs Einöde

Bewertung: 3 / 5

Bilbo (Martin Freeman), Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und die dreizehnköpfige Gruppe an Zwergen um Thorin Eichenschild (Richard Armitage) ist nicht mehr weit von der ehemaligen Heimat der Zwerge, dem Erebor entfernt. Doch die Gruppe wird von dem Orkkönig Azog (Manu Bennett) weiterhin verfolgt. Auf ihrer Flucht geraten sie in den Düsterwald und anschließend in die Gefangenschaft der Waldelben. Doch die größte Gefahr liegt im Inneren des Erebors mit dem Drachen Smaug (Benedict Cumberbatch).

Spätestens ab diesem Film Der Hobbit: Smaugs Einöde begannen die Zuschauer nicht mehr nur einfach zu zweifeln, sie hassten ihn mitunter auch. Und ja, die Frage bleibt, ob Der Herr der Ringe: Die Gefährten (2001) oder die anderen Teile wahrlich so komplex und meisterhaft sind, wie sie vor allem von Fans des Blockbusterskinos gemacht werden. Jemand, der tatsächlich analytisch auf Werke schaut, wird doch schnell unterfordert sein. Sei’s drum, sie sind inhaltlich wohl besser als andere Filme? Und somit auch als eben jener zweiter Hobbit-Film. Die Frage ist eigentlich, worum es hier geht, ist das irgendeine neue Zusatzaufgabe für die Figuren, oder irgendwas, was den Film auch abseits dessen irgendwo legitimiert. Man kann zumindest sagen, daß es in Sachen Charakterentwicklung für alle Beteiligten zum Stillstand kommt. Thorin will zu Beginn das gleiche wie am Ende, ähnlich wie auch Gandalf oder die Zwerge. Der titelgebende Hobbit Bilbo hingegen, nun was er eigentlich macht, außer der vermeintliche Meisterdieb zu sein, das darf man sich schon mal fragen. Und stattdessen man sich vielleicht diesen Charakteren mehr annähert und sie irgendwie ausbaut, streut der Film einen Konflikt zwischen Zwergen und Elben mit ein, den der Zuschauer aber eben auch anhand der Erzählungen aus dem Vorgänger genauso gut kannte, wie in diesem Film.

Man kann also sagen, daß Der Hobbit: Smaugs Einöde als Film, zumindest wenn es um die Dramaturgie und die Erzählweise geht, absoluter Müll ist. Das ist eine Kritik, die sich die Macher durchaus gefallen lassen müssen und die ja auch in jedweder Kritik schon mehrmals besprochen wurde. Ist der Film damit aber ein Totalausfall? Nun, nein, irgendwie auch nicht. Klar, der Zuschauer verdient eigentlich besseres und da liegt die Krux begraben, denn dieser Film profitiert auch heute noch davon, daß das Fantasy-Genre eigentlich rar gesät ist, will meinen einfach nicht genügend Filme produziert werden. Den Aufwand sieht man dem Film schon an und es wirkt auch so, als habe Jackson sichtlich Spaß daran gehabt seinen Lieblings-Elb in die absurdesten Action-Sequenzen aller Zeiten zu integrieren. Na ja, diesen Titel wird dann der Nachfolge aber relativ schnell erhalten, wenn wir über ihn sprechen. Die Wahrheit ist, daß man hier wohl auch erkannt hat, daß Der Hobbit als Roman eben nicht ausreicht, um drei dreistündige Werke zu füllen. Hier merkt man, daß dieser Film vor allem inhaltlich als Prequel für Der Herr der Ringe: Die Gefährten herhalten soll. Und da liegt auch ein weiteres Problem begraben, weil der Film damit Gandalf als Figur so unendlich dumm macht, daß man fast schon heulen wollte vor Lachen. Wir reden ab diesem Zeitpunkt auch wirklich von einem B-Movie mit Goldkette.

Denn tatsächlich bleiben einige Fragen aus dem ersten Teil unbeantwortet. Warum trägt der Wald-Crack Head Radagast weiterhin Vogelscheiße an seinem Kopf? Warum machen Gandalf und Galadriel andauernd Skype-Calls? Wieso trennen sich Gandalf und Radagast? Wieso streitet er sich mit den Zwergen? Was soll der Auftritt von Beorn? Warum laufen sie durch den Wald und nicht außen vorbei? Ja, der Film liefert kaum zu irgendeiner Frage eine Antwort, weil er glaubt, es reiche ja aus, wenn man einen Film für den Extended-Cut macht, den man verkaufen will. Und das ist tatsächlich im Falle von der Der Hobbit-Trilogie auch so ein Problem, was es zu besprechen gilt. Die unfreiwillig komischen Sequenzen münden dann tatsächlich zunächst in ein Ankommen auf dem besagten Berg, den die Zwerge erreichen wollten. Dann suchen sie fünf Minuten den Eingang, finden ihn nicht und gehen anschließend wieder, nur ihm ihn dann doch zu finden. Wie hier Zufälle und Spannung aufgebaut wird, daß ist schon extrem belustigend, man muss aber sagen, daß zumindest das Aufeinandertreffen zwischen Bilbo und Smaug absolut großartig ist. Ob das irgendeinen tieferen Sinn hat, als die Erkenntnis, daß auch Thorin sich bald in ein Monster verwandeln kann, das sei mal dahingestellt. Diese Metapher wird dann erst im Nachfolger aufgelöst. Und da liegt eben das Potential. Es handelt sich nämlich hierbei ganz klar um einen viel zu lang gestreckten Filler. Klar hat das seine Momente und klar ist es als reine Unterhaltung auch völlig solide. Doch wie wenig hier letztlich an Substanz drinsteckt, daß ist schon bedauerlich.

Im Endeffekt ist es aber unterhaltsam und Der Hobbit: Smaugs Einöde funktioniert auch über unglaublichen Pathos, der zwar hin und wieder mal albern ist, aber grundsätzlich doch ganz ok ist. Große Schlachten sind das Hauptaugenmerk, ein paar Reminiszenzen an die Originaltrilogie und ein viel zu guter Cast, für viel zu wenig Inhalt. Gut, die Frage bleibt ja, ob man Inhalt braucht. Aber ja, es ist relativ gekonnt dennoch gemacht. Denn auch dieser Film prahlt mit Schauwerten, mit einer Reise, mit den endlosen Möglichkeiten der Technik und so weiter und so fort. Stumpfsinnig ist das aber dennoch und da sollte sich auch niemand etwas Gegenteiliges einreden.

In Der Hobbit: Smaugs Einöde wird nichts verhandelt, nichts erklärt, nicht Tiefsinniges vermittelt oder aufbereitet. Es ist stumpfsinniges Kino, dessen sollte man sich klar sein. Kurzweilig ist das aber dennoch und es unterhält zu weiten Teilen. Und vielleicht ist das ja genug für einen Abend.

Trailer zu Der Hobbit - Smaugs Einöde

Der Hobbit - Smaugs Einöde Bewertung
Bewertung des Films
610

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