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Die Maske

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Die Maske Kritik

Die Maske Kritik

Die Maske Kritik
0 Kommentare - 17.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Die Maske" ist.
Die Maske

Bewertung: 3.5 / 5

Der schmächtige Bankangestellte Stanley Ipkiss (Jim Carrey) hat es schwer beim anderen Geschlecht. Sein einziger Freund ist ein Terrier namens Milo und außerdem hat er auch keine nennenswerten Hobbys. Doch sein Leben wird sich schlagartig ändern, als er eine geheimnisvolle Holzmaske aus einem Abwasserkanal fischt und diese sich in ein unkontrolliertes Spiegelbild seiner selbst verwandelt. Nun legt er sich als exzentrischer Superheld mit der Unterwelt und dem skrupellosen Gangsterboss Dorian Tyrell (Peter Greene) an. Dieser erfährt von den Kräften der Maske und will sie für sich nutzen.

Machen wir uns nichts vor, an einer offenkundigen Sinnigkeit ist Die Maske nicht interessiert. Im Gegenteil, die Frage, die sich hier so gekonnt ins Mittelfeld rückt, scheint doch eher banaler Natur zu sein. So sehr sogar, daß der Film dahingehend auch schon nach wenigen Stunden eigentlich kaum einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Nicht, daß er nicht funktioniere, aber er will auch gar nicht mehr sein, als er ist. Nun könnte man frech sein und die Frage in den Raum werfen, ob ein Film eine Idee verfolgen muss und politisieren muss. Die Frage stellt sich aber eigentlich nie, weil Filme immer ein Politikum bleiben und insofern kann es auch keine unpolitische Kunst geben. Den Zugang zu dieser macht Die Maske einem wahrlich nicht einfach, weil der Film eigentlich wie der letzte Nonsens wirkt, indem nichts wirklich Sinn ergibt. Auch einige Witze, daß muss man schon sagen, sind alles andere als gut. Gut gealtert noch dazu und man spürt den Wandel in Hollywood, denn diese Hauptfigur des Stanley Ipkiss ist durchaus extrem misogyn unterwegs, wie es eigentlich alle Männer in diesem Film sind. Die Frage allerdings ist, ob man sich einer solchen Moral unterstellen will und dann mit erhobenem Zeigefinger in den Krieg zieht. Eigentlich kann es einem fast egal sein, weil der Film darüber hinaus auch nicht weiter bemerkenswert erscheint.

Im Prinzip hat man hier eine abgespeckte Variante eines Falsches Spiel mit Roger Rabbit (1988). Klar ist das Spiel mit Cartoons jetzt nicht zwingend genial gealtert, zumal Regisseur Chuck Russell hier auf CGI setzt, daß zur damaligen Zeit einfach noch nicht ausgereift war. Aber tatsächlich ist das eigentlich spannende an Die Maske die Moral. Nicht die zu Beginn erwähnte, sondern tatsächlich jene, die sich um die Hauptfigur dreht. Denn einen netten Mann hat man hier sicherlich nicht im Zentrum. Natürlich schon so einen, bei dem man versteht, daß ihm etwas Gutes widerfahren muss. Und auch da gelingt es dem Film die Manierismen amerikanischer Vetternwirtschaft durchaus ganz gut herausstellen. Man stellt sich ohnehin die Frage, ob im 21. Jahrhundert nicht sogar die Rolle vertauscht wären und der entnervte Arbeitnehmer antagonistisch wirken würde. Die Maske ist als Film nämlich ein phantastisches Zeitprodukt, welches die 1990er, mitsamt ihrer Naivität, aber auch Kälte ganz gut porträtiert. Natürlich nicht in allen Facetten schließlich kam ein Jahr später auch Sieben (1995) in die Kinos. Und das ist ohnehin schwer zu erklären, denn Die Maske ist ein Film, der generell sehr verspielt daherkommt, sich noch Ecken und Kannten in Bildern und Figuren erlaubt, die man heute einfach tunlichst vermisst. Das kann natürlich zum Problem werden und eine universelle Erklärung für bloße Existenz darstellen, aber es kann auch zeigen, wie man sich vielleicht falsch weiterentwickelt hat.

Natürlich, im Hinblick auf einige Nuancen und Darstellungen leidet Die Maske ganz eindeutig an einem Problem. Doch der Film will wohl auch alles andere als ein subtiles Werk sein, sondern macht etliche Ausflüge in die unterschiedlichsten Genres. Getränkt in dunklen Gassen und Neonlichtern bekommt man durchaus den Eindruck, als habe man hier einen optischen Vorreiter von Batmen Forver (1995) vorliegen. Doch auch das ist Die Maske keineswegs. Viel eher versteht sich der Film als eine Art Genrehyperbel aus verschiedensten Ideen, die alle mal so nebenbei in einen Topf geworfen werden. Eigentliche in Star-Vehikel, dann wiederum eine Komödie mit systemkritischen Untertönen. Dann wiederum Nonsens und ein geistiger Vorreiter von Der Grinch (2000). Nicht umsonst hat Carrey hier wieder einen treuen Hundebegleiter. Also ja, Die Maske verwirrt, weil er nicht klar zu erklären ist. Vielleicht ist es reiner Nonsens, der den Film ausmacht. Man kann das nicht so klar erklären. Zumal auch die Untertöne, also die Manierismen der Geschichte, mitsamt dessen, wofür die Figuren symbolisch stehen, nicht unbedingt viel Spielraum für Interpretationen lassen. Im Prinzip ist da alles ganz klar und eindeutig. Vielleicht mit einer Wendung, vielleicht auch ohne. Es ist im Prinzip egal. Sich dem Intellektuell zu nähern, bringt einen nur marginal weiter und wird dem Film wohl auch nur ganz, ganz wenig gerecht.

Doch was ihn auszeichnet und was Die Maske durchaus einen Schauwert gibt, ist eben das cartooneske Spiel durch Carrey. Jim Carrey ist ein Künstler für sich, weil er völlig überzeichnet durch die Bilder hier schreitet, weil er es schafft so unglaubwürdig wie möglich zu spielen und dabei diesen Film so authentisch wirken lässt. Das ist natürlich dann keine Kunst, die einen irgendwie weiterführt, aber für Carrey ist es durchaus bemerkenswert. Und dann tauchen da ja doch noch einige Überraschungen auf, wie etwa die, daß der Film den ein oder anderen Antifeminismus durchaus versucht anzuprangern. Auch da kann man sagen ist das Werk ein beeindruckendes Zeitphänomen, weil man sicherlich vieles davon heute nicht mehr so machen würde. Aber das muss man ja auch nicht.

Etwas sperrig und in seiner Zeit verhaftet ist Die Maske ein interessantes Kunstwerk. Inhaltlich hat er das Herz am rechten Fleck, wenngleich das eine Banalität darstellt. Was allerdings dem Ganzen einen gewissen Kultstatus gibt, über den er auch nie hinaus kommt, ist die Art, wie hier Comics auf schauspielerischer, wie auch inszenatorischer Ebene zum Leben erweckt werden.

Die Maske Bewertung
Bewertung des Films
710

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