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Everything Everywhere All at Once

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Zu viel auf einmal.

Everything Everywhere All at Once Kritik

Everything Everywhere All at Once Kritik
0 Kommentare - 13.03.2023 von Manisch
In dieser Userkritik verrät euch Manisch, wie gut "Everything Everywhere All at Once" ist.
Everything Everywhere All at Once

Bewertung: 4 / 5

Passend zu den Oscars habe ich den Film nun endlich auch gesehen. Und es war ein Stück weit eine 1 Jahr lange Odyssee. Eigentlich wollte ich ihn Anfang 2022 im Kino gesehen haben, aber es gab tatsächlich kein einziges hier in der Nähe, welches ihn gezeigt hat...Dann hab ich zwischendurch immer mal geschaut, wann er endlich im Stream ist und siehe da - jetzt war er endlich bei Sky!

Ich wildere wie immer auch gerne im Spoiler-Bereich (:

Der Film fängt ruhig und solide an, etabliert dabei direkt die ganzen Probleme, welche Evelyn/Michelle Yeoh plagen. Nervige Kundinnen im Waschsalon, überfällige Steuererklärungen + Zettelwirtschaft, ein seniler Vater, dem sie gerecht werden will, eine Tochter, die eine Frau liebt, während Evelyn selbst zweifelt, ob sie ihren eigenen Mann überhaupt noch liebt.

Als das alles über sie hineinbricht, kann man ein wenig spekulieren, was wirklich passiert ist. Die Story besteht eigentlich darin, dass sie in einen multiversalen Konflikt hineingezogen wird. Ihr Mann ist auf einmal ein das Multiversum bereisender Kämpfer, der auf der Suche nach genau DIESER Version von Evelyn ist, welche das Multiversum retten muss - vor einer bösen Version ihrer Tochter.

Dabei läd der Film stark dazu ein, das alles auf der Meta-Ebene zu betrachten. Da geht es dann nicht ums Multiversum, sondern viel mehr um die Veranschaulichung eines Nervenzusammenbruchs, während all diese nun folgenden Kämpfe Evelyns Weg sind, die inneren Konflikte mental zu verarbeiten.

Die Herangehensweise an sich ist nicht neu. Wenn man weit ausholt, dann könnte man sagen, dass Alice im Wunderland letztlich nichts anderes ist. Es gibt aber auch viele Filme, die eher in Psycho-Thriller mit Horror-Elementen abdriften. Der spaßige Multiversums-Ansatz mit Superhelden-Touch wirkt frischer und passt allerdings sehr gut in unseren heutigen Zeitgeist.

Zwei Dinge, die mir besonders gefallen haben, sind einerseits die Kamera/das Bild. In Erinnerung geblieben ist mir beispielsweise die frühe Kampfszene von Evelyns Mann Waymond, mit seiner Bauchtasche als Waffe. Die Kamera schaffte es mit gewissen Einstellungen und Fahrten richtig, diese Bauchtasche zu zelebrieren. Genial ist die Kamera-Fahrt, als die Tasche über den Boden gezirkelt wird und die Kamera quasi "mitrollt". Dabei sind das eher kurze Elemente, wohl dosiert und organisch. Nicht so wie ein etwas in die Länge gezogener Bullet Time Moment in Matrix, der diesen Effekt durchaus in den Vordergrund rücken möchte.

Gut gemacht sind aber auch immer wieder die Momente, wo das Bild an einer Stelle einen Riss bekommt und man sieht, wie sich das Multiversum aufspaltet, also aus einem Bild zwei leicht abgewandelte werden. Ich kann mir vorstellen, dass das beim Filmen durchaus tricky war, schließlich muss man die selbe Szene - auch schauspielerisch - 2x ziemlich gleich filmen, um dann den Übergang zu schaffen.

Die andere Sache, die ich hervorheben wollen würde, ist eben jener Waymond/Ke Huy Quan. Ich persönlich finde, dass ganz speziell er seine Rolle ganz hervorragend spielt. Mal ist er dieser total liebenswerte..."Trottel". Und mal ist er der eiskalte Kung-Fu-Killer oder Business-Typ. Für mich war er das Herz des Films.

Die anderen Rollen waren gewiss nicht schlecht gespielt! Aber z.B. "Best Actress"-gut? Da fehlte mir dann doch immer mal etwas...

Mein großer, großer Kritikpunkt kommt allerdings noch:
Was dem Film das Genick bricht, ist meiner Meinung nach das Pacing bzw. der Aufbau.

Mit Beginn der Kampf-Szenen im ersten Akt, besteht der Film fast ausschließlich nur noch aus eben jenen, ohne eine wirkliche Verschnaufpause zu bieten. Und wenn ein Spannungs-Level konstant so hoch gehalten wird, dann führt es eher zum Gegenteil: Man stumpft ab und langweilt sich.

Anekdote dazu:
Gestartet hatte ich den Film um irgendwas nach 22 Uhr und dachte "Naja, 2h ca, wird schon gehen". Zu Beginn des Films kommt die Einblendung "Teil 1: Everything". Zum Ende des ersten Akts, also nach dem ersten Brocken der ganzen Kämpfe, kommt auf einmal die Einblendung "Teil 2: Everywhere", und ich dachte mir "fuuuuuck, DAS ALLES war gerade mal der erste Abschnitt?!". Es bleiben noch +40-50 Minuten übrig und ich hab an der Stelle dann abgebrochen, weil mich all das dann doch ziemlich ausgelaugt hat laughing

Der zweite Akt macht dann mehr oder weniger genauso weiter. Sehr viele Multiversumssprünge reihen sich über die gesamte Strecke mit hoher Frequenz aneinander. Sowohl vom Aufbau, als auch von der Musik wirkt das alles wie Dauer-Endzeitstimmung, ein Dauer-Höhepunkt.

Eine sehr, sehr wohltuende Abwechslung ist dabei die Szene, als beide ein Stein sind. Komplette Stille, nur Text, Zeit um kurz runterzukommen.

All das verhagelt für mich persönlich den Film, weil ich ihn vom Aufbau handwerklich einfach nicht gut finde - sorry.
Nur darauf schauend würde ich ihm eher eine 3,5 geben.

Aber gerettet wird das alles von der echt guten Kamera. Außerdem habe ich wahnsinnig viel Anerkennung dafür, dass der Film zumindest etwas versucht bzw. sich traut, sich kreativ auszuleben und trotzdem eine Aussage auf der Meta-Ebene zu treffen. Das rettet den Film dann doch auf die 4 Hüte.

Mit anderem Pacing, also einem knackigeren 1. Akt und mehr Verschnaufpausen, wäre sicherlich NOCH mehr drin gewesen.

Trailer zu Everything Everywhere All at Once

Everything Everywhere All at Once Bewertung
Bewertung des Films
810

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