Bewertung: 3 / 5
Im Südafrika der 1970er Jahre lehnen sich immer mehr Menschen verschiedener Hautfarbe gegen den strukturierten Rassismus des Apartheid-Regimes auf. Dabei werden die Demonstranten und Aktivisten Tim Jenkin (Daniel Radcliffe) und Stephen Lee (Daniel Webber) verhaftet, da sie Flugblätter verteilt haben die gegen diesen Umstand wachrütteln. Als Strafe werden sie in das Hochsicherheitsgefängnis Pretoria gesteckt, wo sie weitere politische Häftlinge treffen. Darunter sind auch Denis Goldberg (Ian Hart) und Leonard (Mark Neonard Winter). Zusammen schmiedet die Gruppe Ausbruchspläne.
Als großer Fan von Daniel Radcliffes Schauspiel und einer mehr emotionalen Verbindung zwischen mir und der Harry Potter-Saga, war es für mich selbstverständlich mir Flucht aus Pretoria anzuschauen. Auch unter den kleinen Filmen, die Radcliffe über die letzten Jahre drehte, sind mit Jungle, und vor Allem Swiss Army Man wahre Perlen dabei. Ich denke es wird vielen so gehen, daß sie diesen Film nur aufgrund von Radcliffes Namen schauen.
Trailer zu Flucht aus Pretoria
Und gerade dabei tun sich die größten Probleme des Films auf. Denn wenn man den Film mit dne oben genannten Beispielen vergleicht, wird deutlich, daß Radcliffe hier mehr zurückhaltend spielt. Das mag der Rolle geschuldet sein, doch vons einer größten Performance kann wahrlich nicht die Rede sein. Weiterhin ist es auch der Film selber, der mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Meines Erachtens ist dashier weniger die Inszenierung des Regisseurs, sondern viel mehr das wahrhaft Klischeebelastetete Drehbuch.
Man erahnt eigentlich den gesamten Film im voraus: Sie werden eingespeert, wollen nicht dort bleiben, finden Leute die ihnen Helfen, Leute die ihnen nicht helfen. Das ganze wirkt hierbei sogar so dreißt wie eine Kopie von den Urvätern des Genres, daß man sich den sadistischen Gefängniswärter à la Die Verurteilten gleich miteingekauft hat. Unspannend mag das vielleicht nicht sein, aber in jedem Flal uninspiriert.
Auf der anderen Seite kann man dem Film hier auch eine Stärke abgewinnen, da der minimalistische Grundsatz der hier gefahren wird, auch dafür sorgt, daß der Film sich nur auf das Nötigste fokussiert. Es ist von Anfang an klar, wo der Film hinmöchte und dabei werden eben keine unendlch langen, und meist auch langweiligen Nebenplots eröffnet, die ohnehin nur das Gesamtwerk strecken.
Ohnehin hat der Film das nicht nötig, denn die Charaktere sind als Solches schon interessant genug, wenn man ihre eigentliche Motivation durchleuchtet. Sicherlich bekommt Radcliffes Jenkin hier die meiste Aufmerksamkeit, aber auch Daniel Webber und Harry Potter-Kollege Ian Hart können durch austrahlende Ruhe und als Teile des großen Ganzen punkten.
Und wo man sich Siegessicher wähnt, kommt immer noch ein wenig Spannung auf, wenn der Film sich dem Ende zuneigt. Es ist routiniert, aber es ist gut darin. Es ist der ewige Traum all Derer, die sich gegen Ungerechtigkeit stark machen und damit ein Sieg für die oft so pathetisch verklärte Gerechtigkeit. Doch wenige Themen sind so simpel in ihrer Ideologie, und so komplex in ihrer Ausführung, wie dieses. Und man kann dafür immer wieder nur Beifall pflichten.
Groß geht anders, doch klein und gemütlich geht auch. Damit wird Flucht aus Pretoria kein zeitloses Meisterwerk bleiben und sicherlich auch in ein Paar Jahren keine Bedeutung mehr haben, doch die kurzweilige Unterhaltung schaut sich schnell weg und ist keinesfalls von den Genrevätern geklaut, aber in jedem Fall von ihnen inspiriert.