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Gefährliche Brandung

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Gefährliche Brandung Kritik

Gefährliche Brandung Kritik

Gefährliche Brandung Kritik
0 Kommentare - 08.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Gefährliche Brandung" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Johnny Utah (Keanu Reeves) ist frisch von der Akademie zum FBI bekommen. Sein Partner ist der alte Hase Angelo Pappas (Gary Busey). Zusammen sollen sie eine Bande von Bankräubern dingfest machen. Diese sind professionell und blitzschnell bei ihren Raubzügen. Pappas vermutet die Täter in der Surfer-Szene und schleust Utah in die Gruppe des charismatischen Bodhi (Patrick Swayze) ein. Dabei verliebt er sich in die hübsche Tyler (Lori Petty) und taucht immer weiter in die Szene ab.

Eine Bande von Bankräubern erschüttert die Stadt und bringt das FBI auf ihre Fährte. Es soll eine Gruppe von Surfern sein, in die sich ein junger FBI-Agent nun einschleusen und sie dingfest machen soll. Doch dann findet er deren Anführer charismatisch und verliebt sich in die Dame der Gruppe. Nicht gerade der originellste Plot auf Erden und das nicht nur, weil er natürlich die Blaupause von The Fast and the Furious (2001) darstellt. Mitunter ist das natürlich albern, gerade wenn die Figuren durch die Wellen reiten und mit ihren absurd stählernen Körpern teilweise sinnloses Zeugs machen. Dann springen sie aus unerfindlichen Gründen aus einem Hubschrauber. Nicht, weil es irgendwie Sinn ergäbe, sondern weil man damit coole Bilder produziert. Und das ist vielleicht auch ein großes Problem von Gefährliche Brandung, denn es ist ein eher unübliches, aber irgendwo auch nachvollziehbares Beispiel für einen Style-Over-Substance-Film. Hier passieren am laufenden Band Dinge und man muss sagen, wenngleich auch die Dramaturgie simpel gestrickt ist, so werden zu Teilen auch gewisse Konflikte und Probleme der Figuren untereinander, nicht gerade nachvollziehbarer, wenn man darüber nachdenkt.

So ganz kann Regisseurin Bigelow nicht die Faszination dessen erklären, warum Hauptcharakter Johnny Utah diesen Personen so erlegen ist. Das ist aber auch gar nicht schlimm, weil das gesamte Konzept ohnehin in seiner Ausführung etwas trashig daherkommt und damit zementiert der Film letzten Endes nur weiter seinen B-Movie-Charme. Wenngleich das diesmal erstaunlicherweise nicht mal vom Cast unterstrichen wird. Denn während man Keanu Reeves ansonsten doch eher als redlich bemüht bezeichnen würde, findet sich hier sogar etwas wie eine tatsächliche Mimik in seinem Gesicht. Und damit überträgt sich auch nur noch mehr das Interesse, ja Reeves kann diesen Film tragen. Nein, ein B-Movie ist es vor allem ob seiner Geschichte, aber auch der Inszenierung dieser vor dem schimmernden Strand. Das hat etwas von einem Werbefilm, wenngleich es keiner ist. Aber die Erinnerung daran, das Freiheitsgefühl, daß hier so Pseudo-Philosopisch von Bodhi in die Welt getragen wird, daß ist schon erstaunlich und sorgt unter anderem dafür, daß man natürlich nicht umhinkommt, die ganze Zeit ein fettes Grinsen im Gesicht zu haben. Und daher kann man auch über die kleineren, oder vielleicht sogar größeren Drehbuchlöcher hinwegsehen.

Die Freigeister auf Surfbrettern sehen sich nicht unbedingt als Helden an. Mitunter wirken ihre Taten auch relativ egozentrisch, um tatsächlich eine gelungene Systemkritik in den Mittelpunkt zu rücken. Das geht nicht ganz auf und macht die Figuren auch nicht zwingend grundsätzlich sympathisch. Wenngleich sie natürlich recht haben, daß „das System“ schon ein wenig an die Grenzen kommt. Und vielleicht ist das sogar eine der Stärken von Gefährliche Brandung. Denn dadurch, daß der Film die Beweggründe der Surfer nur marginal andeutet, gibt er dem Zuschauer genügend Raum, um alles für sich persönlich einzuordnen. Unterdessen lenkt Bigelow den Zuschauer mit teils absurden Sequenzen immer wieder ab. Natürlich ist die Fallhöhe hier nicht, wie beim Brudermord in der Bibel. Auch wenn der Film das gerne suggerieren möchte. Doch es funktioniert, weil man schon durch den eher langsamen Aufbau immer wieder daran erinnert wird, was die Figuren eigentlich wollen. Um es kurz zu beschreiben, die Gewalt, oder generell was hier passiert, ist eben nicht sinnlos. Und dann macht der Film auch am meisten Spaß, weil er sich mit Anspannung und Entspannung abwechselt und dabei Dinge, wie Bankraube und Surfen kombiniert, die in ihrer reinen, metaphorischen Ästhetik kaum zusammenpassen. Das eine ist roh, konzentriert und gewalttätig, während das Surfen eher meditativ, frei und verspielt daherkommt.

Daß dabei die buddhistische Metapher um den Charakter von Bohdi nicht aufgeht, tut dem Spaß keinen Abbruch. Im Gegenteil, man lässt sich dann schon auf charmante Art und Weise von der Erkenntnis-Theorie des Lebens hier einlullen. Natürlich ist Gefährliche Brandung auch ansonsten nicht sonderlich nachvollziehbar. Wenn das FBI eine Verfolgungsjagd durchführt, an deren Schluss sie hoffen Bodhi und seiner Surfer dingfest zu machen, dann ist das schon mehr schlecht als recht inhaltlich. Dabei macht aber die Action einfach Spaß und Bigelow kann den richtigen Nervenkitzel entlocken, weil sie eine längere Anspannung in Szene setzt.

Zweifelsohne ist Gefährliche Brandung ein Kind seiner Zeit. Die Idee von raubenden Surfern mit Kalenderweisheiten ist aber eben auch verdammt unterhaltsam. Und dabei kann der Film ebenso herausstellen, daß es offenkundig auch um etwas ganz anderes geht, wenn diese Menschen rebellieren. Ein Thema, daß vor allem durch die Chemie zwischen den Hauptdarstellern getragen wird.

Gefährliche Brandung Bewertung
Bewertung des Films
710

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