Bewertung: 4.5 / 5
InhaltClyde Shelton (Gerard Butler) muss mit ansehen, wie seine Familie von Einbrechern ermordet wird. Der Staatsanwalt Nick Rice (Jamie Foxx) geht aus juristischen Gründen einen Deal mit einem der beiden Straftäter ein – dieser kommt nach einigen Jahren bereits wieder auf freien Fuss, während der andere zum Tode verurteilt wird. Clyde versteht die Welt nicht mehr, und mit dem Todestag des einen Verbrechers, beginnt er seinen Rachefeldzug.
Kritik
Der Film beginnt mit sehr eindringlichen Bildern, die den Zuseher gleich einmal schockiert in den Sessel drücken. Ab dem Zeitpunkt baut der Film eine unglaubliche Spannung auf, man kann eigentlich kaum einmal vorhersehen, was als nächstes passieren wird. So ist es mir eigentlich schon länger bei keinem Film mehr gegangen. Denkt man sich „jetzt passiert’s“, hat man sich geirrt – hervorragend ! Butler und Foxx spielen ihre Rollen grandios. Für Shelton kann man nur Mitleid und Verständnis aufbringen, wer würde in seiner Situation nicht nach Rache lechzen ? Rice wiederum als aalglatten Anwalt, dem nur seine Verurteilungsquote wichtig ist, möchte man am liebsten ins Gesicht schreien, wieso er eine solche Ungerechtigkeit zulassen kann. Wie er ohne mit der Wimper zu zucken über die Leichen von Sheltons Familie steigt. Er aber fühlt sich zu 100% im Recht, und deshalb kann ihm nichts und niemand etwas anhaben.
Hat Shelton ein Anrecht auf seinen Rachefeldzug ? Trotz seines „ehrbaren“ Motives - die Justiz aufzurütteln, auf Missstände in der Rechtssprechung hinzuweisen. Wohl ein sehr komplexes Thema für den Stammtisch.
Betrachtet man diesen Rachefeldzug einmal etwas genauer, so können einem schon rechte Zweifel an der Logik desselben kommen. Wie und wieso Shelton über die notwendigen (technischen) Mittel verfügt wird zwar versucht einmal mittels eines Informanten zu erklären, ganz schlüssig bleibt das Ganze aber trotzdem nicht. Auch seine vorherseherischen Fähigkeiten stehen auf sehr wackeligen Beinen, da reicht auch nicht der kurze Fingerzeig auf ein ganzes Regal voller Justizbücher nicht aus. Und trotz all dieser Ungereimtheiten will man sie angesichts der Thematik des Filmes und den beiden Hauptprotagonisten nicht wahrhaben wollen (zumindest nicht während des Filmes). Der Film soll nicht nur Fragen aufwerfen, er soll auch unterhalten. Und das gelingt ihm die ganzen 100 Minuten lang. Darum gibts von mir auch 9 Punkte.
Tipp: Ein Punkt des Bonusmaterials auf der Blu-Ray erklärt, wieso es am Anfang des Filmes zu dem Deal mit den beiden Verbrechern gekommen ist – fand ich sehr interessant und aufschlussreich - und lässt die Entscheidung von Nick Rice wohl doch nicht so falsch erscheinen.
Fazit
Ein sehr spannender, hervorragend besetzter Film, der es versteht, dem Zuseher die Frage auf’s Auge zu drücken: Was ist richtig, was ist falsch !? Und der uns vor allem hoffen lässt, dass wir nie in die Situation des Clyde Shelton kommen.
Gesetz der Rache Bewertung
