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Ghostbusters 2

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Ghostbusters II Kritik

Ghostbusters 2 Kritik

Ghostbusters 2 Kritik
0 Kommentare - 02.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ghostbusters 2" ist.

Bewertung: 2.5 / 5

Nach ihrem Kampf gegen die Geister vor einigen Jahren, werden die Wissenschaftler Ray Stantz (Dan Aykroyd), Peter Venkman (Bill Murray) Egon Spengler (Harold Ramis) und Winston Zeddemore (Ernie Hudson) vor Gericht gezogen und es wird ihnen ein Berufsverbot erteilt. Eines Tages jedoch braucht Dana (Sigourney Weaver) Hilfe von den Ghostbusters, als um ihren acht Monate alten Sohn merkwürdige Dinge passieren. Denn Danas Chef, der Museumsdirektor Dr. Poha (Peter MacNicol) steht unter den Diensten des Fürsten Vigo.

Geisterhaft geht es zu, wenn Geister ein Teil des eigenen Universums sind. Ebenso geisterhaft geht es zu, wenn die Geschichte eines Films zugunsten von irgendetwas Undefiniertem verschwindet. In Ghostbusters II bedient sich Hollywood der ewig gleichen Formel eines großer gedachtem und schlechter gemachten Sequels. Irgendwie sind alle glücklich, leben ihr Leben und zwischendurch gibt es mal Geister. Klingt irgendwie salopp und komisch. Nun, so ist es. Zum einen, ausgedrückt durch die von Sigourney Weaver verkörperte Dana Barrett, die jetzt Mutter ist. Von wem, ist unklar, ist sie aber doch sowieso viel mehr an Peter Venkman interessiert. Die Ghostbusters haben sich aufgelöst, mussten sich auflösen, aufgrund von irgendwas. So richtig erklärt wird das nicht und nun muss die Band wieder zusammenkommen, um noch einmal gegen Geister anzutreten. Zumindest drei von ihnen arbeiten immer noch zusammen und treten auf irgendwelchen Kindergeburtstagen auf. Das blutleere an diesem Film ist nicht nur die klischierte Formel einer schwachen Fortsetzung, sondern die Reproduzierung zu vieler Dinge, die im ersten Teil funktionierten. Überdies will an Ghostbusters II nichts funktionieren. Der Film hat eigentlich nichts zu sagen, weil er keinerlei Ideen aufweist. Natürlich funktioniert man hier nach der Gelddruckideologie und so werden Charaktere, die im ersten Teil vermeintlich lustig waren in den Mittelpunkt gerückt. Der gnadenlos unlustige Rick Moranis bandelt mit Janine Melnitz an, es entsteht eine Art Beziehung, die man von außen als komisch wahrnehmen würde und gelacht wird dann später.

Ebenso, wie Ghostbsuters – Die Geisterjäger (1984) schon mit einem eigenartigen Frauenbild aufwartete, ist es auch hier ein wenig unpraktisch, daß Frauen jetzt nur noch zum Beiwerk verkommen und für irgendwelche schlechten Witze herdienen. Man muss das nicht alles moralisieren und ein gewisser Sexismus innerhalb einer Komödie kann durchaus sehr konstruktiv wirken, weil er entlarvt. Doch hier ist das anders, patriarchal und irgendwie die gesamte Laufzeit über unlustig. Bill Murray spielt nicht mehr, er ist. Vielleicht noch zu light. Dann wiederum liefert dieser Film eben Ideen, die man nicht unbedingt als gelungen verstehen kann. Die Ghostbusters werden von der Stadt verklagt und das kostet den Film Zeit. Dana hat ein Kind bekommen und auch das kostet den Film Zeit. Wie man das am besten miteinander vereint und warum den Zuschauer das, bedingt durch die Tatsache, daß sich der übergeordnete Plot nicht nur anfühlt wie eine Kopie von Teil eins, sondern eine ist, daß weiß der Film nicht. Das einzig bemerkenswerte ist, daß Dan Aykroyd zwischen den Filmen ein paar Pfunde zugelegt hat. Dem Werk fehlt es dabei an Leichtigkeit, an Geist und vielem mehr, weil er nicht versteht, daß die Ghostbusters eben nicht durch einen rauen Grundton und belanglose Beziehungsgeflechte so erfolgreich wurden, sondern dadurch, daß überqualifizierte Schauspieler in albernen Kostümen gegen charmante und gut animierte Geister antraten.

Dabei lässt sich auch wieder der latent rechts-konservative Unterton der Autoren hineindeuten, weil sich die Hauptfiguren gegen den Staat auflehnen und mehr noch, primär von diesem mundtot gemacht werden sollen. Wenn die Ghostbusters sich dafür laut machen, daß die Stadt voller unglücklicher Leute ist und sie von Geistern berichten, dann sollen sie schweigen. Das kann man durchaus als rechte These interpretieren, schließlich sind es heute wie damals vor allem solche Menschen, die diese Form von dekonstruktiver Kritik äußern. Insgesamt ist es natürlich löblich eine kritische Haltung dem Staat und auch der Regierung gegenüber zu haben, denn wer in einer Demokratie schläft, wacht eben in etwas ganz Unheilvollem wieder auf. Doch für Kunstschaffende, wie Reitman, Ramis und Aykroyd klingt das zu sehr nach Stammtischgesabbel, daß nach dem Motto „Endlich sagt’s mal einer“ in die Welt getragen wird. Natürlich macht der Film das ganz clever, weil er durch Beziehungsgeflechte das Thema der Familie in den Mittelpunkt rückt. Wem jetzt der kleine Vin Diesel im Ohr steckt, der kann einem leidtun, denn dieses banale Gehabe, nach welchem man ideologisch fragwürdiges Zeug in den Mittelpunkt rückt und über eine Art Zusammenhalt in Form von gespielter Menschlichkeit verkauft, ist nicht nur antiintellektuell, weil man gar keine systemischen Fragen mehr stellt, sondern auch furchtbar Innovationslos.

Insgesamt funktionieren in Ghostbusters II vor allem die Dinge, die schon im ersten Teil funktionierten. Das ist die Chemie zwischen den Figuren. Das sind die paar Spezialeffekte und es ist an sich auch, selbst wenn unoriginell, die Geschichte. Man hat sie eben nur schon mal gesehen. Wenn sie sich etwa das erste Mal wieder zusammenfinden, oder sich als Stadtarbeiter ausgeben, die ein Loch inmitten einer befahrenen Straße bohren, dann hat das irgendwas für sich. Ist zwar albern, aber es handelt sich am Ende des Tages auch immer noch zu großen Teilen um eine weitere Komödie. Ein großer Pluspunkt ist zudem vor allem wieder Bill Murray, dessen Spiel sich gekonnt ironisch in diese Welt fügt, die einem eher absurden Konzept folgt.

Wie schwierig eine gute Fortsetzung sein kann, kann man am Beispiel Ghostbusters II gut erkennen. Mal abgesehen von den ideologischen Aspekten, die man diskutieren könnte, liefert der Film nichts Neues und kann somit auch keine weitere Innovation aufweisen. Letztlich verbleibt man bei ganz netten Schauspielern und einer dürftigen Geschichte.

Ghostbusters 2 Bewertung
Bewertung des Films
510

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