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Ghostbusters

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Ghostbusters Kritik

Ghostbusters Kritik

Ghostbusters Kritik
0 Kommentare - 03.10.2023 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ghostbusters" ist.
Ghostbusters

Bewertung: 1.5 / 5

Abby Yates (Melissa McCarthy) glaubt an Übernatürliches und möchte böse Geister bekämpfen. Zusammen mit der genialen Ingenieurin Jillian Holtzmann (Kate McKinnon) gründet sie ein Geisterjäger-Team. Eine alte Freundin Abbys, die Physikern Erin Gilbert (Kristen Wiig), stößt zum Team und zusammen bekämpfen mit der U-Bahn-Angestellten Patty Tolan (Leslie Jones) in New York Geister.

Es gibt in Hollywood eine Trendwelle, die nach den skandalösen Offenbarungen, die in der Me Too-Debatte mündeten, einen Diskurs in Gang brachten, der sehr viel über das Vakuum, in dem diese Welt sich bewegt, aussagt. Gräueltaten sind nicht zu legitimieren und Harvey Weinstein und Konsorten erweckten neben der klaren Tatsache ihrer Schuld auch die Einfachheit des Vulgärdiskurses. In eine solche Kerbe schlägt das Zeitphänomen Ghostbusters von Paul Feig. Frei nach dem Motto „Ey, spielt denselben Song nochmal.“ ändert man einfach das Geschlecht der Hauptfiguren und schon hat man einen Freifahrtschein, weil jedwede Kritik am Werk nur dadurch entstehen kann, daß man es hier mit Frauen in den Hauptrollen zu tun hat. Nun, dem ist nicht so. Vielleicht war Ghostbusters – Die Geisterjäger (1984) ebenso ein Zeitphänomen, daß zur richtigen Zeit am richtigen Ort entstanden ist. Denn während man dort wie hier hauptsächlich auf Improvisations-Comedy setzt, hat dieser Film schlicht und ergreifend das Problem, nicht lustig zu sein. Wenn das Werk tatsächlich mal einen Lacher – über den man natürlich wie alles andere streiten kann – hervorruft, dann gehört dieser nicht den vier Ghostbusters, sondern Chris Hemsworths extrem interessanten Bewerbungsbildern. Für eine Komödie von über hundert Minuten ist das wahrlich nicht sehr viel und so könnte man den Film als wahllos wahnsinnig im schlechten Sinne bezeichnen.

Trailer zu Ghostbusters

Ghostbusters ist aber nicht nur einfach unlustig, der Film hat auch das Problem, eine Welle an vermeintlich feministischen Vulgärfilmchen à la Ocean’s 8 (2017), Star Wars: Die letzten Jedi (2017) oder Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn (2020) losgetreten zu haben, die sich auf die Fahne schrieben, besonders Progressiv zu sein, weil sie ja starke, emanzipierte Frauen in den Huaptrollen hatten. Nun, Ocean’s 8 ist langweilig, Star Wars: Die letzten Jedi wartet mit einer Mary Sue auf, Birds of Prey: The Emancipation of Harley Quinn ist sexistisch gegenüber Männern, ebenso wie es dieser 2016er Ghostbusters ist. Das zeigt sich eindrucksvoll an Eye-Candy Kevin Beckman, der einfach nur einen Job erhält, weil eine der Damen ihn heiß findet. Auch sonst ist er keineswegs qualifiziert für etwas, was die Ghostbusters bräuchten. Der Grund, warum das so gar nicht lustig ist, liegt einfach darin begründet, daß die Figuren immer wieder eine gewisse sexuelle Konnotation mitschwingen lassen, die gerade hier durch Dr. Erin Gilbert ihren Ausdruck findet. Ja, Sexualität ist nicht das Problem. Seine Gelüste auszuleben – zumindest in den meisten Fällen – ist durchaus etwas Erstrebenswertes und ja auch im Kino sollte das verruchte, daß, was im Kopf stattfindet, in Bilder verwandelt werden dürfen. Gerne grenzüberschreitend, gerne provokant, wie ein Lars von Trier. Denn schließlich waren auch die vorherigen Ghostbusters-Filme beide sehr sexistisch, nur dem anderen Geschlecht gegenüber. Doch dieser Film bekämpft Feuer mit Feuer und ist somit einfach nur ein antiintellektuelles Werk.

Um eine Komödie wirklich gut werden zu lassen, bedarf es häufig Improvisationen. Gerade Saturday Night Life brachte somit eine Riege an unglaublich talentierten, großartigen Komikern hervor, die unglaubliche Filme und teils gar Meisterwerke schufen, an die die wenigsten Menschen herankommen würden. Nun ist das natürlich alles Geschmack, doch der Humor von den meisten Künstlerinnen im Film ist ebenso vulgär, wie das gesamte Produkt. Nun ist gegen pointiertes Vulgär absolut nichts einzuwenden, wenn man etwa an die Werke Ted (2012) oder A Million Ways to Die in the West (2014) denkt, doch Ghostbusters verschießt absolut erwartbar und völlig belanglos seine Witzchen, die man auch in einer gemütlichen Kneipenrunde unter dem Einfluss bewusstseinsverändernder Substanzen nicht lustig fände. Teilweise geht diese Inkompetenz der Inszenierung von Witzen sogar so weit, daß ein Witz etwa zehn Minuten vorbereitet wird und immer erahnbar bleibt. Denn wiederum folgt das andere extrem, daß man einen Witz nicht mal erkannt hatte, bis irgendeine der Figuren schrie „Hallo, huhu, ich mache gerade einen Witz. Hört mir zu.” Daß Melissa McCarthy noch Arbeit in Hollywood findet, ist eigentlich nicht zu erklären. Das gesamte Stigma, der beleibten Dame, daß sich auch Rebel Wilson und zig andere Künstler und Künstlerinnen auf die Fahne schrieben, ist halt einfach nur komisch, wenn man abseits des erwartbaren und vulgären auch etwas zu sagen hätte. Da geht alles unter die Gürtellinie, nie aber in die Magengrube. Und das ist ein Problem, weil man hiermit absolut nichts zu sagen hat. Denn dieser Ghostbusters hat auch keine wirkliche Geschichte, die ihn antreibt und den Zuschauer bei der Stange hielte. Dinge passieren, weil sie improvisiert sind und außenrum schrieb irgendjemand eine Geschichte, für die sich wahrhaft talentierte Künstler verschwenden.

Ansonsten bleibt Ghostbusters eben ein Film, an dem man nicht hängen bleibt. Bereits wenige Minuten nach Beenden des Werkes ist da nichts Ausdrucksstarkes, nichts, was wirklich irgendwie dazu anrege darüber nachzudenken und auch sonst nichts von Substanz da. Es ist ein Film, der vier teils über- und teils unterqualifizierte Künstlerinnen in Kostümchen steckt und immer wieder dabei Meta-Verweise auf das wesentlich bessere Original streut. Man muss das nicht als Majestätsbeleidigung verstehen, schließlich ist das Original auch nicht meisterhaft. Doch belanglos ist der Film alle mal. Und das, obwohl er grundsätzlich einen tollen und namenhaften Cast zu verweisen hat.

Ermüdend und völlig überheblich stolpern die Damen in Ghostbusters durch schlechte Witze, schlechte Inszenierung und ein aus der Zeit gefallenes Zeitprodukt der besonderen Art. Warum man sowas macht, daß bleibt es zu klären und man sollte sich da nichts vormachen. Der Film ist nicht schlecht, weil es Damen in Stramplern sind, sondern weil er nichts zu erzählen hat.

Ghostbusters Bewertung
Bewertung des Films
310

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