Bewertung: 2.5 / 5
Ohne große Vorwürfe zu machen, schauspielerisch war dieses Niveau von einer Produktion wie G.I. Joe 2 - Die Abrechnung zu erwarten. Die Darsteller machen ihren Job und Preise erwartet niemand, wären die anderen Aspekte eines Films konsequent sind und stimmig. Doch hier schlampt Jon M. Chu leider völlig. So ist es zwar zu begrüßen, dass die realistische Optik den Film ein wenig griffiger macht, aber das nützt wenig, wenn bei der Dramaturgie so uninspiriert agiert wird. G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra konnte zwar immer als kitschig bunt bezeichnet werden, für sich genommen war der Film aber stimmig und deutlich homogener - und damit spaßiger als die Fortsetzung. Diese versucht Realismus vorzutäuschen, darf aber aufgrund der Altersfreigabe keine Grenzen überschreiten. Heraus kam eine Art Kriegsfilm ohne böse Bilder. Gestorben wird so sauber, dass man als Zuschauer nie sicher ist, ob die Person wirklich tot ist. Dabei müsste der Blutzoll im Film wirklich hoch sein, wird nahezu auf alles und jeden geschossen, der durchs Bild läuft. Gegen Ende spielt es dann keine Rolle, ob es Cobra- oder Secret Service-Mitarbeiter sind, es wird umgenietet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Aber immer schön sauber, damit die Kinder nicht verschreckt werden. Im Deutschen wirkt sich dies zwar in einer FSK16-Freigabe aus, von dieser sollte sich aber niemand irritieren lassen. Der Film wurde in den USA ganz klar auf ein PG-13 geschnitten, sowohl bei der Wortwahl als auch im Gewaltgrad.
Bei der verworrenen Story von G.I. Joe 2 - Die Abrechnung kann auch keine richtige Spannung aufkommen. Die Trailer versprachen eine Übernahme der USA durch Cobra und tatsächlich, so etwas kommt tatsächlich vor. Doch anstelle diesen Spannungsaufbau konsequent im Film darzustellen und nach und nach zu zeigen, wie Cobra die Macht übernimmt und vielleicht sogar bis zu Fortsetzung hält, ist 90 Minuten ein wirres Hin und Her zu erleben, wobei zwischen den Schauplätzen gesprungen wird, Hauptsache die nächste Actionszene kommt gleich. Im Rest des Films muss dann alles ganz schnell gehen und die Welt wieder einmal gerettet werden. Dass hier massig Potential verspielt wird, war den Machern wohl egal. Schade, denn sobald eine Großstadt Cobra zum Opfer fällt, kommt für einen Augenblick tatsächlich so etwas wie Spannung auf. Leider hält sich dies auch wieder in Grenzen, denn das Produktionsteam hat es sich nicht nehmen lassen, alle - und wir meinen damit wirklich alle - Schauwerte des Films komplett in den Trailern, Teasern und TV-Spots zu verraten. Ein echtes Armutszeugnis. Ach, und 3D? Ja...ist halt ein 3D-Film geworden, was sich recht stimmig bei den Kampfszenen im Gebirge macht, aber ansonsten ist es nur ein weiter nachbearbeiteter Film unter vielen.
Trailer zu G.I. Joe 2 - Die Abrechnung
Das Ende ist deutlich geschlossener als im Vorgänger, lässt aber trotzdem viel Spielraum für die wohl schon erhoffte Fortsetzung. Diese dürfte sehr viel wahrscheinlicher sein, als es G.I. Joe 2 - Die Abrechnung eine Zeitlang war. Die Besetzung und Erwartungshaltung dürfte dafür sorgen, dass der Film ein Hit wird. Verdient hätte er es aus objektiven Gesichtspunkten nicht, denn gut ist anders. G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra war bunter und schriller, dafür aber auch um Welten spaßiger und wir hätten nicht gedacht, dies jemals für möglich zu halten.