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Iron Man

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Iron Man Kritik

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Iron Man Kritik
0 Kommentare - 22.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Iron Man" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der Großindustrielle Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist schwerreich. Alles in seinem Leben verläuft nach Plan. Geld, Frauen und Geschäfte. Doch bei einer Testvorführung einer neuen Waffe wird er eines Tages von Terroristen entführt, die von ihm verlangen, genau jene Waffe nachzubauen. Der geniale Tüftler nutzt die Möglichkeit, die ihm gegeben wird und baut eine metallene Rüstung, die ihm die Flucht ermöglicht. Zurück in den Staaten möchte er sein gesamtes Leben umkrempeln und mit sofortiger Wirkung die Waffenherstellung einstellen. Sein gesamtes Umfeld, aus Geschäftspartner Obediah Stane (Jeff Bridges), Assistentin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) und US-Verbindungsoffizier Rhodey Rhodes (Terrence Howard) ist schockiert und macht sich große Sorgen.

In den richtigen Kreisen hört man die Jubelschreie um dieses Werk. Bahnbrechend, als Kunstwerk unerreicht und so gut geschrieben, weil es um die Dekonstruktion und Neujustierung einer Hauptfigur geht, die man mögen muss. Nicht so einfach ist das in jedem Fall, schließlich ist Tony Stark als Figur komplex und seine Bedürfnisse, gehen über das hinaus, was man von modernen Marvelfilmen erwarten würde. Allerdings ist nicht alles an Iron Man so reibungslos, wie es einen die großen Fans immer Glauben machen wollen und so ist doch gerade das Pacing mitunter recht schleppend, weil der Film viel aus der Vergangenheit, besser gesagt Gegenwart seiner Hauptfigur aufarbeitet. Klar, es ist ein Resozialisierungswerk, daß einen Kapitalisten in einen Philanthropen verwandeln wird. Moral, Moral. Aber hier ist sie nicht schlimm. Schlimm hingegen ist der Schurke. Der gute Obey, ebenfalls ein Lobbyist. Doch als Schurke, trotz des guten Jeff Bridges recht farblos und eindimensional. Gerade zum Ende, wenn er seinen Anzug für sich entdeckt, kommen da doch Allüren hoch, die an eine andere Epoche der Comicverfilmung erinnern.

Dennoch ist Iron Man eine sehr gelungene Charakterstudie, weil er die Probleme unserer Zeit nimmt, ein klassisches Feindbild der 1960er Jahre ins Zentrum rückt und aus ihm etwas macht, was eben jedem dieser Menschen gut stehen würde. Es geht hier sehr viel um Erkenntnis, um die Erfahrung am eigenen Leib. Das mag im einen oder anderen Moment belehrend wirken, ist aber eben jene Konfrontation, die auch im realen Leben kaum gesucht wird. Natürlich ist das moralisch aufgeladen und natürlich soll die Figur lernen, was sie tut. Was sie im übrigen auch sieht, wenn die Waffen unter der Hand an Terroristen verkauft werden. Da macht Iron Man tatsächlich auch eine starke politische Ebene auf, weil der Markt eben komplett von Stark Industries dominiert wird und sowohl die Staaten, als auch Terrorgruppen, gegen die die Staaten kämpfen, ein und denselben Lieferanten haben. Das ist natürlich auch für den gewöhnlichen Blockbuster ein wenig seltsame, weil eben die Konfrontation mit Konservativen Werten und dem Kapitalismus eigentlich im modernen Mainstreamfilm eher gescheut wird, stattdessen die neoliberalen Werte propagiert werden. Weitere Beispiele dafür finden sich im übrigen auch ganz besonders in späteren Marvel-Produktionen, wie etwa in Avengers: Age of Ultron (2015), in der Schutz der Welt Privatpersonen obliegt. Wobei der Film auch noch etwas komplexer ist, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Besonders auch technisch macht Iron Man eine große Freude. Zwar sind die Kämpfe, gerade auch die finale Konfrontation noch sehr minimalistisch und ja fast schon Kneipenschlägermäßig inszeniert, doch das hat eben einen gewissen Charme, weil es eben so One-Liner der Sorte Power Ranger gibt, die man heute in dem Sinn auch nicht mehr erwarten würde. Da merkt man einfach, daß auch Iron Man gerade noch in dieser Übergangsphase vom trashigen Spider-Man (2002) bis hin zu The Dark Knight entstanden ist. Diese Form der Unterhaltung ist natürlich dann untermauert durch einen gewissen Sarkasmus, der ebenso später stilprägend für das Marvel Cinematic Universe, aber auch für den gesamten Blockbuster modernerer Zeiten war. Interessant ist ja vor allem, daß Iron Man primär als Charakterdrama funktioniert, der eben seine Figuren in den Mittelpunkt rückt und dabei deren Stärken und Schwächen, aber auch metaphorische Bedeutung in den Mittelpunkt rückt. Unterdessen bereitet Iron Man auch ein wenig Geopolitik auf, indem er eben zeigt, wie amerikanische Waffen Krisenherde noch weiter destabilisieren. Zwar traut sich der Film da nicht, den Ursprung des Konfliktes zu ergründen, daß aber die Amerikaner ihren Teil dazu betragen, sieht man in jedem Fall.

Unterdessen ist auch die Erzählstruktur von Iron Man relativ interessant. Der Film ist in nicht chronologischer Reihenfolge erzählt, wodurch Jon Favreau gleich zu Beginn ein besseres Gefühl für die Figur erzeugen kann und auch der Film eben mehr Spannung gewinnt. Das hat er auch aufgrund des Pacings nötig. Zwar finden sich auch hier schon ein paar Annäherungen an das Militär, besser gesagt an die Soldaten und Menschen, die da arbeiten. Aber das ist hier noch in Ordnung. Viel interessanter sind da einige Aussagen, die gerade in heutigen Zeiten noch etwas an Aktualität gewinnen. Wenn etwa Rhodey davon berichtet, daß keine Maschine je das Können eines Menschen übersteigen wird. Nun, daß richtet sich schon ein wenig gegen den gängigen Technizismus, ist aber in Zeiten von Drohnenkriegen durchaus aus der Mode gekommen. Man kann darüber debattieren, ob das nun gut, oder schlecht ist.

Ob nun Iron Man tatsächlich so gut ist, wie sein Ruf, oder er genau dem entspricht, lässt sich wohl nicht so genau feststellen. An der Stelle aber auch unerheblich, denn der Film hat einige Pacing-Probleme und trägt schon die Kinderkrankheit der meisten Filme des MCU in sich. Gerade wenn man den Schurken so sieht. Dennoch liefert der Film eine starke Wandlungsgeschichte, mitsamt gutem Schauspiel.

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