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Jurassic World

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Jurassic World Kritik

Jurassic World Kritik

Jurassic World Kritik
0 Kommentare - 16.01.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Jurassic World" ist.
Jurassic World

Bewertung: 3.5 / 5

Zweiundzwanzig Jahre nachdem der Jurassic Park eröffnet wurde, hat der Investor Simon Masrani (Irrfan Kahn) Geld gegeben, um einen neuen Freizeitpark zu bauen. Im Auftrag von Masrani kreiert der Genetiker Dr. Henry Wu (BD Wong) einen neuen Dino. Doch die Riesenechse wird nun zur größten Bedrohung für Jurassic World und rennt durch den gesamten Park. Auch die beiden Jungen Zach (Nick Robinson) und Gray (Ty Simpkins), bemerken das Chaos im Park und suchen Zuflucht. Ihre Tante ist die Leiterin des Parks Claire Dearing (Bryce Dallas Howard), die sich nun mit Hilfe ihres Ex-Freundes und dem Raptoren-Pfleger Owen Grady (Chris Pratt) auf die Suche nach den Jungen macht.

Es sind einige Jahre vergangen in der Realität, die der Film zeichnet und interessant ist, daß das Treiben im Film von der Vergangenheit nährt. Auch der Film ernährt sich davon, weil er mit ganz glückseligen Gefühlen konfrontiert, die man so, oder so ähnlich hatte, als man sich mit Jurassic Park (1993) auseinandersetzte. Natürlich entscheidet der Zufall der Generation, aber auch die Möglichkeit zur Greifbarkeit an die „Originale“ darüber, welcher Generation von Jurassic man nun angehört. Die Wahl fällt da ehrlich gesagt schwer, wenn man sich für einen der Filme entscheiden sollte, denn ganz salopp gesagt, handelt es sich bei Jurassic World im Prinzip nur um ein gigantisches Grafik-Update. Und da steckt so viel Ironie drin, die der Film selbst nicht begreifen kann, wodurch der Film längst über die Bedeutung eines einfachen Films hinaus ist. Ja, Jurassic World ist schwere Kost. Nicht weil ein gewöhnlicher Dino-Actionfilm so anspruchsvoll wäre, oder brennende, philosophische Fragen direkt stellen würde. Allerdings ist das Werk genau das geworden, was man eigentlich mit dem Originalfilm von Steven Spielberg kritisieren wollte. Im Kern von Jurassic Park, wie auch Jurassic World steht eine Konsumkritik. Irgendwie ist es ja doch schlecht, immer höher und weiter hinaus zu wollen. Die Ironie liegt hier darin, daß Jurassic World dann aber eigentlich gar nicht existieren dürfte. Schließlich ist das Werk ein reines Konsumprodukt, daß nur zur Unterhaltung und mehr noch zum Cash-Grab produziert wurde.

Diese ironischen Parallelen treibt der Film sogar ins extreme, wodurch er seine eigene Existenz immer wieder anzweifelt und wirkt, als sei er ein melancholischer Künstler. Hoffe an der Stelle, daß die Personifizierung eines Films jetzt nicht zu abstrakt ist. Die Spannung, die der Film dabei erzeugt, ist, daß er nun wirklich neben den ohnehin schon sehr unrealistisch aussehenden Dinos, die Jurassic Park skizzierte, auch echte Eigenkreationen in den Raum wirft. Das kann man dem Film vorwerfen, unterstreicht aber auf der anderen Seite auch die Absurdität, die eben der moderne Zeitgeist darstellt. Dem Menschen verlangt es in Filmen, wie auch grundsätzlich nach mehr. So zumindest die Analyse von irgendwelchen Hollywood-Mathematikern. Irgendwann jedoch, langweilt die vermeintliche Realität und so geht es immer höher und immer weiter. Waren es in Iron Man (2008) noch zwei Manager und eine Gruppe von Terroristen, die sich bekriegten, sind es in Avengers: Infinity War (2018) hunderte von Wesen und ein Titan, der Monde auf Menschen schmeißt. Ganz absurd und so ähnlich absurd ist auch Jurassic World, der im Kern eigentlich das Original neu erzählt und gleichsam doch irgendwie anders ist. Zu Beginn kommt man auch in diesem Film nicht aus dem Staunen heraus. Wenn man die Bilder, die der Park generiert sieht, dann hat man wirklich das Gefühl, man wolle dort mal hin. Es ist alles so natürlich in seiner Unnatürlichkeit. Auch da wird einem aber wohl recht schnell ein Strich durch die Rechnung gemacht. Schließlich sagen es die Leute ja selber, so einen Besuch in Jurassic World, den muss man sich leisten können.

Interessant ist zudem, daß man mit Chris Pratts Owen Grady einen Mann hat, der ja im Prinzip nicht wirklich zu den großen Industriellen, oder übermächtigen Helden gehört. Wenngleich seine Hände natürlich über jede Macht irdischer Natur hinausgehen. Davon abgesehen präsentiert er, wie zuletzt der große Bruce Willis hier die Arbeiterklasse. Ein Mann, der an sich auch eine recht simple Ader an sich hat, wodurch er den Kontrast zur eher snobistisch wirkenden Claire Dearing darstellt. Auch da ist interessant, daß er sich mit anderen Mitarbeitern des Parks im Prinzip verkracht. Natürlich ist der gesamte Plot um für das Militär arbeitende Raptoren und das, was später daraus folgen sollte eigentlich B-Movie-Material. Doch das ist nicht schlimm, denn zumindest ist dieser Film dahingehend kreativ und unterhaltsam. Etwas, was man nicht mehr so häufig über Blockbuster sagen kann. Natürlich kann man sich daran stören, wie hier auf der anderen Seite Kinder präsentiert werden. So hat man, wie im Original den nerdigen Alleswisser und dann den Kontrast zum sehr coolen Teenie. Eigentlich ist alles, was letzterer im Film tut ziemlich dumm, gerade wenn die beiden in ein eindeutiges Sperrgebiet fahren, daß eindeutig von einem gefährlichen Dino übertreten wurde. Aber lassen wir das mal an der Stelle. Viel mehr für Aufreger sorgte sein abgeklärtes Wesen, den Dinos gegenüber. So nimmt er sie wahr, will aber eigentlich lieber den Mädels hinterherschauen. Und man kann ja viel über diesen Film sagen, aber daß diese Nummer dumm wäre, oder unlogisch, ist nun einfach nicht richtig.

Denn in dieser Welt sind Dinos Alltag geworden, sie sind normal. Was ja auch einer der Gründe ist, warum Henry Wu seine Dinos im Chemielabor entwickeln soll. Also insofern kann man diese Form der Kritik eigentlich nicht mehr begründen. Seine Spannung und seinen Reiz zieht der Film, ähnlich wie seine Vorgänger primär aus Bildern. Und was für Bilder es sind. Ob Dschungel, ob Themenpark, ob Dinos. Der Film ist ähnlich wie die bisherigen Jurassic Park-Filme sehr darauf bedacht dem Zuschauer kaum die Möglichkeit zu geben, über das gezeigte nachzudenken. Das ist dann natürlich auch nicht besonders tiefsinnig. Aber das war ja auch nie anders gedacht. Trevorrow gelingt indes ein relativ interessanter Kontrast. Denn obwohl Jurassic World in jedem Moment groß gedacht und groß gemacht ist, wirken die Szenerien und Interaktionen in vielen Momenten doch relativ intim.

Die Rückkehr in die Kindheit begründet das moderne Hollywoodkino. Jurassic World ist da keine Ausnahme und dennoch macht das Werk Spaß, weil es sich angenehm nostalgisch, in die einzelnen Momenten schmiegt. Dazu brachial gute Effekte, was natürlich keinerlei Substanz hat, aber dieses Werk hat da auch nicht wirklich den Anspruch.

Trailer zu Jurassic World

Jurassic World Bewertung
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