Anzeige
Anzeige
Anzeige

Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Kritik Details Trailer News
Le Mans 66 - Gegen jede Chance Kritik

Le Mans 66 - Gegen jede Chance Kritik

Le Mans 66 - Gegen jede Chance Kritik
0 Kommentare - 27.02.2022 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Le Mans 66 - Gegen jede Chance" ist.
Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Bewertung: 3.5 / 5

Die Führungsriege um Ford möchte den amerikanischen Markt gegenüber den von Bürgern präferierten Autos von Ferrari dominieren. Dazu suchen Henry Ford II (Tracy Letts) und Le Iacocca (Jon Bernthal) den Rennfahrer und Ingenieur Carroll Shelby (Matt Damon), um ein Auto zu konstruieren, welches im Rennen von Le Mans 1966 gegen Ferrari gewinnen soll. Unterstützt wird er dabei von dem britischen Rennfahrer Ken Mils (Christian Bale) der den neuen Wagen fahren soll.

Von Sekunde eins an, nimmt Regisseur James Mangold den Zuschauer mit einem irren Tempo mit und entfaltet dabei dennoch eine Geschichte, die man sich ebenso lang schon ausmalen kann. Denn den gesamten Film über geht es um einen Konflikt zwischen zwei mächtigen Parteien. Was der Film aber dennoch über weite Strecken vermissen lässt, ist die Notwendigkeit dieses Konfliktes zu erklären. Und so kommt es, daß der geschulte Verstand sich seinen Weg sucht, um zu erklären, wohin sich das Werk im Zuge der Katharsis entwickeln wird. Doch was sich dann in Le Mans 66 – Gegen jede Chance entpuppt, ist leider alles andere als wirklich kreativ. Natürlich mag das sowieso niemanden verwundern, der sich im Motorsportbereich auskennt. Und vielleicht tut Mangold auch gut daran, diese Geschichte fast schon im Epilog zu einer Randnotiz verkommen zu lassen. Dann wiederum darf man sich die Frage stellen, warum sie überhaupt Teil der Geschichte wird und nur dazu dient, den Profitgedanken hinter dem Fortschritt der Konzerne zu erklären, oder ob dahinter vielleicht noch mehr steckt.

Trailer zu Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Gänzlich zu klären ist das sicher nicht. Doch, wenn man sich darauf einlässt, bekommt man einen stilvollen Film, der tatsächlich hauptsächlich die Menschlichkeit jener Konflikte in den Vordergrund stellt. So geht es zunächst darum, dass die Firmen Ford und Ferrari einen recht animalischen Konflikt führen, der eigentlich darin mündet zu beweisen, wer nun besser ist. Der infantile Grundgedanke ruft somit den Ingenieur und Rennfahrer Caroll Shelby auf den Plan, der grob gesagt ein Auto konstruieren soll, was im 24-Stundenrennen von Le Mans-Rennen gegen Ferrari antreten und gewinnen soll. Ob diese Geschichte jetzt nun wirklich ein Stoff ist, der verfilmt werden muss, sei mal dahingestellt. Denn tatsächlich gibt die Geschichte eigentlich nicht allzu viel her und auch der Umstand, dass es bereits die ein oder andere Verfilmung um ein Le Mans-Rennen gab, lässt sich nicht gänzlich aus dem Gedächtnis streichen.

Doch davon lässt sich leicht absehen, wenn man die ersten Minuten in Le Mans 66 – Gegen jede Chance hinter sich gebracht hat. So stellt der Film vor allem seine Hauptfiguren in den Vordergrund und lässt diese das austragen, was auf übergeordneter Instanz stattfindet. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Film so clever seinen Konflikt auf eine menschliche Ebene transportiert, ist der Film zumeist ein Werk, dass vor allem die Profitgier in den Vordergrund rückt und den Sportsgeist aus anderer Perspektive über alles stellt. Zwar ist gerade die Inszenierung nicht unbedingt so großartig wie bei Rush – Alles für den Sieg (2013), aber dennoch schafft es James Mangold seine Rennszenen mit einer Intensität zu füllen, die besonders in den ernsten Momenten erst mal verdaut werden muss. Dann wiederum schafft der Film auch spielend leicht einen Spagat zu humorvollen, wirklich lustigen Momenten, die zum einen durch starke Dialoge, primär aber noch durch exzentrisches Verhalten transportiert werden. So geraten die beiden Figuren immer wieder unter Druck durch Ford, oder werden enttäuscht, wenn es um die Wahrheit hinter einem Sieg geht. Das macht die Hauptfiguren nicht nur extrem nahbar, sondern gleichzeitig zu sehr kritischen Wesen.

Allen voran ist es aber Christian Bale, dessen Darstellung des Ken Mills so typisch für Bale, dann aber wiederum so untypisch für viele andere Filme ist. Sobald er auf der Leinwand erscheint und wieder verschwindet, fragt man sich in den Momenten dazwischen, wo er denn jetzt eigentlich wieder ist. Das führt mitunter dazu, daß Bale den Film komplett für sich vereinnahmt und zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wird. So kann Ford ohne Ken Mills nicht gegen Ferrari antreten und auch die Figur ist so verschroben, daß man sie einfach lieben muss. Überdies trägt Bale in seiner Figur auch eine ganz eigene Körperhaltung und Gestik mit sich, die fast vergessen lässt, daß er spielt. Das ist besonders bemerkenswert, weil Bale immer zwischen dem schmalen Grat vom Spiel und vom Sein agiert und mitunter, wie eben auch in The Big Short (2015) dazu neigt, extrem anstrengend auf den Zuschauer zu wirken. Doch das ist hier nicht der Fall und er sorgt für unglaublich witzige, aber auch herzhafte Momente. Dann wiederum tut auch Matt Damon gut daran, Bale den nötigen Raum für seine Performance zu geben. Denn während Bales Ken Mills nicht wirklich einschätzbar und damit für den Zuschauer spannend bleibt, ist es vor allem Damons Shellby der hier so ein wenig als Mediator fungiert und sich gleichermaßen gut zurücknimmt. Unterdessen ist die Chemie der beiden Darsteller untereinander auch einsame Spitze, weil sie sich eben gut ausgleichen und sich ein Gefühl der Verbundenheit auf den Zuschauer transportiert.

Die temporeiche Erzählung und Inszenierung von James Mangold funktioniert aber auch aufgrund der cleveren Struktur so gut. Denn der Film hält sich eben nicht mit unnötigem Drumherum auf und lässt die Charaktere für sich sprechen. So gibt es keine endlosen Dialoge über die Liebe, die Mills zu seiner Frau hat, oder warum Shelby nun irgendwas irgendwem beweisen müsste. Mangold legt den Fokus vor allem auf das, was den Zuschauer am meisten interessiert. Nämlich den Machtkonflikt und die Rennsequenzen.

Originalität sucht man in Le Mans 66 – Gegen jede Chance vergeblich. Gleichwohl hat der Film ein Tempo zu bieten, dass bedingt durch wirklich amüsante Momente und einen toll aufgelegten Cast an Tempo gewinnt. Spannung wird dann erzeugt, wenn die Figuren sich auf der Rennstrecke befinden und dort ihre viel größeren Kämpfe austragen.

Le Mans 66 - Gegen jede Chance Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

Ghostbusters - Frozen Empire Kritik

Ghostbusters: Frozen Empire Kritik

Poster Bild
Kritik vom 23.03.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Etwas Seltsames ist in der Nachbarschaft des Kinos angelangt: Die Geisterjäger kehren mit Ghostbusters: Frozen Empire zurück! Nach ihrem Sieg über Gozer sind die Spenglers Callie (Carrie Coon), Trevor (Finn Wolfhard), Phoebe (McKenna Grace) und Gary Grooberson (Paul Rudd) die neuen G...
Kritik lesen »

Kingsman - The Secret Service Kritik

Filmkritik

Poster Bild
Kritik vom 23.03.2024 von filmfreak99 - 0 Kommentare
Dieser Käse hier von 2014 war anscheinend als James-Bond-Parodie gedacht, ist aber gründlich misslungen. Dafür nimmt sich der Streifen viel zu ernst. Kingsman: The Secret Service" ist eine Verfilmung des Comics "The Secret Service" von Mark Millar und Dave Gibbons. Wenn ich ehrlich bi...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Horizont erweitern

Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY