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Lost in Translation

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Lost in Translation Kritik

Lost in Translation Kritik

Lost in Translation Kritik
0 Kommentare - 06.07.2021 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Lost in Translation" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Der amerikanische Schauspieler Bob Harris (Bill Murray) ist für einen Auftrag nach Tokio gereist: Er soll einen Werbespot für eine japanische Whiskey-Marke drehen und bekommt dafür gutes Geld. Währenddessen hält er immer wieder Kontakt mit seiner Frau in Amerika, doch ihre Liebe scheint längst erloschen zu sein. Ebenfalls befinden sich der Fotograf John (Giovanni Ribisi) und seine Frau Charlotte (Scarlett Johansson) in der Metropole. John ist ebenfalls für Arbeiten in der Stadt und hat daher wenig Zeit für Charlotte. In einer Bar kreuzen sich daher die Wege von Bob und Charlotte und sie entwickeln sofort eine Verbindung zueinander.

Während Bob und Charlotte so in einsamen Momenten vor sich herleben, können sie die Faszination, die von dieser Stadt ausgeht nicht begreifen. Oder sie wollen sie nicht begreifen. Tokio, der Gipfel der Zivilisation und des Fortschritts. So viele Farben und Geschichten und dennoch so wenig Leben. Es bedeutet nichts, und die einzlenen Aufgaben, die die beiden haben um den Rollen, die ihnen auferlegt wurden, gerecht zu werden, bedeuten auch nichts.

Sofia Coppola legt ihre Bildsprache so nuanciert auf ihre Protagonisten, daß es einem fast die Sprache verschlägt. Über allem thront die Lethargie und eine nicht enden wollende Sinnsuche. Warum tun wir das, was wir tun und warum gibt es uns im Endeffekt so wenig. Eine Metropole ohne Leben und Wahrhaftigkeit, was auch die Protagonisten bemerken.

Etwas schlecht gealtert ist das Werk an manchen Stellen dann schon, denn gerade die Interaktionen der "zivilisierten" und "weisen" Amerikaner mit den Bürgern der Stadt wirkt ein wenig befremdlich. Gerade einige Ungereimtheiten und Witze gehen auf die Kosten der Einheimischen. Das daß seiner Zeit schon für Furore sorgte ist verständlich und es ist auch Jahre später sicherlich nichts, was man in irgendeiner Form gut reden könnte.

Als Duo sind Bill Murray und Scarlett Johansson dafür aber Atemberaubend. Denn nicht nur haben sie einen erheblichen Altersunterscheid, der so untypisch für Filme ist, sondern sie sind eben keine Liebenden. Sie suchen nach etwas, doch wissen nicht was sie genau suchen. Villeicht nach Ruhe, vielleicht nach Wahrhaftigkeit, doch im Endeffekt bekommen sie diese nicht voneinander. Daher müssen sie auch nicht miteinander schlafen. Es wäre nur eine weitere leere Erinnerung und tröstet auch nicht über das eigene Darsein hinweg. Dafür entsteht eine sehr andere, aber dennoch sehr spannende Dynamik untereinander. Und am Ende gehen sie, wie sie gekommen waren. Als wäre alles nur ein Fiebertraum gewesen.

Überdies ist der Film auch in manchen Momenten ungalublich witzig. Die Dialoge von Coppola sind gerade im Zusammenspiel mit Murrray große Klasse. Und er ist prädistiniert solche Dialoge zu tragen: Doch es ist kein schlichter, direkter Humor. Nein, es ist nuanciert und clever. Es geht nicht darum direkte Pointen zu bedienen, sondern auf unterschwellige Weise Kritik zu transportieren.

So wird aus Lost in Translation ein ruhiger, besonnener Film, der vieles zu sagen hat und sich ungalublich viel Zeit dafür nimmt. Eine lethargische Schwere mit sich trägt und keine Ahnung hat wo er hin will. Das ist nicht schlecht, sondern grenzt fast schon an Genius. Wenngleich natürlich nicht vieles passiert, ist es dennoch so, als habe man vieles erlebt. Gerade im Mittelteil flacht das Gefüge zwar ein wenig ab, gewinnt aber gegen Ende wieder an Fahrt. Ein ungleicheres Duo, daß sich dennoch so Nahe ist, kann man vermutlich nicht schaffen, doch irgendwie ist es passiert.

Lost in Translation Bewertung
Bewertung des Films
710

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