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Marley

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Marley Kritik

Marley Kritik
0 Kommentare - 15.05.2012 von FBW
Hierbei handelt es sich um eine Kritik der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW).

Bewertung: 2.5 / 5

Der schottische Regisseur und Produzent Kevin Macdonald hat Erfahrung mit Dokumentationen: Er begann mit einer über seinen Großvater (The Making of an Englishman, 1995), wagte sich dann an Charlie Chaplin (Chaplins Goliath, 1995), schneiderte ein Porträt über Mick Jagger (Being Mick, 2001) und gewann im Jahr 2000 sogar einen Oscar - für Ein Tag im September, seine dramatische Illustrierung der Geiselnahme in München während der Olympischen Spiele 1972. Bei der diesjährigen Berlinale stellte er sein Werk über Bob Marley vor. Zweieinhalb Stunden widmet sich Marley der jamaikanischen Reggae-Ikone.

Die Voraussetzungen für den Film konnten nicht besser sein: Bob Marleys Witwe Rita, Sohn Ziggy und Tochter Cedella standen hinter dem Filmemacher. Kevin Macdonald reiste durch die ganze Welt, betrachtete bisher unveröffentlichtes Filmmaterial und interviewte Marleys Freunde.

Herausgekommen ist eine Biografie, die so ist, wie Dokumentationen früher einmal waren, bevor ein Ruck durch dieses Genre ging und alles wie ein Spielfilm aussehen sollte. Marley tut diese Entwicklung als modernen Schnickschnack ab und fängt ganz vorne an. Einblendung Blechhütte, Nine Miles, Jamaika: Hier wurde Robert Nesta Marley im Februar 1945 geboren. Nicht nur in Armut, sondern auch noch mit einem britischen Vater, was ihn zum Außenseiter machte. Es folgen Impressionen und Allgemeinplätze.

Schnell beschleicht einen das Gefühl, wenig über den Mythos dieses Mannes zu erfahren. Wo bleibt der Einblick in die Kindheit, wo eine Stellungnahme zu den unterschiedlichen Thesen über die (Nicht-)Anwesenheit seines Vaters? Warum wurde Marley der Mann, der Reggae in die Welt hinaustrug? Er selbst gibt in eingeblendeten Archivaufnahmen darüber ebenso wenig Aufschluss wie die verquast daherredenden Musiker.

Bilder von Jamaika, bekiffte Männer und eine brave Inhaltsangabe lassen diese Dokumentation wirken wie eine Arbeit, die man machen musste, aber nicht wollte. Die Frage, warum der 44-jährige Filmemacher diesmal so unelegant an der Oberfläche bleibt, drängt sich auf. An mangelnder Erfahrung im Genre kann es nicht liegen.

Marley bekommt 2,5 von 5 Hüten.


(Quelle: teleschau - der mediendienst | Claudia Nitsche)

Marley Bewertung
Bewertung des Films
510

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