Anzeige
Anzeige
Anzeige

Mean Girls - Der Girls Club

Kritik Details Trailer News
Mean Girls – Der Girls Club Kritik

Mean Girls - Der Girls Club Kritik

Mean Girls - Der Girls Club Kritik
0 Kommentare - 03.02.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Mean Girls - Der Girls Club" ist.
Mean Girls - Der Girls Club

Bewertung: 3 / 5

Die junge Cady Heron (Angourie Rice) kommt an eine neue Schule und wird umgehend von einer Gruppe beliebter Mädchen namens „The Plastics“ aufgenommen. Sie genießen einen hohen Stand in der Nahrungskette der Highschool. Unter ihnen befinden sich Gretchen (Bebe Wood), Karen (Avantika) und deren Anführerin Regina George (Reneé Rapp). Als sich Cady jedoch in Reginas Ex-Freund Samuel (Christopher Briney) verliebt, wird sie von der Bienenkönigin Regina und ihrer Gruppe ins Fadenkreuz genommen. Als Cady mithilfe ihrer neuen Freunde Janis (Aulii Cravalho) und Damien (Jaquel Spivey) versucht Regina aus ihrer Position in der Schule zu vertreiben, muss sie lernen sich selbst treu zu bleiben.

Die Schule ist ein Ort der pluralistischen Utopie. Ein Ort, an dem die unterschiedlichsten Menschen, jedweder Art zusammengekommen und nicht unbedingt zusammenarbeiten, aber miteinander leiden oder lieben. Je nachdem, wie man das empfindet. Nun ist es schwer, den Ort Schule in all seinen Facetten greifbar zu machen und dennoch ist es der Ort, der Menschen formt, der sie beeinflusst und der sie vielleicht dazu führt, was sie später mal werden können. Mit Schule im Film haben sich unzählige Künstlerinnen und Künstler seit Entstehung des Films befasst. Für die Amerikaner war da einer ganz groß, nämlich John Hughes, der den Blick auf Jugendliche auf eine Art und Weise veränderte, die bis heute nie wieder so gekonnt erzählt und nie wieder erreicht wurde. Nun also ein weiteres Mal die Mean Girls. Es ist hier ein Film vorzufinden, der schon sehr den amerikanisch, liberalen Geist von Hollywood atmet. Irgendwie sind alle unterschiedlich und irgendwie ist das cool. Wobei das ja auch ein wenig konterkariert wird, wenn man bedenkt, daß Filme nun mal auch mit Klischees arbeiten. Und dann muss es eben Cliquen geben und Gruppierungen, die auch so die Diversität widerspiegeln. Daß hier allerdings auch ein systemisches Problem vorherrscht und es vermutlich zu Teilen auch wegen dieser Gruppenbildungen und einem fehlerhaften System in den Staaten tatsächlich am laufenden Band zu Amokläufen an Schulen kommt, davon will dieser quietsch bunte Film erst mal nichts wissen.

Nun klar, man könnte argumentieren, daß es ja eigentlich auch die Botschaft von Mean Girls – Der Girls Club ist, daß man zu sich selbst stehen soll und solchen Gruppen lieber fernbleibt und ein eigenes Bewusstsein entwickelt. Dabei denkt dieser Film aber auch in ganz einfachen Fragen wie Cybermobbing oder Ausgrenzung zu einfach. Weil hier wieder zu teilen die so klischierten Jugendlichen gezeichnet werden. Unterdessen lässt man das Denken im Film aber schnell wieder sein. Denn das was sich da präsentiert, ist in vielerlei Hinsicht unangenehm und nicht etwa, weil der Film so schlecht wäre oder keine Figuren zeichnen könnte, sondern weil man hier den eindringlichen Look eines Kinderzimmers für vierjährige Prinzessinnen zeichnet. Für diesen Mut, der mitunter wohl auch von Barbie (2023) inszeniert sein dürfte, kann man den Machern aber nur applaudieren und es fällt wieder mal auf, wie schwer es eigentlich ist in diesem Kontext zu spielen. Da ist es dann Segen und Fluch zugleich, daß man sich in Mean Girls – Der Girls Club dazu entschieden hat, ein Musical zu erzählen. Natürlich mit etlichen Klischees um Gerüchte und Mauerblümchen. Das schon klar und keineswegs neu. Doch dazu sei gesagt, daß es wirklich allen beteiligten gelingt, einen sehr eindringlichen, wenn auch überdrehten Film zu machen. Denn tatsächlich kann so eine Welt wie diese ganz schnell absurd und überdreht wirken. Doch das passt eben auch ganz gut ins Genre.

Hin und wieder erweist sich das liberale Werk hier auch als etwas, was gegen die Trump-Administration schießen will. Sexistische Sportlehrer, Kommentare über einige Gesetze dieser grauenhaften vier Jahre werden da als Seitenhiebe gegen die Trumpisten gesponnen. Nun mag es vielleicht sein, daß das auch nur in Teilen so stattfindet. Dennoch ist Mean Girls – Der Girls Club in manchen Momenten sogar bitterböse und Tina Fey erweist sich hier als Drehbuchautorin, die schon ein Gespür dafür hat, wie ein jugendlicher Zeitgeist aussieht. Nun ist der Film aber dennoch kein grandioses Meisterwerk oder eines, an das man sich vermutlich in zehn Jahren noch erinnern wird. Dafür ist die Geschichte eben auch einfach zu alt. Allerdings hat das alles einen gewissen Charme und die Mauerblümchen-Attitüde wird von Hauptdarstellerin Angourie Rice sehr gut getragen. Es ist ebenso auffällig, daß das Werk von Samantha Jayne und Arturo Perez Jr. sehr darauf bedacht ist, daß den sogenannten „Plastics“ auch auch ein Liebespaar gegenübergestellt wird, daß jetzt nicht unbedingt in die Kategorie Sex-Symbols gepackt wird. Denn sowohl Rice, als auch ihr Pendant Christopher Briney wirken tatsächlich wie normale Jugendliche. Nicht hässlich, aber eben auch nicht die Super-Sexbomben, die man ansonsten in High-School-Filmen serviert bekommt. Und das sorgt zusätzlich für Glaubwürdigkeit und eine Verbundenheit zu den Figuren.

Ja, die Konflikte in Mean Girls – Der Girls Club sind mitunter konstruiert. Hier eine herrische Mama, da ein Mädchen das einfach nur böse ist und so weiter und so fort. Doch der Film gibt seinen Figuren durchaus Ecken und Kannten und wandelt das hässliche Entlein in Teilen des Films sogar zur Bad-Bitch. Das sorgt für Mehrdimensionalität und ist auch für Musicals eher ungewöhnlich. Ein weiteres Beispiel dafür wäre vielleicht Greatest Showman (2017). Die Übertragung ins technologische Zeitalter gelang hier jedenfalls sehr gut, der Einfluss auf die Realität, den unter anderem soziale Medien heute haben, wird auch in diesem Werk als eher belastet und beängstigend wahrgenommen. Mobbing ist da also zentral. Vielleicht wäre die wahre Größe sogar gewesen, den Film ganz abzuwandeln und hier bis zum wortwörtlichen Tod in Form von Suizid zu gehen. Dafür hat der Film aber leider Gottes nicht die Eier, um es mal ganz salopp auszudrücken.

Aus moderner Sicht heraus, ist es ebenfalls angenehm zu sehen, wie gut Mean Girls – Der Girls Club auch mit dem Thema Sexualität umgeht. Nun ist man im liberalen Amerika sicherlich auch da aufgeschlossen und die Wahrheit, daß vermutlich jüngere Menschen da auch deutlich progressiver aufgestellt sind, als ältere. Und das merkt man hier. Natürlich kommt es auch da zu Konflikten, wobei das im Rahmen einer Schule und dem Thema Mobbing ebenso wenig unwahrscheinlich ist. Und so wirkt der gesamte Film so, als würde er die Zeit, die er porträtiert genau verstehen und das tut er meines Erachtens auch.

Ein wenig Cringe ist das gesamte Treiben in Mean Girls – Der Girls Club schon. Wenn man aber die Reife besitzt, sich dieser angeblich fehlenden Reife junger Menschen hier zu stellen, dann bekommt man ein sehr nettes Musical mit toll aufgelegten Darstellern. Inhaltlich am Puls der Zeit und zuweilen sogar recht analytisch, spielt der Film gekonnt mit Sexualität und ist vielleicht ein wenig Prüde, aber nicht allzu sehr und im Vergleich deutlich weniger.

Mean Girls - Der Girls Club Bewertung
Bewertung des Films
610

Weitere spannende Kritiken

Turtles 2 - Das Geheimnis des Ooze Kritik

Turtles II – Das Geheimnis des Ooze Kritik

Poster Bild
Kritik vom 04.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Nachdem sie von normalen Schildkröten zu Mutanten. Ninjas wurden, beschäftigen sich Leonardo (Mark Caso), Michelangelo (Michelan Sisti), Donatello (Leif Tilden) und Raphael (Kenn Scott) nach wie vor mit ihrer Vergangenheit. Als ihre Freundin, die Reporterin April ONeil (Paige Turco) eines ...
Kritik lesen »

Bridget Jones - Am Rande des Wahnsinns Kritik

Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns Kritik

Poster Bild
Kritik vom 01.05.2024 von ProfessorX - 0 Kommentare
Eigentlich steht dem vollendeten Glück von Bridget Jones (Renée Zellweger) nichts mehr im Weg. Denn mit dem Anwalt Mark Darcy (Colin Firth) scheint sie einen Traummann abbekommen zu haben. Doch das Glück der beiden wird unterbrochen, als die attraktive Mitarbeiterin Rebecca Gillies ...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeY